Niederbayern
Kriminalstatistik: Deutlich mehr Körperverletzungen
14. März 2017, 12:32 Uhr aktualisiert am 14. März 2017, 12:32 Uhr
Am Dienstag wurde die Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Niederbayern für 2016 veröffentlich. Eines der Ergebnisse: Es gab deutlich mehr Körperverletzungen.
Im Jahr 2016 gab es gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um fast 16 Prozent bei den Gewaltdelikten. Insgesamt waren es 1.872 Fälle. Damit wurden laut Kriminalstatistik so viele Gewaltdelikte wie seit 10 Jahren nicht mehr begangen. Zurückzuführen ist das auf einen deutllichen Anstieg bei den Körperverletzungen. Gerade auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen wurden viele Straftaten begangen, die in diese Kategorie fallen. Laut Polizeiangaben handelt es sich dabei häufig um "jugendtypische Kriminalität" und "Aggressionsdelikte", die sich aus der Situation ergeben: Opfer und Täter kennen sich meist nicht, geraten auf der Straße aneinader und gehen dann körperlich aufeinander los. Dabei spielt natürlich auch Alkohol als Aggressionsförderer eine Rolle. Positiv zu verzeichnen ist, dass die Aufklärungsquote in diesem Bereich hoch ist: Mehr als 84 Prozent aller gemeldeten Fälle konnten aufgeklärt werden.
Auffällig ist laut Polizeiangaben im Berichtsjahr 2016 die gestiegene Beteiligung von Zuwanderern an den aufgeklärten Fällen dieser Kategorie. Die Polizei verweist auf die Situation zur Hochphase der Migrationsbewegung: Die vielfach erfolgte provisorische Unterbringung von Menschen mit teils völlig unterschiedlichem kulturellem, religiösem und sprachlichem Hintergrund hätte zwangsläufig in einer außerordentlichen psychischen Belastung resultiert. Bei derartigen Rahmenbedingungen könnten sich massive Spannungen aufstauen, die früher oder später zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führten.
Rückgang bei Sexualstraftaten, Zunahme bei Drogendelikten
Vergleicht man die Fallzahlen aller Delikte von 2016 mit denen von 2015, dann ist ein leichter Anstieg in Höhe von 2,4 Prozent zu verzeichnen. Bei der Straßenkriminalität sind die Fallzahlen gesunken, ebenso bei den Sexualdelikten und den Wohnungseinbruchsdiebstählen. Bei letzterer Gruppe gingen die Zahlen um elf Prozent zurück. Was die Rauschgiftfälle betrifft, sind die Zahlen höher als noch im Vorjahr - über 17 Prozent beträgt der Anstieg hier. Besonders deutlich fällt die Zunahme beim Besitz und Erwerb von Rauschgift aus - jeweils über 60 Prozent waren es bei Ecstasy und Kokain, über 30 Prozent bei Marihuana.
Auch das Polizeipräsidium Oberpfalz hat die Bilanz für 2016 vorgestellt.