Neustadt a. d. Donau
Mord statt Unfall? 38-Jähriger offenbar erstochen
1. Juni 2018, 11:33 Uhr aktualisiert am 1. Juni 2018, 11:33 Uhr
Was zunächst von Zeugen wie ein Unfall geschildert wurde, scheint sich nun zu einem Tötungsdelikt zu wandeln: Nach dem Tod eines 38-jährigen Polen in Neustadt an der Donau hat die Kripo nun einen 49-Jährigen festgenommen - wegen des Tatverdachts des Mordes.
Am vergangenen Sonntag wurde eine Streife der Kelheimer Polizei gegen 3 Uhr zu einer Auseinandersetzungen in ein Mehrfamilienhaus nach Neustadt a. d. Donau gerufen. Bei Eintreffen der Streifenbesatzung stellten die Beamten einen am Boden liegenden 38-jährigen Polen mit einer Stichverletzung fest. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Die aus Polen stammenden Anwesenden schilderten zunächst einen nahezu identischen Hergang. Demnach sei der alkoholisierte 38-Jährige mit einem Messer in der Hand unglücklich gestürzt und habe sich dabei verletzt. Da die Ermittler der Landshuter Kripo erhebliche Zweifel an den Schilderungen der zum Teil erheblich alkoholisierten Anwesenden hatten, wurde am Dienstag eine Obduktion des Leichnams durch die Staatsanwaltschaft Regensburg angeordnet. Nach dem Obduktionsergebnis sei die Verletzung mit einem Sturzgeschehen eher nicht in Einklang zu bringen. Daraufhin führten die Landshuter Ermittler umfangreiche Nachforschungen durch. Diese führten schließlich zu dem konkreten Verdacht, dass der 38-Jährige von einem 49-jährigen Landsmann mit einem Messer getötet wurde.
Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Regensburg erließ am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg Haftbefehl gegen den 49-jährigen Polen wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt (JVA) eingeliefert. Die Ermittlungen der Landshuter Kripo sowie der Staatsanwaltschaft Regensburg dauern an. Zum genaueren Tathergang und zum Tatmotiv des 49-jährigen Tatverdächtigen können deshalb noch keine Angaben gemacht werden.