Kurioser Unfall

Fahrer durchbricht Geländer der Steinernen Brücke in Regensburg


Der VW-Bus blieb im Geländer der Steinernen Brücke stecken.

Der VW-Bus blieb im Geländer der Steinernen Brücke stecken.

Von Redaktion idowa und idowa und dpa

In Regensburg ist in der Nacht zum Dienstag ein Fahrer auf der historischen Steinernen Brücke gegen ein Geländer gefahren und beinahe in die Tiefe gestürzt.

Der Mann fuhr gegen 1.20 Uhr verbotenerweise von der Lieblstraße auf Seite des Stadtteils Stadtamhof auf die Steinerne Brücke, teilte die Polizei mit. Dort stieß er gegen das steinerne Brückengeländer und durchbrach es. Die Front seines VW Busses ragte schließlich sogar in den Abgrund. Anstatt den Unfall zu melden, sei der Mann ausgestiegen und weggelaufen. Eine Zeugin hatte den 56-Jährigen jedoch beobachtet und beschrieb ihn der Polizei. Die Beamten konnten den VW-Fahrer wenig später in der Altstadt ausfindig machen. Bei ihm bestand der Verdacht, dass er unter Einfluss von starken Medikamenten stand. Die Polizisten beschlagnahmten seinen Führerschein, der Mann musste zur Blutabnahme ins Krankenhaus.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und ein Abschleppunternehmen holten den VW Bus von der Brücke. Das Brückengeländer sicherten sie mit einem Bauzaun, so dass Radfahrer und Fußgänger die Brücke weiter überqueren können. Die Statik des Bauwerkes sei nicht betroffen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Auch unter der Brücke soll ein Durchgang offengehalten werden. Eine Schätzung zur Schadenshöhe beziehungsweise den Reparaturkosten lag noch nicht vor. Eine Fachfirma habe den Schaden am Dienstag in Augenschein genommen. Die herabgefallene Brüstungsplatten seien jeweils bis zu einer Tonne schwer und sollen im Laufe der Woche geborgen werden.

Bisher keine Pläne für Poller oder ähnliche Hindernisse

Die Steinerne Brücke ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes in Regensburg. Von 2010 bis 2018 war sie für rund 20 Millionen Euro saniert worden. Schäden durch Verkehr und Feuchtigkeit hatten dies erforderlich gemacht. Nach einem Bürgerentscheid Ende der 90er Jahre war die Brücke zunächst für den privaten Autoverkehr gesperrt worden, seit 2008 gilt das auch für Busse und Taxis. Pläne, Poller oder ähnliche Hindernisse aufzustellen, gebe es nicht. Bisher habe in dieser Hinsicht kein Regelungsbedarf bestanden, teilte eine Stadtsprecherin am Dienstag mit.

Erbaut wurde die Brücke von 1135 bis 1146 im Auftrag reicher Kaufleute unter Förderung von Herzog Heinrich dem Stolzen. Sie war damals der einzige steinerne Donauübergang zwischen Ulm und Wien.

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Der VW-Bus blieb im Geländer der Steinernen Brücke stecken.

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