Corona erschwert Jagd
Weniger Wildschweinabschüsse in Bayern
31. Januar 2022, 7:44 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 11:33 Uhr
Weil die Afrikanische Schweinepest um sich greift, sollen Jägerinnen und Jäger verstärkt auf Wildschweinjagd setzen. Doch Corona erschwert auch die Jagd.
Genau 78.064 Wildschweine haben die Jägerinnen und Jäger in Bayern in der vergangenen Jagdsaison geschossen. Ein deutlicher Rückgang, denn vor der Corona-Pandemie waren es mehr als 114.000 Tiere, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) in Berlin berichtete.
Insgesamt wurden in Deutschland 687.581 Wildschweine erlegt. Der Verband spricht vom dritthöchsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn vor knapp hundert Jahren. Denn: Gerade im Osten Deutschlands wurde vor dem Hintergrund der dort um sich greifenden Afrikanischen Schweinepest sehr viel gejagt.
Die Zahlen hätten dennoch weit höher ausfallen können. Durch die Corona-Pandemie fielen bundesweit "mehr als die Hälfte aller Bewegungsjagden im Winterhalbjahr 2020" aus, wie es im Bericht des DJV heißt. Kontaktbeschränkungen, Beherbergungs- und Reiseverbote erschwerten die Jagd.
Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, soll der Wildschweinbestand reduziert werden. Der Jagdverband fordert, dass Behörden bundesweit etwa die Kosten für die vorgeschriebene Untersuchung getöteter Wildschweine übernehmen solle. Auch die Ausbildung von Kadaversuchhunden solle vereinheitlicht und finanziell gefördert werden.
Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine schwere Virusinfektion. Sie betrifft Wild- und Hausschweine und verläuft fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tierarten ist die Krankheit nicht ansteckend.