Zukunftsangst und Unsicherheit

Warum die AfD bei jungen Menschen derzeit punkten kann

Die Landtagswahl in Bayern war für die AfD ein Erfolg – gerade bei jungen Wählern. Wer nach Gründen sucht, taucht in die Gefühle einer ganzen Generation ein: Hoffnung, Angst, Wut. Der Versuch einer Erklärung.


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Wir leben in unsicheren Zeiten. Das kann zu einem Gefühl von Kontrollverlust führen. Und dieses Gefühl kann eine Partei besonders gut ansprechen: die AfD. Doch diesen düsteren Aussichten können die anderen Parteien mit positiven Visionen entgegentreten.

Würde diese Geschichte nach dem Muster der AfD erzählt werden, wäre sie schnell zu Ende. Die Lösungen der Partei sind häufig einfach. Doch meist ist es genau das nicht. So auch hier: Wer verstehen will, warum die AfD bei jungen Menschen derzeit überzeugen kann, muss vieles berücksichtigen. Es ist eine Geschichte voller Emotionen.

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4 Kommentare:


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Frank H.

am 28.11.2023 um 13:34

Altersmäßig gehöre ich nicht zur Zielgruppe dieser Rubrik - aber IDOWA hat mit so guten Beiträgen wie diesem großes Lob verdient. Kein Bashing, kein Nachplappern, sondern saubere Recherche und eigene Gedanken. Weiter so ! Auch an den Kommentaren hier sieht man, dass sich Leser intensiv mit den Texten auseinandersetzen - wenn das kein Zeichen für guten Journalismus ist !



Thomas G.

am 28.11.2023 um 08:00

Was will man erwarten? Der Wahlkampf, also das aktive Werben um Wähler begann in Bayern zur LAndtagswahl erst mit der Flugblatt-Affäre um Aiwanger. Vorher war von SPD, CSU und Grünen nicht viel zu spüren. Und was macht die SPD in dieser Affäre? Schreit wegen eines 36 Jahre alten Flugblatt rum, permanent. Statt dessen hätte sie vielleicht besser Lösungen aufzeigen können. Fehlende KITA-Plätze wäre zum Beispiel ein Thema gewesen. Wohnungsbau, Infrastruktur, etc. Gerade die SPD beklagt, wie einfach es sich die Afd mit ihren einfachen Lösungen macht. Tja, aber die bieten nun mal Lösungen an. Wie einfach sie durchzusetzen sind, ist da natürlich noch eine andere Frage. Aber dasselbe machen ja die Grünen auch: Nur sind bei denen die einfachen Lösungen das Fordern von Verboten. Hm, worin liegt jetzt der Unterschied zwischen den Lösungen der Grünen und den Lösungen der Afd? Und welche Lösungen bietet die SPD? Gar keine. Statt dessen steht Vergangenheitsbewältigung im Vordergrund: Der Umgang mit 36 Jahre alten Flugblättern scheint wichtiger zu sein, als die Lösung aktueller Probleme. Ja, genau das haben die Jugendlichen erkannt, die SPD leider immer noch nicht.



Helene W.

am 28.11.2023 um 11:35

"Gerade die SPD beklagt, wie einfach es sich die Afd mit ihren einfachen Lösungen macht. Tja, aber die bieten nun mal Lösungen an." Welche Lösungen bietet die AfD an für fehlende KITA-Plätze, Wohnungsbau, Infrastruktur? Nur ein Beispiel: Die AfD lehnt Abtreibungen ab, ich übrigens auch. Aber ich vermisse deren Vorschläge, wie den Frauen bzw. Familien geholfen werden soll bei ihren Problemen. Einsperren der Frauen kann ja wohl nicht die Lösung sein. Anderes Beispiel: MdL Ebner-Steiner von der AfD sieht die Lösung des Wohnungsmangels darin, Leute abzuschieben. Dass diese sich weitgehend in zentralen Sammelunterkünften befinden, in welche die wenigstens Bürger einziehen möchten, verschweigt sie. Darüber hinaus habe ich noch keine Vorschläge zur Behebung derWohnungsnot speziell in den Städten gehört. Oder Thema menschengemachter Klimawandel: Der wird einfach geleugnet bzw. es wird gesagt, darauf haben wir keinen Einfluss, deshalb weiter so wie bisher. Die Zeche für dieses Verhalten werden die jungen Leute zahlen müssen, in absehbar nicht mehr sehr ferner Zukunft. Thema: Austritt aus der EU bzw. der von der AfD geforderte "Umbau": Es wird wieder Zölle geben, Wirtschaftsabkommen mit allen einzelnen Ländern sind erforderlich. Die Bürokratie blüht noch weiter auf, der Warenverkehr wird eingeschränkt (siehe Großbritannien), die Mobilität der Bürger auch. Gerade die jungen Leute, die reisen, Auslandspraktika und Berufserfahrungen in anderen Ländern machen wollen, werden in ihren Plänen behindert werden. Die europäische Gemeinschaft wird bewusst gespalten. Das ist es, was von der AfD zu erwarten ist. Ich hoffe sehr, dass viele junge Leute noch rechtzeitig merken, welche Gefahr von dieser Partei ausgeht.



Helene W.

am 27.11.2023 um 18:11

Ich finde es gut, dass der enorme, für mich erschreckende Zuwachs von AfD-Wählern bei der Landtagswahl auf Idowa thematisiert wird, insbesondere, was junge Wähler anbelangt. Es wurde versucht, zu analysieren, warum in Bayern AfD gewählt haben. Da ist die Rede von Enttäuschung, Unsicherheit, Wut und Angst, Themen, die die AfD bestens bedient und ihrerseits vertieft. Ihr gelingt es immer wieder sich als "normale" Partei darzustellen, leider auch im o.g. Artikel. Sowohl Stephan Protschka als auch Lars Pohl dürfen sich als Kümmerer der jungen Leute profilieren. So meint Pohl, man müsse Rechtsextreme und zunehmende Radikalisierung innerhalb der AfD "aushalten. Da würde ich schon eine Nachfrage, warum man das sollte, für geboten halten. Auch dass Pohl es für richtig hält, junge Leute von politischen Themen bis zum 18 Lebensjahr fernzuhalten und dies damit begründet, man solle sie Kinder sein lassen, ist mehr als fraglich. Informierte, aufgeklärte Kinder sind bei weitem nicht so leicht zu verführen und zu instrumentalisieren, wie solche, die sich der Gefahren und ihrer Rechte nicht bewusst sind. Das gilt für Missbrauch aller Art, auch Missbrauch durch Social Media. Ich würde mir wünschen, die Redaktion würde ergänzend zu der Frage, warum Menschen AfD wählen, Informationen dazu liefern, wen und was sie damit wählen. Was wissen die jungen Leute über die Partei, ihre Ziele und Methoden? Nicht umsonst wird die Partei vom Verfassungsschutz beobachtet.



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