Gäubodenvolksfest 2023
Die Blog-Beiträge des ersten Straubinger Volksfest-Wochenendes
13. August 2023, 22:00 Uhr
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Freitag, 11. August
idowa-Redaktion, 11.04 Uhr: Servus zusammen zu unserem Volksfestblog! "Uns", das ist in diesem Fall die idowa-Redaktion. Und solange wir noch relativ vollständig (und nüchtern) sind, dachten wir uns, wir stellen uns mal vor. Hier schreiben in den kommenden Tagen: Neben-dem-Takt-Klatscher Christoph Urban (urb), Johannes "Nach der zweiten Mass bassds scho" Wiest (jw), Volksfest-Geburtstagkind Annabel Gruber (amg), Simona Cukerman (cuk), die laut eigener Aussage nie auf einer Bierbank tanzen würde, Oberpfälzerin Anna-Lena Weber (alw), Volksfest-Ersti Julia Muck (jum), Festplatz-Schlenderin Susanne Pritscher (pri), Tracht-Verweigerer Patrick Beckerle (pb), Daniel Haslsteiner (hd), dessen Beziehung zum Volksfest eher kühl ist (typisch Deggendorfer halt), Single-Couch-King Maximilian Falk (mjf), Susanne "Es ist kompliziert" Raith (sra) und Markus Krug (mfk), bei dem der Fokus bei der Volksfest-Leidenschaft eher auf dem "Leiden" liegt. Unterstützung bekommen wir außerdem von Volo Isabella Pirkl (isi), die das Glück (oder Pech?) hatte, im August zu uns zu stoßen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! (pb)
idowa-Redaktion, 11.29 Uhr: Es ist noch nicht mal 12 Uhr, da schlägt eine Kollegin vor, doch jedes Mal ein Schnapserl zu trinken, wenn eine Person in Tracht durchs Büro kommt. An jedem anderen Tag würde ich mir Sorgen machen. Aber zum Glück ist ja Volksfest, da geht das. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt im Blog die Rechtschreibung und Artikulation leidet, übernehme ich aber keine Verantwortung dafür. Meinetwegen müsste übrigens niemand trinken, nur mal so. Safety first! (pb)
idowa-Redaktion, 12 Uhr: Im Gegensatz zu einigen Kollegen habe ich die Tracht heute noch nicht übergestülpt. Zu groß ist die Angst vor dem machtvollen und gefährlichen Nebeneffekt der Lederhose: kaum stillbarer Bierdurst. Der perfekte Zeitpunkt will also weise gewählt sein – ich denk am Besten bei einem Bierchen beim Mittagessen mal drüber nach. (jw)
Theresienplatz, 12.16 Uhr: Habe ich das Volksfest-Vorfreuden-Tribünenfest am Donnerstagabend noch fast ein bisserl wie in Trance erlebt, erwache ich am Theresienplatz gerade in der Realität: Während eines Termins sehe ich Leute in Tracht vorbeiflanieren, aus Gesprächsfetzen erfährt man, wer wo ab wann den Auszug heut anschaut und wo derjenige danach hingeht. Es ist wirklich wahr. In nur wenigen Stunden geht`s los... (phi)
Ludwigsplatz, 12.38 Uhr: Ich kann's nicht glauben. Mein Kollege sitzt neben mir ohne Lederhose und Trachtenhemd und das am ersten Volksfesttag! Geht nicht? Anscheinend doch. "Tracht muss man lieben", sagt er. Und fühlen muss man sie auch. Das tut er nicht. Aber ich hab noch zehn Tage Zeit und gebe die Hoffnung nicht auf. Volksfest ohne Tracht ist doch nur halb so schön, oder? (lef)
Lokalredaktion, 13.08 Uhr: Der erwähnte Kollege liest meinen Volksfest-Text über die Abnahme der Fahrgeschäfte. Der Schock bei ihm sitzt tief: "Hat der wirklich Kirmes gesagt?" Na sowas, spür ich bei ihm ein Fünkchen Hoffnung im Hinblick auf das Volksfest? Er stellt klar: "Das fällt sogar mir auf. Ich als Volksfest-Sonderling. Kirmes?" Nah, wer sagt's denn: Die Hoffnung stirbt zuletzt. (lef)
idowa-Redaktion, 13.45 Uhr: Wadl-Check bei den Kollegen Urban, Beckerle und Wiest: San de Haxn einer Lederhose würdig? Kollege Urban: Denen sieht man den Überlebenskampf auf dem Bolzplatz an. Kollege Beckerle: Weigert sich, blank zu ziehen. Kollege Wiest: Nun ja, breiten wir lieber den Mantel des Schweigens darüber. Besser isses. (tie)
