München

Gift in Getränkeflaschen: Polizei geht mehreren Hinweisen nach


Nachdem in München mehrere vergiftete Getränkeflaschen aufgetaucht sind, geht die Polizei mittlerweile 28 Hinweisen nach. (Symbolbild)

Nachdem in München mehrere vergiftete Getränkeflaschen aufgetaucht sind, geht die Polizei mittlerweile 28 Hinweisen nach. (Symbolbild)

Von mit Material der dpa

Der Fall mit mehreren vergifteten Getränkeflaschen in Münchner Supermärkten hat viele aufgeschreckt. Die Polizei hat öffentlich um Hinweise gebeten - erste Zeugen haben sich bei den Ermittlern gemeldet.

Nach dem Fund von vier Getränkeflaschen mit tödlichem Gift in Münchner Supermärkten sind bei den Ermittlern bis Mittwochmittag 28 Hinweise eingegangen. "Da geht's um Getränke, die möglicherweise auch vergiftet worden sind", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Hinweise kämen aus der Stadt und dem Landkreis München.

Zum Teil seien die Flaschen noch vorhanden, so dass nun Proben der Getränke in einem Labor untersucht werden können. "Es kann durchaus sein, dass die eine oder andere Flasche einfach zu lange in der Sonne stand. Dann kann einem nach ein paar Schluck auch schlecht werden", meinte der Sprecher.

Die vier manipulierten Flaschen tauchten den Angaben nach im März und April in zwei Münchner Supermärkten auf. Dreimal hatten Kunden in kleinen Mengen aus den vergifteten Flaschen getrunken und anschließend über Übelkeit, Schwindel und Kreislaufbeschwerden geklagt. Zwei Frauen im Alter von 34 und 42 Jahren mussten sofort medizinisch behandelt werden. Nach Einschätzung der Polizei hätten sie auch sterben können. Ermittelt wird wegen versuchten Mordes. Auch in einer vierten - noch nicht verkauften - Flasche fanden die Ermittler Gift. Den Erkenntnissen nach sind die Flaschen geöffnet und mit einem Lösungsmittel aufgefüllt worden.

Die eigens gegründete Sonderkommission Tox führe in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalität nun Tests durch, um Details zu dem Giftstoff zu erhalten. Eine konkrete Spur verfolgen die Beamten nach eigenen Angaben noch nicht. "Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen."