Der Schock ist den Einsatzkräften des Roten Kreuzes am Unfallort deutlich anzusehen: Ein Rettungswagen des BRK war am Donnerstag gegen 19.20 Uhr in einen schweren Verkehrsunfall in Windischbergerdorf verwickelt. Vier Menschen wurden dabei verletzt, einer von ihnen schwer. Den Unfallverursacher, ein Fahrer eines VW mit tschechischer Zulassung, brachte der Rettungshubschrauber ins Krankenhaus.

Dann die Erleichterung unter den Einsatzkräften: Auch die drei Mann starke Besatzung des Rettungswagens erlitt zwar Verletzungen, allerdings nur mittelschwerer Art. Ihre Kollegen - angerückt mit fünf Rettungswagen und einem Krankentransportwagen, dazu die Einsatzleitung und zwei Notärzte - versorgten sie und brachte sie ins Krankenhaus in Cham.

Den Unfallhergang schildert ein Polizeibeamter vor Ort folgendermaßen: Der Rettungswagen des Roten Kreuzes sei von Cham auf der Hauptstraße mit Blaulicht und Martinshorn durch den Ort gefahren. An der Kammerdorfer Straße wollte der Fahrer abbiegen und verringerte die Geschwindigkeit. Der Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs sei dann mit derart hoher Geschwindigkeit ins Heck des Sankas gerast, dass dieser kippte und auf die Seite liegen blieb.

Die Feuerwehr rückte daraufhin mit Kameraden aus Windischbergerdorf, Cham und Niederrunding an. Der Einsatz des Rettungsspreizers war nicht nötig. Die verletzte Besatzung des Rettungswagens hatte sich bereits aus eigener Kraft durch die Frontscheibe des Fahrzeugs befreit. Am schwersten verletzt habe sich der Fahrer des Volkswagens: Zwar habe sich dieser nicht in Lebensgefahr befunden, trotzdem wurde er in ein Regensburger Klinikum gebracht.

Die Staatsanwaltschaft ordnete den Einsatz eines Unfallgutachters an, sodass die Durchfahrten durch Windischbergerdorf über Stunden gesperrt blieben, teilte die Polizei mit. Auch habe die Staatsanwaltschaft die Sicherstellung der Fahrzeuge und einen Blutalkoholtest veranlasst. Eine erhebliche Höhe hatte auch der Sachschaden an den beiden Fahrzeugen, den die Polizei vor Ort auf mindestens 200.000 Euro bezifferte. Allein der relativ neue Rettungswagen sei ohne Einrichtung rund 150.000 Euro wert.

Zeugenaufruf

Mehrere Zeugen haben inzwischen der Polizei mitgeteilt, dass in Cham bereits vor dem Unfall der Fahrer eines grauen VW Golf Kombi durch seine riskante Fahrweise aufgefallen sei. Ob es sich dabei um das Fahrzeug handelt, das in den Unfall mit dem Rettungswagen in Windischbergerdorf verwickelt war, ist derzeit noch nicht klar. Die Polizei bittet Zeugen, die am Donnerstag zwischen 17.30 und 19.25 Uhr im Stadtgebiet oder in der näheren Umgebung von Cham einen grauen VW Golf Kombi beobachten konnten, der zu schnell und rücksichtslos unterwegs war, sich unter 09971/85450 zu melden.