Theresienplatz, 14 Uhr: Zwei US-Amerikaner diskutieren, ob sie jetzt noch zum Essen gehen sollen. Ergebnis: „We’ll wait until the Volksfest.“ Der Verlockung von halb so gutem Essen zum vierfachen Preis ist bekanntlich kaum zu widerstehen. (jw)
idowa-Redaktion, 14.14 Uhr: Apropos Essen: Ich hab beim Auswintern meines Volksfest-Gwands kein Geld oder Biermarkerl in den Gilet-Tascherln gefunden. Bloß einen angebissenen Gummi-Hüpfball. Spoiler: Schmeckt weniger fruchtig als er aussieht. Aber: Ich bereue nichts. (urb)
idowa-Redaktion, 14.30 Uhr: Meine Kollegin und ich sind in der Mittagspause losgestartet zum Festplatz-Check. Noch ist freie Platzwahl in den Zelten, alle Tische sind leer. Überlegen, ob uns wer vermissen würde, wenn wir einfach schon mal ein paar Bänke warm sitzen. Wird nur ne trockene Angelegenheit, bis endlich das Bier aus den Zapfhähnen strömt. Aber vielleicht machen’s ja für uns ne Ausnahme… (pri)
idowa-Redaktion, 14.35 Uhr: Kann ich auch schon vorm Rausch einen Kater haben? Bin gerade kurz davor, mir als Nachspeise eine Aspirin zu gönnen. Auch meine Kollegin erwähnt einen leichten Schmerz an den Schläfen, während sie ihre Pumps auszieht (sind halt keine Birkenstocks) vielleicht werden wir auch einfach nur alt und wetterfühlig. (alw)
Festplatz, 14.47 Uhr: Gerade noch mal runter zum Festplatz für ein paar Fotos. Kaum vorbei am Betonmasskrug, spüre ich sofort wieder dieses Gefühl tief in der Brust: Vermaledeite Rippenprellung. Opa hatte Recht: Bua, lass des mim Fuasboi besser, ha. Aber ich werd nicht schlauer und muss mit den Diggas, Baujahr 2005, mitrumpeln. Ramon - des is no ned vorbei! (urb)
idowa-Redaktion, 14:56 Uhr: Die stellvertretende Chefredakteurin kommt herein - ohne Dirndl. "Ich gehe heute in Regensburg Tapas essen, wie jeder normale Mensch", sagt sie. Ich überlege sie von meiner Volkfestgeburtstagsparty auszuladen, so eine Beleidigung muss ich erst einmal verdauen. (amg)
idowa-Redaktion, 15.02 Uhr: Seit Montag im Volo-Durchlauf hier, seit spätestens Dienstag habe ich das Wort „Gäubodenvolksfest“ mindestens 300-mal gehört und gelesen. Heute Abend bei der Single-Couch als Halt-mal-die-Kamera-und-die-Mass-Mädchen dabei, deshalb gucke ich mir Videos dazu aus den vergangenen Jahren an. Man will ja vorbereitet sein. Fazit: keine Chance. Aber, wenn mich jetzt einer im Büro anruft, geh‘ ich mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit mit „Hallo auf der Single-Couch!“ ans Telefon. (isi)
idowa-Redaktion, 15.18 Uhr:
Gespräche aus der Redaktion:
Kollege 1: "Boah, i hob scho so an Bierdurscht"
Kollege 2: "Koa Problem, boid is viere"
Kollege 1: "Die 4e-Regelung hob i no nie verstanden"
Ich fange an, mir Sorgen zu machen. (pb)
idowa-Redaktion, 15.31 Uhr: Der Platz am Fenster ist nicht immer eine gute Wahl. Die Sonne meint, mir direkt ins Gesicht scheinen zu müssen. Mangels Bewegungsfreiheit (zu enges Mieder und noch engere Lederhose) ist es mir nicht möglich, den Schalter für die Rollladen in einem Meter Entfernung zum Schreibtisch zu betätigen. Beneide außerdem Kollege Wiest um seinen Stehplatz #sitzenistunbequem (alw)
idowa-Redaktion, 15.35 Uhr:
Noch mehr Gespräche aus der Redaktion. Thema diesmal: Wie lange macht's der neue Trinkwasserbrunnen?
urb: Mittwoch
mfk: Sonntag
sra: Dienstag
pb: Ich glaube fest daran, dass sich der Trinkwasser-Brunnen als eine Bereicherung für das Volksfest etablieren wird.
jw: Ja, Ja. Susi?
pri: Bis moang.
