Straubing
Computergesteuert in die Zukunft: Bachelorarbeit zur Agrargeschichte auf Gut Eglsee
30. Oktober 2015, 21:45 Uhr aktualisiert am 30. Oktober 2015, 21:45 Uhr
Gut Eglsee ist in ganz Bayern für vielfältige Agrarinnovationen bekannt. Nicht nur der erste Dampfpflug in Bayern, sondern auch der erste gezogene Mähdrescher der Firma Claas aus Harsewinkel wurde auf dem Mustergut im Gäuboden erprobt. Am Donnerstag stellte Maria Süß, Studentin der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, auf Gut Eglsee ihre Bachelorarbeit über den "Einsatz der ersten Mähdrescher im Gäuboden" vor. Neben der Familie Beckmann waren 35 hochkarätige Vertreter aus Forschung und Landwirtschaft gekommen, um gleichzeitig mit dem Blick in die Vergangenheit einen Ausblick in die Zukunft zu wagen, in der Mähdrescher ferngesteuert mit Hilfe von Drohnen ohne menschliches Zutun die Äcker abernten.
Prof. Roland Bauer von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der die Bachelorarbeit von Maria Süß betreut hatte, blickte auf einige Kennzahlen in der Entwicklung der Landwirtschaft zurück. Während die Menschen im Jahr 1960 genau 119 Minuten lang arbeiten mussten, um sich beim Metzger ein Kilo Fleisch kaufen zu können, sind es heute nur noch 32 Minuten. Für die Bewirtschaftung von einem Hektar Ackerfläche seien 1950 rund 36 Arbeitsstunden notwendig gewesen, heute nur noch 30 Minuten. Und während 1949 vier Millionen Menschen in Deutschland in der Landwirtschaft beschäftigt waren, sind es heute nur noch 660.000.
Bürgermeister Hans Lohmeier und stellvertretender Landrat Franz-Xaver Eckl erinnerten in ihren Grußworten an eigene Erlebnisse mit der Landwirtschaft in ihrer Kindheit und betonten, dass auf dem Gut Eglsee schon immer die fortschrittlichsten Geräte zum Einsatz kamen. BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler unterstrich, dass die Landwirtschaft früher sehr mühsam war und heute erheblich effektiver gearbeitet werde. Er lobte das Engagement der Familie Beckmann, die ihr Archiv für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung stelle. Im Rahmen der Präsentation der Bachelorarbeit stellte Gutsbesitzer Prof. Dr. Carl Christian Beckmann seinen Gästen eine etwa zweieinhalb Meter hohe Skulptur vor, die der Künstler Georg Friedrich Wolf aus Bensheim (Hessen) entworfen hat. Die Edelstahlskulptur mit dem Titel "Tanzende Ähren" solle symbolisch für die Kornkammer Bayerns mit ihren ertragreichen Getreideernten stehen.
Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Samstag, 31. Oktober, im Straubinger Tagblatt/Bogener Zeitung.