Eschlkam
Gefährliche Aktion: Jugendlicher klettert auf Stromtrafo
19. Juni 2016, 12:21 Uhr aktualisiert am 19. Juni 2016, 12:21 Uhr
Sein Leichtsinn hätte ihm am Sonntagmorgen fast das Leben gekostet: Ein 17-Jähriger kletterte auf einen Stromtrafo und verletzte sich schwer.
Der Jugendliche war nach einer durchzechten Nacht in Kleinaign auf einen Stromtrafo geklettert und wurde durch einen Funkenschlag zu Boden geworfen. Schwerverletzt kam der Teenager mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Regensburg. Nach Auskunft des Notarztes besteht keine Lebensgefahr. Der 17-Jährige hatte vorher zusammen mit zwei 18-jährigen Freunden mehrere Sonnwendfeiern besucht. Gegen 6 Uhr kam er nach Angaben der Further Polizei auf die Idee, die "schöne Aussicht" auf dem Trafo genießen zu wollen.
Als er oben angekommen war, wurde er durch einen Funkenschlag zu Boden geworfen und blieb zunächst regungslos auf der Aufstiegsfläche liegen. Seine beiden Begleiter reagierten sofort: Einer setzte den Notruf ab, während sich der andere in Gefahr begab, um dem Verletzten zu Hilfe zu eilen. Beide jungen Männer wurden später durch die Feuerwehr mittels Drehleiter vom Stromtrafo geholt. Der Schwerverletzte wurde nach der ärztlichen Versorgung mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Regensburg geflogen. Nach Auskunft des Notarztes besteht keine Lebensgefahr. Die beiden Begleiter blieben unverletzt. Wie es der Teenager schaffte, auf die Reparaturplattform eines 20-KV-Mittelspannungsmasten der Energieversorger in der Gaishofer Straße zu kommen, ist unklar. Nicht montierte Aufstiegsstufen sollten dies eigentlich verhindern, war von einem Beauftragten der Bayernwerke zu erfahren.
In der Erstmeldung für die Rettungsdienste hieß es "Person hängt in der Leitung". Alleine nach dieser Info befürchtete Kreisbrandmeister Werner Bartl das Schlimmste, als er als Erster mit der Feuerwehr Kleinaign an der Unfallstelle eintraf. Zum Glück konnte man aber bereits erkennen, dass sich die beiden Jugendlichen auf einer abgesetzten Plattform direkt unterhalb der Leitungen befanden.
Die Kleinaigner Wehr brachte daraufhin die Steckleiter zur Erstbetreuung und Sicherung der Männer in Stellung. Kurze Zeit später trafen die Drehleitern aus Furth im Wald und Neukirchen b. Hl. Blut sowie Kreisbrandinspektor Mario Bierl ein. Betreut von Notarzt und Rettungsdienst - Rettungsdienstleiter Michael Daiminger war inzwischen auch vor Ort - wurden die Personen mittels Rettungstragen über die Drehleitern geborgen. Durch die Platzenge auf dem Strommasten war es von großem Vorteil, dass man mit zwei Drehleitern direkt anfahren konnte. Nach knapp zwei Stunden war für die Rettungskräfte der Einsatz abgeschlossen.
Nun wird geprüft, inwieweit sich die Jugendlichen strafbar gemacht haben und ob sie die Kosten des Einsatzes tragen müssen.