München
SEK-Einsatz: Zwei Tote bei Schüssen auf Baustelle
21. Februar 2019, 10:02 Uhr aktualisiert am 21. Februar 2019, 12:39 Uhr
Auf einer Baustelle für Luxuswohnungen fallen Schüsse. Die Münchner Polizei zieht aus dem ganzen Stadtgebiet ihre Einsatzkräfte zusammen. Zwischen Containern machen die Ermittler eine blutige Entdeckung.
Polizisten mit schusssicheren Westen, Helmen und Maschinenpistolen stehen zwischen Baugerüsten. Die Kräne über ihren Köpfen stehen still. Die Arbeiter auf der Baustelle im Münchner Stadtteil Au haben ihre Arbeit eingestellt. Sie sind Zeugen einer blutigen Tat geworden: Am Donnerstagmorgen fielen Schüsse auf dem Gelände einer ehemaligen Justizvollzugsanstalt. Die Einsatzkräfte fanden auf dem Gelände zwischen Baucontainern zwei tote Männer.
Einer der Toten soll auch der mutmaßliche Schütze sein, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Seine Schusswaffe sei gefunden worden. Wie alt die Männer sind und ob sie Bauarbeiter waren, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Auch die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Spezialisten der Kriminalpolizei begannen am Vormittag, Spuren zu sichern.
Gegen 8.50 Uhr waren bei der Polizei die ersten Notrufe eingegangen. Mit Dutzenden Streifenwagen rückten die Beamten zur Baustelle unweit der Isar an. Auch schwerbewaffnete Spezialeinsatzkräfte sicherten den Einsatzort ab. Zufahrtsstraßen und eine Brücke über den Fluss wurden für Fußgänger und Autofahrer gesperrt. Die Münchner Verkehrsgesellschaft stellte den Tram- und Busbetrieb in der Gegend ein. Das nahe gelegene Landratsamt schloss vorübergehend, öffnete aber kurze Zeit später wieder.
Der Polizeisprecher betonte, dass für die Bevölkerung keine Gefahr bestanden habe. Am Morgen waren in dem Stadtviertel viele Menschen auf dem Weg in die Arbeit und saßen in Cafés. Auch Schulen sind in der Nähe.
Auf der Baustelle in der Ohlmüllerstraße entstehen derzeit teure Eigentumswohnungen. Bis vor einigen Jahren war in dem Gebäude ein Frauen- und Jugendgefängnis untergebracht. Jahrelang hatte es um die Nachnutzung einen Streit in der Landeshauptstadt gegeben. Die Münchner Straßenzeitung "Biss" wollte dort eigentlich ein Hotel mit Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen als Mitarbeiter gründen. Die Pläne scheiterten. Seit einiger Zeit wird das Gebäude entkernt und hergerichtet; hier sollen Menschen eines Tages in Luxuswohnungen einziehen.
Via Twitter informierte die Münchner Polizei die Bevölkerung aktuell über den Einsatz.