Verkehrsbrennpunkt Ostbayern?

Zahl der Verkehrstoten steigt


Von Redaktion idowa

Die Zahl der Menschen, die auf den Straßen in Niederbayern verunglückt sind, ist im vergangenen Jahr angestiegen - deutlich stärker als im restlichen Bayern.

In ganz Bayern ist im vergangenen Jahr die Zahl der Verkehrsunfälle weiter gestiegen - bei über 70.000 Vorfällen kamen Menschen zu Schaden. Auch die Zahl der tödlichen Unfälle stieg an: 618 Menschen kamen 2018 auf bayerischen Straßen ums Leben, das waren zehn mehr als im Jahr zuvor. Das Niveau sei zwar seit Jahren stabil, es sei aber auch nicht gelungen, diese Zahlen weiter zu senken, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei der Vorstellung der neuen Verkehrsunfallstatistik am Freitag in München.

Für den Bezirk Niederbayern sind die Werte sogar noch schlechter, als für ganz Bayern. 7.328 Menschen sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen zu Schaden gekommen. Das bedeutet einen Anstieg um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr liegt um 7,2 Prozent über dem Vorjahreswert, gleichzeitig gab es 9,4 Prozent mehr Schwerverletzte. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt Bayern veröffentlicht hat. In Niederbayern kamen demnach 89 Menschen ums Leben, 1.317 wurden schwer verletzt. Die Gründe für den Anstieg bei den schweren Unfälle liegen laut Stellungnahme der zuständigen Behörden im Dunkeln.

Verkehrstote 2017/2018 im Vergleich

Verkehrstote 2017/2018 im Vergleich

Immerhin: Die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol oder Drogen eine Rolle spielen, ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Damit setzt sich der Trend der Vorjahre fort. Ebenfalls positiv: Die Zahl der Unfälle, die auf das Konto von Rasern geht, ist 2018 weiter gesunken.

Laut einer Veröffentlichung des Polizeipräsidiums Niederbayern sind die gestiegenen Unfallzahlen nicht einer bestimmten Risikogruppe zuzuordnen. Die Gruppe der jungen Erwachsenen und Fahranfänger war statistisch seltener an Unfällen beteiligt als im Jahr davor, außerdem ging die Zahl der Schulwegunfälle zurück.

Auf gleichbleibend hohem Niveau ist laut Polizei die Zahl der Motorradunfälle: Jeder vierte getötete Verkehrsteilnehmer im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern war im Jahr 2018 ein Motorradfahrer. Leicht angestiegen ist die Zahl der Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren, ebenso die Zahl der Wildunfälle. Eine große Unbekannte auf der Rechnung der Polizei sei der Faktor "Ablenkung im Straßenverkehr": Ob Telefonieren, das Schreiben von WhatsApp-Nachrichten zu einem Unfall geführt haben, ist für die Beamten bei der Unfallaufnahme kaum noch festzustellen, schreibt das Polizeipräsidium Niederbayern.

Besonders auffällig ist die Entwicklung in Stadt und Landkreis Landshut: Während die Zahl der sogenannten Unfälle mit Personenschäden nur leicht anstieg, verdoppelte sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr: 20 Verkehrstote bedeuten das Vierfache des Vorjahreswerts.

In den ostbayerischen Städten und Landkreisen stieg die Zahl der Unfälle und der Verunglückten in einem ähnlichen Verhältnis an, wie im Freistaat insgesamt. So stehen 2.165 Verunglückte in Stadt und Landkreis Regensburg im Jahr 2018 1.994 im Jahr davor gegenüber. Auch in Stadt Landkreis Straubing-Bogen stiegen die Unfallzahlen - mit 549 Menschen, die bei Unfällen auf den Straßen in Stadt und Landkreis Schaden erlitten waren es etwa 40 mehr als 2017.

Leicht verbessert hat sich die Situation in Bezug auf die Verkehrrsicherheit rein augenscheinlich in den Landkreisen Cham und Deggendorf. Der Landkreis Cham verzeichnete 716 Verunglückte im Straßenverkehr, in Deggendorf waren es 758, was einen leichten Rückgang bedeutet.

Mit 598 Verunglückten im Straßenverkehr im Jahr 2018 lag der Landkreis Dingolfing-Landau im bayernweiten Trend. Allerdings halbierte sich die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Drei Menschen kamen laut der Statistik im Jahr 2018 auf den Straßen im Landkreis Dingolfing-Landau ums Leben.

Der bayernweite Trend schlägt auch im Nachbarbezirk durch: Zwischen Januar und Dezember 2018 verunglückten in der Oberpfalz 6.212 Menschen. Das sind 2,3 Prozent mehr im Vergleich zum Jahr 2017. Die Zahl der Verkehrstoten nahm gleichzeitig leicht um 1,8 Prozent ab.