High-Noon in Straubing
Für zwei Paar Schuhe
7. November 2015, 16:52 Uhr aktualisiert am 7. November 2015, 16:52 Uhr
Was Clint Eastwood einst in Sergio Leones Italo-Western "Für eine Handvoll Dollar" an Ärger auf sich nahm, handelte sich gestern ein 41-jähriger Straubinger ein - allerdings für zwei Paar Schuhe.
Ok, die gute Nachricht vorneweg: es gab weder eine Schießerei, noch drohte jemandem der Galgen. Trotzdem hatte sich der 41-Jährige das mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. In einem Schuhgeschäft in der Ittlinger Straße riss er sich gegen 12 Uhr zwei Paar Schuhe unter den Nagel - ohne zu bezahlen. Dabei hatte er die Rechnung ohne die Kassiererin gemacht, die dem Ganoven auf die Schliche gekommen war. Der wusste, was die Stunde geschlagen hatte und machte sich mit der Beute aus dem Staub. Doch weit kam er damit nicht. Wie es der Zufall so wollte, fuhr im selben Moment ein Auto am Kundenparkplatz vor, das der Flucht des 41-Jährigen ein jähes Ende bereitete. Vorerst. Erst donnerte er gegen den Wagen, rappelte sich dann wieder auf und rannte wieder, was die Lungen hergaben. Sonderlich weit kam er aber auch diesmal nicht. Zwei "Hilfs-Sheriffs" hatten sich an seine Fersen geheftet und stürzten sich auf ihn. Jetzt hatte der Gauner die Faxen endgültig dicke. Er schlug wie wild um sich und bedrohte die beiden Männer. Doch die couragierten Bürger ließen nicht locker und hatten ihn am Boden im Schwitzkasten - bis die Polizei eintraf.
Als die Beamten den Langfinger durchsuchten, fanden sie noch ein weiteres Paar Schuhe - ebenfalls gestohlen, allerdings in einem anderen Geschäft. Doch nicht nur seiner Schuhe wurde der Schurke entledigt, auch sein Mountainbike wurde konfisziert. Weil es - völlig überraschend - natürlich nicht seines war. Dabei handelt es sich um ein schwarz-weißes Mountainbike der Marke Bulls, Typ CR 30 (siehe Abbildung in der Galerie). Der rechtmäßige Besitzer dieses Drahtesels möchte sich bitte bei der Straubinger Polizei unter Telefon 09421/868-0 melden.
Gute Nachricht für den Straubinger Langfinger: Er wird weder geteert, noch gefedert. Die schlechte Nachricht: Es stehen ihm einige Anzeigen ins Haus.