(pb)
idowa-Redaktion, 16 Uhr: Als Frau trifft man so einige Vorbereitungen kurz vor dem Volksfeststart: Dirndl-Check, Haare, Make-Up. Nun ist die Zeit für das letzte to do gekommen: Pommes-Box futtern, damit der Abend gesichert ist. (cuk)
idowa-Redaktion, 16.12 Uhr: Ein Jahr lang bin ich ihm ausgekommen. Nun aber reden wir über Volkfest-Hits und ich muss mir (semi-freiwillig) „Layla“ anhören. „Wunderschön“ ist nicht unbedingt das Adjektiv, das mir dazu einfallen würde. Die anderen Musik-Tipps aus der Redaktion („Es geht schon wieder los“ von Roland Kaiser und „Du hast mich tausendmal belogen“ von Andrea Berg) ignoriere ich in der Folge gekonnt. (pb)
Hauptbahnhof Regensburg, 16.20 Uhr: Erstaunlich wenig Betrieb im Zug gen gelobtes Land. Ich habe irgendwie fest damit gerechnet, von einer Stampede vortrinkender Trachtler niedergewalzt zu werden, was für Probleme bei der Single-Couch heute Abend gesorgt hätte. Aber bei agilis hat man mitgedacht und zwei Züge hintereinander gekoppelt! Bisher sitzt es sich hier äußerst gemütlich - aber es sind ja auch noch ein paar Stationen bis Straubing... (mjf)
idowa-Redaktion, 16.23 Uhr: Es ist so weit. Eine Abordnung der Redaktion macht schon ihren eigenen umjubelten Auszug zu dem Hauptgrund, der den Großteil von ihnen bis heute im Verlag hält: der Bierautomat. (jw)
Untiefen des Internets, 16.37 Uhr: Ein Netzfund zum Gäubodenvolksfest. Wir würden ja gerne etwas Kluges dazu schreiben, aber bei diesem Video sind auch unsere redseligsten Kollegen grade etwas sprachlos. Große Werke stehen ja bekanntlich für sich. (jw)
idowa-Redaktion, 16.40 Uhr: Allgemein fällt heute die gelöste Stimmung in der Redaktion auf. Regelmäßig bricht auch bei kleineren (und schlechteren) Scherzen lautes Gelächter aus. Im Hintergrund werden semi-ironisch Schlager geträllert. Liegts am Volksfest oder einfach nur am nahenden Wochenende? Mir, als bekennendem Volksfest-Verweigerer und heutigem Spätdienstler, ist beides normalerweise ja eher suspekt. Trotzdem lass ich mich gerade ein bisschen mitreißen, während die Stimmung um mich herum stetig steigt. Ich geb‘s ja zu… (mfk)
Lokalredaktion, 16.55 Uhr: Der Lärmpegel auf der Straße vor dem Haus wird immer lauter und ich immer nervöser. Heute werde ich mir als waschechte Zugroaste zum ersten Mal den Auszug (nicht Umzug, wie da wo ich herkomme) anschauen. Ob ich noch einen guten Platz bekomme, von wo aus ich alles sehen kann? Ich komme mir vor wie ein kleines Kind an Weihnachten… (nal)
Landshut, 17.10 Uhr: Nein, kein Fehler in der Ortsmarke. Claudia Hagn, Ursprungsstraubingerin, mittlerweile aber in Landshut gelandet, schickt Grüße aus der Ferne. Sie schreibt: „Habe früher keinen Tag Volksfest versäumt und sogar dort gearbeitet, bin gerade aber im Post-Landshuter-Hochzeitszustand und befinde mich in einer seltsamen ‚Geh-ich-aufs-Volksfest-oder-nicht‘-Blase, die ich noch nicht genau einordnen kann. Grüße gehen dennoch raus an alle, die am Volksfest arbeiten oder einfach nur feiern.“ Danke dir, Claudia! Nach elf Tagen Volksfest werden wir uns wahrscheinlich so fühlen wie die Landshut jetzt: erschöpft. (pb)
Ludwigsplatz, 17.18 Uhr: Zamgequetscht zwischen zwei vollkommen fremden Pärchen sitze ich am Stadtplatz und lass das Ambiente an immer mehr werdenden Dirndl und Lederhosen auf mich wirken - mit Aperol versteht sich. Bier gibts erst abends. Ein bisschen Ordnung muss ja auch sein. Zumindest bis am Nebentisch jemand sagt, dass Layla auch der Volksfesthit für 2023 werden sollte. Mir verziehts das Gesicht. Da hilft wohl nur mehr Alkohol. Der Wespe, die gerade in meinem Glas ertrunken ist, gings wohl ähnlich. Verdenken kann ich's ihr nicht. (jum)
