Massing/Eggenfelden
Angst vor Prüfung: Schüler (16) täuscht eigene Entführung vor
17. Juli 2020, 12:56 Uhr aktualisiert am 17. Juli 2020, 13:12 Uhr
Die Geschichte klingt brachial: Ein Schüler berichtete der Eggenfelder Polizei, er sei von drei Unbekannten erst entführt und schließlich wieder freigelassen worden. Doch tatsächlich war alles ganz anders, wie die Ermittler nun herausfanden.
Laut Polizeibericht hatte der 16-Jährige Anzeige erstattet, weil er angeblich von drei Unbekannten gegen seinen Willen nach Massing gebracht worden wäre. Laut seiner Aussage hätten ihn die Männer in Eggenfelden abgepasst und mitgenommen, in Massing dann aber wieder freigelassen. Angeblich, weil er der "falsche Junge" sei. Die Polizei leitete daraufhin intensive Ermittlungen in die Wege, entdeckte aber schon bald zahlreiche Lücken in der Geschichte des 16-Jährigen. Am Freitag wurde der Schüler aufgrund der erdrückenden Beweislast mit den Ermittlungsergebnissen konfrontiert. Er gab schließlich zu, dass es sich bei der angeblichen Entführung um eine "Räuberpistole" handelte - die Geschichte war komplett erfunden. Als Grund gab der 16-Jährige an, dass er große Angst vor einer bevorstehenden Prüfung gehabt hätte und keinen anderen Ausweg sah, dieser zu entkommen. Der Jugendliche muss sich nun selbst wegen Vortäuschens einer Straftat verantworten.