Hoher Sachschaden
65-Jähriger übersieht beim Abbiegen in Bad Kötzting den Zug
13. Dezember 2024, 17:38 Uhr
Glimpflich ist am Freitagnachmittag ein Unfall in Sperlhammer ausgegangen: Ein 65-Jähriger wollte von der Staatsstraße aus in Richtung Sperlhammer abbiegen und übersah dabei den in Richtung Lam fahrenden Triebwagen der Oberpfalzbahn. Während der Lokführer leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht wurde, blieben die 26 Zuginsassen unverletzt.
Gegen 14.45 Uhr war der 65-jährige Autofahrer von Beckendorf kommend auf der Staatsstraße Richtung Grafenwiesen unterwegs und wollte nach links Richtung Sperlhammer abbiegen. Gleichzeitig war der mit 26 Passagieren zuzüglich Zugbegleitpersonal besetzte Triebwagen der Oberpfalzbahn Richtung Lam unterwegs. Der Mann übersah allem Anschein nach den Triebwagen, welcher das Auto im Bereich der hinteren Fahrerseite touchierte und in den nahen Böschungsbereich schleuderte. Der Zug selbst kam gut 25 Meter nach dem Bahnübergang zum Stehen.
Helikopter wurde abbestellt
Die Leitstelle Regensburg alarmierte nach Eingang des Notrufs neben den Rettungsdienst die Feuerwehren aus Grafenwiesen, Rimbach und Bad Kötzting sowie die mit Spezialgerät für Bahnunfälle ausgestattete Feuerwehr Furth im Wald zusammen mit den Feuerwehrführungskräften. Vor Ort entspannte sich das Meldebild, da der Autofahrer sein Fahrzeug eigenständig verlassen konnte und die Fahrgäste im Zug unverletzt waren. Die Feuerwehren aus Bad Kötzting und Grafenwiesen sperrten die Staatsstraße zwischen Grafenwiesen und Beckendorf ab, damit die Rettungsarbeiten vor Ort nicht gestört werden. Die anrückenden Feuerwehren aus Rimbach und Furth im Wald konnten ihre Anfahrt abbrechen. Die Feuerwehr Sperlhammer wurde wegen der örtlichen Zuständigkeit nachalarmiert.
Wie BRK-Einsatzleiter Tobias Muhr Auskunft gab, wurde nur der Lokführer leicht verletzt. Es waren zwei Rettungswagen, ein Krankentransportwagen sowie ein Notarzt vor Ort. Der anfliegende Rettungshubschrauber konnte abbestellt werden.
Schaden: rund 70.000 Euro
Nachdem ein Ersatzlokomotivführer eintraf und Fahrproben ergaben, dass der Triebwagen fahrbereit ist, konnte die Fahrt nach Lam weitergeführt werden. Der Straßenabschnitt wurde nach dem Abschleppen des verunfallten Autos gegen 16.15 Uhr wieder freigegeben, wie Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer und Kreisbrandmeister Florian Heigl informierten.
Am Zug soll laut Auskunft der Länderbahn ein Sachschaden in Höhe von 50.000 Euro entstanden sein. Der Schaden am Auto des Unfallverursachers belaufe sich auf 20.000 Euro. Nach der Unfallaufnahme und Wechsel des Lokführers konnte der Zug seine Fahrt in Richtung Lam fortsetzen. Bei dem Unfall waren die umliegenden Feuerwehren und vorsorglich mehrere Rettungswagen im Einsatz.