Rettungseinsatz
Unfallfahrer auf der B20 bei Cham rammt fünf Autos im Gegenverkehr
6. Dezember 2024, 8:01 Uhr aktualisiert am 6. Dezember 2024, 9:42 Uhr
Ein demoliertes Auto reiht sich am Freitagmorgen an das andere. Überall liegen Trümmerteile auf der Bundesstraße B 20 kurz nach der Abfahrt Chammünster, eine Autotür lehnt an der Leitplanke. Der Unfallhergang war zunächst völlig unklar. Erst mit einigen Zeugenaussagen wird deutlich, was an diesem Morgen kurz vor 7 Uhr im Berufsverkehr geschehen sein muss: Ein 75-Jähriger war mit seinem Peugeot offenbar auf die Gegenfahrbahn geraten und hatte dort fünf entgegenkommende Fahrzeuge touchiert. Ernsthaft verletzt wurde nach einer ersten Auskunft der Polizei bei dem Unfall keiner der Beteiligten.
Um 6.40 Uhr herrscht auf der Umgehungsstraße in Richtung Cham dichter Verkehr. Der 75-Jährige aus dem Landkreis Cham ist mit seinem weißen Kombi von Cham aus in Richtung Furth im Wald unterwegs. Warum er mit seinem Wagen plötzlich über die doppelte Mittellinie, die die beide Fahrtrichtungen trennt, gerät, ist unklar. Über die Ursachen können die Polizisten vor Ort nur rätseln. "Das ist nun Gegenstand der Ermittlungen", sagt einer der Beamten an der Unfallstelle.
Doch die Wirkung ist fatal: Der Peugeot-Fahrer schrammt zunächst an einem dunklen SUV entlang, der daraufhin ins Schleudern kommt und verbeult an der Leitplanke stehen bleibt. Der 75-Jährige setzt seine Unfallfahrt fort - ein Auto nach dem anderen touchiert er, ehe seine Fahrt nach gut 500 Meter zu Ende ist. Das Ergebnis: fünf kaputte Autos im Gegenverkehr. Auch der Wagen des Unfallverursachers ist ein Totalschaden. Die gesamte Längsseite ist verschrammt, das Vorderrad verbogen, Fahrertür weg. Den Sachschaden können die Beamten bei einem ersten Rundumblick gar nicht abschätzen. Nur: "Da kommt einiges zusammen."
Wenigstens ist keiner der Beteiligten ernsthaft verletzt worden. Die herbeigerufenen Feuerwehrleute aus Cham, Chameregg, Chammünster und Kothmaißling sowie das THW übernehmen die Absicherung der Unfallstelle. Einen der Verunfallten müssen sie aus dem Wagen befreien. "Er war aber nur eingeschlossen, nicht eingeklemmt", betont Kreisbrandinspektor Marco Greil. Nachdem sich die Unfallstelle über mehrere hundert Meter erstreckt, teilen die Einsatzkräfte die Zuständigkeiten. "Um den ersten Abschnitt hat sich die FFW Cham, um den zweiten die FFW Chammünster gekümmert", erläutert Einsatzleiter Roland Schießl.
Eine besondere Herausforderung für die Helfer war die Lage der Unfallstelle direkt auf einem Teilstück der B 20 mit etliche Zu- und Abfahrten. "Eine Vollsperrung mit vier Abfahrten ist für uns enorm aufwendig zu organisieren", ergänzt Greil. Sie versuchen, die Umfahrungen so zu planen, dass der Berufsverkehr nicht völlig zum Erliegen kommt. So werden die Autos aus Furth im Wald schon auf Höhe Kothmaißling abgeleitet, um auf diese Weise die enge Ortsdurchfahrt Chammünster zu entlasten. Und dennoch: Rund um Cham staut sich der Verkehr über Stunden. Die Wagenkolonne reicht von Windischbergerdorf bis zum Ortsschild Cham.