Freistaat
Söder will 500 plus X Windräder - aber an Abstandsregel festhalten
15. März 2022, 15:14 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 15:03 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will an der umstrittenen Mindestabstandsregel für Windräder grundsätzlich festhalten - aber über Ausnahmeregeln mindestens 500 neue Anlagen im Freistaat ermöglichen.
Es solle "500 plus X" neue Windkraftanlagen geben, "wenn es nach mir geht ein deutliches X", sagte Söder am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Dies müsse aber mit und nicht gegen die Bürger erfolgen. Die 10H-Regel bleibe deshalb, es solle aber eine "Reform mit Ausnahmen" geben.
Damit bewegt sich Söder auf den Koalitionspartner, die Freien Wähler, zu. Deren Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hatte zuletzt erklärt, er wolle in den nächsten zehn Jahren mindestens 600 neue Windkraftanlagen im Freistaat errichten lassen. Das ergäbe eine Verdopplung der heute installierten Leistung, argumentierte er.
Nach der 10H-Regel in Bayern müssen Windräder zu den nächsten Wohnhäusern den zehnfachen Abstand ihrer Höhe einhalten - ein 200 Meter hohes Windrad muss also 2000 Meter von den Häusern entfernt sein. Söder will über die künftigen Regelungen auch bei einem "Windgipfel" mit betroffenen Verbänden und anderen sprechen.