Tarifkonflikt
Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Franken und Augsburg
14. Februar 2023, 15:12 Uhr aktualisiert am 15. Februar 2023, 21:27 Uhr
In Bayern hat es am Dienstag erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst gegeben. In Würzburg fuhren keine Straßenbahnen, die Müllabfuhr streikte, ebenso in Aschaffenburg. In Ansbach gab es Arbeitsniederlegungen in den Kliniken, im Jobcenter und bei den Stadtwerken, in Augsburg war nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Stadtverwaltung betroffen. In Würzburg und Ansbach demonstrierten am Dienstag laut Verdi jeweils rund 600 Beschäftigte für mehr Lohn. In Aschaffenburg seien 300 Bedienstete auf die Straße gegangen.
Am Mittwoch werden in Augsburg die Beschäftigten der Kindertagesstätten in den Warnstreik gehen, am Bahnhof ist eine Kundgebung geplant. In Fürth sollen die Kitas, die Müllabfuhr, das Klinikum und mehrere Ämter bestreikt werden. In Bad Kissingen sind sogenannte aktive Mittagspausen geplant.
Für Donnerstag hat will die Gewerkschaft rund 3000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Nürnberg zu Warnstreiks aufgerufen. Kitas, Müllabfuhr, Kliniken, Altenpflege und Stadtwerke seien betroffen, sagte eine Verdi-Sprecherin. In Bamberg soll am Donnerstag kein Bus fahren, der Müll stehen und das Hallenbad geschlossen bleiben. Auch viele Ämter seien dann zu, sagte ein Gewerkschafter. In der Bamberger Innenstadt ist eine Kundgebung geplant. Auch in Augsburg wird am Donnerstag die Müllabfuhr bestreikt.
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) kritisierten die Streiks in Kitas als unnötige Eskalation. Berufstätige Eltern in den Tarifkonflikt mit hineinzuziehen, sei unverhältnismäßig, sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt in München.
Verdi fordert bei der bundesweiten Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Kommunen und Bund 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die zweite Verhandlungsrunde findet ab Aschermittwoch in Potsdam statt.