Arbeitsplätze

Viele bayerische Metallarbeitgeber erwarten Jobabbau

Fast die Hälfte der bayerischen Metallarbeitgeber erwarten einer Umfrage ihres Branchenverbands zufolge einen Rückgang der Beschäftigung. Aufbaupläne sind dagegen selten.


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Arbeit in der Metallindustrie: In Bayern könnten viele Jobs wegfallen. (Symbolbild)

Von dpa

In Bayern erwartet fast jeder zweite Betrieb in der Metall- und Elektroindustrie sinkende Beschäftigungszahlen im laufenden Jahr. 44 Prozent der teilnehmen Unternehmen äußerten sich in einer Blitzumfrage der Arbeitgeberverbände bayme vbm entsprechend. Gut 16 Prozent erwarten sogar einen deutlichen Rückgang von mehr als 5 Prozent der Belegschaft. Steigende Arbeitsplatzzahlen erwarten dagegen nur etwa 5 Prozent der 461 teilnehmenden Betriebe.

Die Stimmung in der Branche ist schlecht: Ihre aktuelle Lage schätzten gut 47 Prozent der Betriebe als schlecht ein. Gut finden sie nur 14 Prozent. Und im laufenden Jahr erwarten 37 Prozent eine Verschlechterung, aber nur 12 Prozent eine Verbesserung.

Das schlägt sich offensichtlich auch bei den Investitionen nieder: 51 Prozent werden sie 2025 reduzieren, nur knapp 14 Prozent ausweiten. Als Gründe für eine Verringerung wurden dabei besonders oft Arbeitskosten, fehlende Planbarkeit, Bürokratie und Energiekosten angegeben.

Bei Unternehmen mit ausländischen Standorten fiel die Frage nach den Investitionen dagegen deutlich positiver aus. Infolge beantwortete fast ein Drittel der Betriebe die Frage, ob sie Arbeitsplätze im Ausland statt in Deutschland aufbauten mit "ja".

"Die Konjunktur- und Strukturkrise schlägt massiv auf die Unternehmen durch und die Beschäftigungsverlagerung nimmt immer weiter Fahrt auf", sagt bayme-vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Ausgewichen werde hauptsächlich in die osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten, die USA und nach China.

Die Unternehmen stellten dem Standort Deutschland ein schlechtes Zeugnis aus, heißt es von den Verbänden. Gut 90 Prozent sagten, dass die sich Standortbedingungen in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert hätten. Immerhin glaubten aber fast 90 Prozent der Unternehmen "noch an unseren Standort", sagt Brossardt. Sie sähen aber "die Politik in der Pflicht für grundlegende Reformen der Rahmenbedingungen. Dann kann es auch wieder bergauf gehen."