Fleischerzeugung 2018
Rüssel runter, Federn hoch
7. Februar 2019, 15:21 Uhr aktualisiert am 4. April 2023, 22:33 Uhr
Im Jahr 2018 war die Fleischerzeugung von Schlachtunternehmen in Deutschland insgesamt rückläufig. Allerdings nahm auch bei zwei Fleischarten die Produktion zu.
Die Fleischerzeugung in Deutschland sank gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf insgesamt acht Millionen Tonnen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag im Rahmen einer Pressemitteilung mit.
Unterschiede ergeben sich bei den einzelnen Fleischarten. Bei Schweinen liegt der Rückgang insgesamt bei drei Prozent. Deutlich stärker ging das Schlachtaufkommen bei importierten Schweinen zurück - hier ist ein Minus von fast 18 Prozent zu verzeichnen. Bei Rindfleisch beträgt der Rückgang 2,4 Prozent.
Nicht bei allen Fleischarten sind die Zahlen allerdings rückläufig. Bei Geflügelfleisch nahm die Schlachtmenge um 3,7 Prozent zu, bei Schafen ist gar ein Anstieg um 10,5 Prozent zu verzeichen.
"Schauen Sie, was ein Schweinefilet kostet"
In Bezug auf die Situation im Freistaat bestätigt ein Sprecher des Fleischerverbands Bayern - der Verband vertritt die Handwerksbetriebe -, dass sich die deutschlandweiten Tendenzen auch in Bayern zeigen. Mengenmäßig seien die Rückgänge bei der Produktion auf dem heimischen Markt zwar nicht unbedingt direkt spürbar, da Fleisch auch in den Export gehe. Im Zuge sich verändernder Ernährungsgewohnheiten würden aber etwa mehr Leute auf Geflügelfleisch zurückgreifen, als das früher der Fall gewesen sei - einer der Gründe für den Rückgang der Schlachtmengen bei Schwein und Rind. Auch Schaf werde mehr gegessen, sei aber insgesamt noch mengemäßig ein Nischenprodukt. Die Menschen würden sehr auf eine bewusste Ernährung achten: "Fleisch wird bewusst gegessen. Und das ist ein Trend, der durchaus zu begrüßen ist. Die Leute legen zunehmend Wert darauf, dass das Fleisch hochwertig ist", sagt Lars Bubnik vom Verband des Fleischerhandwerks in Bayern.
Schlägt sich dieses höhere Bewusstsein nun auch in den Marktpreisen nieder? Lars Bubnik nimmt Bezug auf die Preise für Schweinefleisch über die vergangenen 12 Monate: "Die Preise waren auf niedrigem Niveau konstant", sagt er. Tendenziell müssten sie seiner Meinung nach deutlich höher sein. "Schauen Sie doch mal, was ein Schweinefilet kostet. Die Preise sind zum Teil verrückt."
Dass sich die derzeitigen Markttrends wieder verändern oder gar umkehren, glaubt Bubnik nicht. Zu hoffen sei, dass sich die Wertschätzung der Verbraucher für hohe Qualität verstärke.