idowa-Redaktion, 17.40 Uhr: Ich höre Blasmusik und weiß, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Es ist so weit. Der Auszug mit seinen gut 3.500 Teilnehmern wird gleich an uns vorbeiziehen. Ich bin nervös, obwohl ich schon seit Jahren den Auszug fotografiere. Ich umklammere meine Kamera, halte kurz inne und starte dann doch durch wie Speedy Gonzales. Mein Ziel: Ich will auch heuer wieder pünktlich am Straßenrand stehen, bevor die erste Gruppe vorbeikommt. (sra)
Stadtgraben, 17.45 Uhr: Ich habe als Zuspätkommer am Stadtgraben noch einen freien Platz ergattert. Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, hatte ich oft Pech. Es gab böse Blicke, abfällige Worte und sogar Schläge mit dem Regenschirm. Heuer wurde ich "nur" von einem Autofahrer (natürlich Deggendorfer Kennzeichen) mit Wischwasser nassgespritzt... (sra)
Stadtgraben, 17.54 Uhr: Ja, war es das denn schon? Nach den Polizisten auf Pferden kommt die Straubinger Stadtkapelle und dann … nichts. Sollma etwa scho wieder gehen? Halt stopp! Etz kommen die Nachzügler. Wenn auch mit etwas Abstand, aber die Stadtkapelle wartet netterweise. (amg)
Jakobsbrunnen, 17.56 Uhr: Zuschauer haben es sich auf dem Jakobsbrunnen am Ludwigsplatz bequem gemacht. Gute Sicht auf den Auszug und ihr Bier bleibt im Wasser auch bei 26 Grad Außentemperatur gekühlt - schlau. (mke)
Lokalredaktion, 18 Uhr: Endlich! Die Stadtkapelle ist zu hören. Nach 365 Tagen geht's wieder los. "Ich fühl mich großartig", sagt mein "Ohne Tracht"-Kollege trocken. "Ich krieg' da schon so eine Gänsehaut....O'zapft is." Ich kanns nicht glauben. Fehlt nur noch: "Auf eine friedliche Wiesen." Aber wie gesagt, ich hab ja noch zehn Tage, um aus ihm den Vorzeige-Volksfest-Straubinger zu machen. Er wohnt zumindest schon hier - ein Anfang. (lef)
Ludwigsplatz, 18.05 Uhr: Ganz lahme Nummer von den Klimaklebern dieser Welt. In Straubing ist Gäubodenvolksfest, alle Medien des Landes haben ihre Kameras auf die Feierhochburg Bayerns gerichtet. Schlagzeilen zur besten Sendezeit also garantiert. Und dann bappt keiner am Eingang zum Ludwigsplatz. Riesen-PR-Chance vertan. (tie)
Ludwigsplatz, 18.16 Uhr: Feierabend. Eigentlich will ich einfach nur schnell heim und mich umziehen. Es gibt allerdings ein Problem: Der umjubelte Volksfestauszug schneidet mir den Weg ab. Im Bonbon-Regen versuche ich zwischen zwei Gruppen durchzuhüpfen und auf die andere Seite zu kommen, bevor ich von dem Kirsch-, Zitronen-, Orangen-Mix erschlagen werde. (pri)
idowa-Redaktion, 18.30 Uhr: Service-Beitrag: Die redaktionsinternen Favoriten für die besten Anmachsprüche am Volksfest sind übrigens „Hosd an greislichn Freind? Wenn ned, mogst oan?“ (kreativ), „Ess ma a Kaktus-Eis? Vielleicht knistert’s dann“ (kreativ UND Eis!), „Mogst schmusn, mia wads wurscht“ (Klassiker) und „Vergiss 2G, du bist 1A“ (nicht gut gealtert, aber trotzdem). Übrigens: Unsere Single-Couch ist heute auch wieder am Start. Von 19 bis 22 Uhr, gegenüber vom Riesenrad. Unauffälliges Product Placement? Können wir! (pb)
Single-Couch, 18.40 Uhr: In 20 Minuten geht es los, schon jetzt kommen hin und wieder Leute, die ihren Traumpartner suchen. Einige meinen, nachdem sie uns gesehen haben, ihre Suche wäre beendet. Man darf ja wohl aber auch anderer Meinung sein... (isi)
