Aktionen auch in Ostbayern

Rund 9.000 Metaller beteiligen sich an Warnstreiks


Nach Ablauf der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie nehmen zahlreiche Mitarbeiter verschiedener Firmen an einem Warnstreik der IG Metall in Schweinfurt teil.

Nach Ablauf der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie nehmen zahlreiche Mitarbeiter verschiedener Firmen an einem Warnstreik der IG Metall in Schweinfurt teil.

Von Redaktion idowa

Um ihre Forderungen im Tarifstreit zu untermauern, hat die IG Metall am Dienstag zu Warnstreiks in Bayern aufgerufen. Bis zum Mittag beteiligten etwa 9.000 Beschäftigte an den Protesten - auch in Niederbayern und der Oberpfalz gab es Aktionen.

Zum Auftakt der Warnstreiks in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie haben sich laut IG Metall bis Dienstagmittag 8670 Beschäftigte beteiligt - die Hälfte davon in Schweinfurt bei den Auto- und Industriezulieferern ZF, SKF, Schaeffler und Bosch Rexroth. In Schweinfurt hätten rund 1000 Metaller an Kundgebungen für Lohnerhöhungen teilgenommen, teilte die Gewerkschaft mit. Insgesamt seien 24 Betriebe in Bayern betroffen.

Auch in Niederbayern und der Oberpfalz gab es mehrere Aktionen: Im BMW-Presswerk in Dingolfing standen die Bänder für eine halbe Stunde still - der erste Warnstreik im Werk 2.4 seit drei Jahren. Insgesamt hätten sich 180 Mitarbeiter an dem Streik beteiligt, so die IG Metall. Auch bei Strama MPS in Straubing gab es einen Warnstreik, hier spricht die Gewerkschaft von etwa 250 Beteiligten. Und in Regensburg traten etwa 500 Mitarbeiter der Automobilzulieferer Continental und Vitesco in Streik.

Die Friedenspflicht zwischen den Tarifparteien ist in der Nacht zum Dienstag ausgelaufen. Weil in den bisherigen Verhandlungen keine Annäherung erreicht wurde, hat der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn "mächtige" Aktionen in den nächsten Tagen angekündigt.

Die IG Metall fordert bundesweit vier Prozent mehr Lohn für die Beschäftigen - wenn es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer Senkung der Arbeitszeit. Die Arbeitgeber bieten nach einer Nullrunde in diesem Jahr noch unbezifferte Lohnerhöhungen erst ab 2022 an und fordern darüber hinaus, dass Krisenbetriebe bei bestimmten Bilanzzahlen ohne Nachverhandlungen mit der IG Metall automatisch vom Tarifvertrag abweichen können. In Bayern arbeiten rund 840.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie.