"Ein richtiger Knick"
Urlauber für Ferien zurückhaltend
19. November 2021, 7:13 Uhr aktualisiert am 19. November 2021, 7:13 Uhr
Anderthalb Jahre waren alle Skipisten in Bayern wegen Corona geschlossen. Als erstes Gebiet in Deutschland startet nach der Zwangspause heute die Zugspitze. Doch viele Urlauber halten sich mit Buchungen zurück - aus einst schon überwunden geglaubten Sorgen.
Angesichts steigender Inzidenzen und immer schärferer Corona-Regeln halten sich viele Menschen mit ihren Planungen für den Winterurlaub in Bayern zurück. Bisher würden Unterkünfte in beliebten Orten für Skiurlaube eher verhalten gebucht, teilten die Tourismusregionen Allgäu, Oberbayern und Bayerischer Wald mit. Zu groß sei vielen Menschen aktuell die Unsicherheit darüber, wie sich die Fallzahlen entwickeln und welche Regeln zum Zeitpunkt des geplanten Urlaubs gelten könnten.
"Die Branche braucht nun Sicherheit, welche Auflagen es geben wird", sagte der Geschäftsführer des Tourismusverbands Oberbayern München, Oswald Pehel. "Reiselust und Reisebudget wären da." Die Branche habe gezeigt, dass sie verantwortungsvoll mit der Corona-Situation umgehe.
Erste Stornierungen
Andernorts werden angesichts der sich immer weiter verschärfenden Corona-Situation sogar schon wieder einige Buchungen storniert. Eine Sprecherin der Tourismus-Info in Immenstadt im Allgäu sagte, viele Urlauber wollten nicht mehr darüber nachdenken müssen, was zum Zeitpunkt ihres Urlaubs erlaubt sein könnte: "Sie rechnen wieder mit dem Schlimmsten und bleiben lieber gleich ganz daheim."
Zurückhaltung auch im Bayerischen Wald
Im Bayerischen Wald sei die Buchungslage ähnlich zurückhaltend, sagte die Sprecherin des Tourismusverbands Ostbayern, Ulrike Eberl-Walter. "Manche stornieren, es kommen aber auch kurzfristig neue Buchungen dazu." Viele Reservierungen würden nicht mehr so lange im Voraus getätigt wie vor Corona. Im Sommer und Herbst sei die Nachfrage groß gewesen, sagte Eberl-Walter. "Das ist jetzt ein richtiger Knick."
Einen Lichtblick bieten nach Angaben einiger Tourismusregionen die Weihnachtsferien: In dieser Zeit sei die Buchungslage "eigentlich ganz gut", heißt es zum Beispiel aus Pfronten im Ostallgäu. Im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie sei die Nachfrage aber auch von Weihnachten bis zum Dreikönigstag immer noch spürbar verhalten, heißt es vom Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden. Die Sprecherin des Tourismusverbands Ostbayern drückt es positiver aus: "Für Dezember haben wir auf jeden Fall noch viele Optionen für Urlauber."