Vortäuschung einer Straftat?

Verletzt an Halloween: Jugendliche in Landshut sollen Böller selbst hergestellt haben

Nach selbstgebasteltem Feuerwerk finden Ermittler eine Rohrbombe in einem Bach, den mutmaßlich die gleichen Jugendlichen nach dem Vorfall an Halloween entsorgt haben. Hier der Stand der Ermittlungen.


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Die Polizei wurde am Halloweenabend an den Ahornweg gerufen. Dort wurden zwei Jugendliche schwer verletzt. (Symbolbild)

Von Redaktion Landshut Stadt

Am Dienstagabend, 31. Oktober, sind gegen 18.30 Uhr zwei Jugendliche am Ahornweg in Landshut schwer verletzt worden. Nach Stand der Ermittlungen vom Donnerstag waren die beiden 15-Jährigen mit einer Gruppe Gleichaltriger nahe des Ahornweges unterwegs, um dort den Halloween-Abend zu verbringen. Ein bislang Unbekannter soll nach Angaben der Verletzten unvermittelt einen Feuerwerkskörper in die Gruppe geworfen haben und dabei die zwei 15-Jährigen schwer verletzt haben. Beide wurden mit schweren Gesichts- und Handverletzungen mit Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen werden. Die Kriminalpolizeiinspektion Landshut ermittelte wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung. 

Im Zuge der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass die beiden Jugendlichen das Sprengstoffgemisch vermutlich selbst hergestellt haben, teilte die Polizei später mit. Beim Abbrennen erlitten beide die schweren Verletzungen an Gesicht und Händen.

Am Freitag, 3. November, haben Beamte der Kripo Landshut mit Unterstützung der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes entsprechende Substanzen zur Herstellung von Böllern in der elterlichen Wohnung bei einem der beiden Jugendlichen sichergestellt.

Nun, am 9. November, hat die Polizei mitgeteilt: Die Jugendlichen sollen eine Rohrbombe hergestellt und sie nach dem Vorfall an Halloween in den Bach Pfettrach bei Aich in Altdorf geworfen haben. Die Bombe sei demnach 30 Zentimeter lang, fünf Zentimeter breit und "voll funktionsfähig". Laut Polizeimitteilung hat die Kripo im Zuge der Ermittlung von der Bombe erfahren und sie am Dienstag im Bach gefunden haben. Die technische Sondergruppe des LKA habe sie "geborgen und vor Ort unschädlich" gemacht.

Die Kripo Landshut ermittelt nun wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat sowie wegen Verstöße nach dem Sprengstoffgesetz. Die beiden 15-Jährigen befinden sich weiterhin stationär in Kliniken.