Blaulicht
Afghanische Familie zahlt Schleuser 120.000 Euro
28. Oktober 2015, 11:00 Uhr aktualisiert am 28. Oktober 2015, 11:00 Uhr
Eine fünfköpfige Familie aus Afghanistan hat an einen Schleuser insgesamt 120.000 Euro gezahlt. Dafür organisierte er die Reise und die gefälschten Pässe. Trotzdem war am Flughafen München Endstation.
Die Flüge der Eltern und der drei Kinder (5, 9 & 11) waren von Dubai über München nach London gebucht. In München stieg die Familie aus und meldete sich bei der Einreisekontrolle der Bundespolizei. Dort gab der 35-jährige Familienvater an, er wolle Asyl in Deutschland beantragen und zu Verwandten nach Düsseldorf reisen. In seiner Heimat Afghanistan werde er politisch verfolgt. Seine 33-jährige Ehefrau wollte keine Angaben machen.
Bei der anschließenden Befragung gab der 35-Jährige an, einen Schleuser mit der Organisation ihrer Flucht beauftragt und dafür 120.000 Euro bezahlt zu haben. Dafür besorgte der Schleuser Flugtickets und falsche Pässe. In München angekommen, entsorgte die Familie die falschen Papiere auf der Flughafentoilette. Bundespolizisten gelang es noch, Passfragmente in dem Raum sicherzustellen.
Nach den polizeilichen Maßnahmen und der Bearbeitung des Asylantrags wurde die Familie in die Aufnahmestelle der Stadt München weitergeleitet. Trotzdem erwartet die Eltern eine Anzeige wegen Verdachts der unerlaubten Einreise und des Verschaffens von falschen, amtlichen Ausweisen.