Ankerzentrum Deggendorf

Security-Mitarbeiter hat Flaschen-Angriff nur vorgetäuscht


Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Angriff auf einen Security-Mitarbeiter in Deggendorf, der sich Anfang Juni ereignet hatte, nur vorgetäuscht war (Symbolbild).

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Angriff auf einen Security-Mitarbeiter in Deggendorf, der sich Anfang Juni ereignet hatte, nur vorgetäuscht war (Symbolbild).

Von Redaktion idowa

Ein 29-jähriger Security-Mitarbeiter im Ankerzentrum Deggendorf hat Anfang Juni gegenüber der Polizei angegeben, dass ihn ein 20-Jähriger aus Eritrea mit einer abgebrochenen Flasche verletzt habe. Die Ermittlungen der Polizei haben nun aber ergeben, dass der Security-Mitarbeiter den Angriff nur vorgetäuscht hat.

Der Security-Mitarbeiter gab zunächst gegenüber der Polizei an, dass er am Montag, den 3. Juni, um kurz nach 21 Uhr einen Bewohner des Ankerzentrums darauf hinwies, dass es verboten sei, die Unterkunft mit einer Schnapsflasche zu betreten. Daraufhin soll sich ein Streitgespräch entwickelt haben, in dessen Verlauf der 20-jährige Eritreer eine Schnapsflasche zerschlagen und damit auf den Security-Mitarbeiter eingestochen haben soll.

Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes präsentierte bei seiner Befragung bei der Polizei auch frische Verletzungen am Arm. Aufgrund dieser Angaben hat die Polizei den Eritreer, gegen den auf Antrag der Staatsanwaltschaft Deggendorf Haftbefehl erlassen wurde, in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Dort saß er seitdem in Untersuchungshaft.

Wie die Polizei inzwischen herausfand, hat der Security-Mitarbeiter, ein 28-jähriger Iraker, den vermeintlichen Angriff mit der abgebrochenen Flasche vorgetäuscht. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen beleidigte der Eritreer den Sicherheitsdienstmitarbeiter beim Betreten der Unterkunft massiv. Daraufhin schlug der Iraker mit einem Schlagstock auf den Eritreer ein und verletzte diesen leicht. Womöglich aus Angst vor etwaigen Sanktionen erfand der Security-Mitarbeiter den Angriff mit der abgebrochenen Flasche und fügte sich selbst Verletzungen am Arm zu.

Der Haftbefehl gegen den 20-jährigen Eritreer wurde sofort aufgehoben und dessen Entlassung aus der Justizvollzugsanstalt veranlasst. Ebenfalls fraglich ist auch der Vorwurf des Security-Mitarbeiters gegen fünf weitere Eritreer, die sich im Zusammenhang mit dem Vorfall angeblich mit Steinen bewaffnet haben sollen.

Gegen den 28-jährigen Iraker wird nun unter anderem wegen Vortäuschen einer Straftat, falscher Verdächtigung und Freiheitsberaubung in mittelbarer Täterschaft ermittelt.