Single-Couch, 19.03 Uhr: Es ist was Komisches passiert. Ein Time-Warp oder so: Eben noch in Cirith Ungol-Shirt der Redaktion, stehe ich plötzlich vorm Nothaft in weißem (!!!) Single-Couch-Shirt rum und beäuge Menschenmassen in Tracht, die mir entgegenströmen. Was ist passiert? Wo bin ich – und vor allem: Warum fragen mich alle, ob ich ihnen ein Gschbusi besorgen kann…? (isi)
Bahnhofstraße, 19.04 Uhr: Glück im Unglück würd ich dazu mal sagen. Einem Burschen ist beim Auszug der Sattel vom Fahrrad gefallen. Blieb nur noch das Metallrohr übrig… Gut, dass er es bemerkt hat. Das wäre sicherlich unangenehm schmerzhaft geworden, so vor versammelter Mannschaft (jum)
Single-Couch, 19.07 Uhr: Ein Red Bull beim Eurotreff? Dürfen sie einzeln nicht ausgeben, bekam unser Single-Couch-Moderator Max zu hören. Musste der Arme halt Wodka dazunehmen – huifd ja ned. (urb)
Stadtgraben, 19.20 Uhr: Eben kam die XXL-Römermaske aus Pappmaché an uns vorbei. Lang und breit wurde sie angekündigt und ich hatte mich schon richtig drauf gefreut sie beim Auszug zu sehen. Aber irgendwie wirkt sie jetzt in der Realität doch weniger groß und imposant als auf den Fotos. Ein klarer Fall von Tinder vs. Realität mal wieder… (sra)
Vorm Riesenrad, 19.51 Uhr: Herrschaft, jetzt druckans rei. Kein Durchkommen mehr, nicht zu vergleichen mit 2022. Da hatt's ja kurz vorm Auszug noch geschüttet. Aber heuer gfreid's die Leut. Schee! (urb)
Wenisch-Zelt, 21.26 Uhr: Am Tisch schwärmen Oktoberfest-Besucher, wie preiswert es hier doch ist. Ich glaube, ich werde München erst einmal meiden. (jw)
Wenisch-Zelt 21.49 Uhr: Prominenz auf der Toilette: Noch am Urinal stehend, wird Ex-Fußballer und TV-Experte Didi Hamann um Autogramme gebeten. Dass er selbst nicht mal weiß, wer das sein soll, tut der Bewunderung keinen Abbruch. (jw)
Vorm Overtime, 22.41 Uhr: Freunde schicken Selfies mit Aiwanger. "Grüße vom Hubert", steht dabei. Schrecklich, was der Opfesoft mit Menschen macht. Wir hatten ja seinen Terminkalender gesichtet: Dreimal soll der Verteidiger der Currywurst heuer am Volksfest sein. Schläft der hier die ganze Woche im Hotel, weiß das jemand? (urb)
Vorm Overtime, 22.57 Uhr: An der Stelle noch einen Shoutout an Anton Nothaft senior: makelloser Style. Jedes Jahr wieder rockt der Mann das weiße Hemd, den schmalen, weinroten Schlipps und die beige-graue Hose, jedes Jahr wieder denke ich mir: Sauber. Und dass er 2022 im gleichen Gewand hinter der Käsetheke herumgekrawelt ist, um höchst persönlich die Kabel für unseren Single-Couch-Strom zu überprüfen – Ehre. Ach ja, und Glückwunsch zum Enkel. (urb)
Daheim, 23.20 Uhr: Damit, glaube ich, geht der Volksfest-Blog mal ins Bett. Außer der Wiest treibt noch jemanden Interessanten auf dem Männerklo auf, dann lesen Sie es hier zuerst. Wenn's der Aiwanger ist, bitte ohne Bild, der hat keine Tracht an. In dem Sinn: Habe. (urb)
Samstag, 12. August
Daheim, 7.15 Uhr: Erster Tagescheck: Körperlich noch alles dran. Mental hat die gestrige Bus-Safari gen Heimat allerdings Spuren hinterlassen. Ein Bus, bei dem nur noch der erste Gang zu funktionieren scheint. Ein Busfahrer, der die Haltestelle nicht findet. Und Busgäste, die frenetisch „Layla“ anstimmen (nach dem Refrain endete die Textkenntnis Gottseidank). Grüße an dieser Stelle an den Helden, der sich sieben Bushalbe gekauft hat, nur um eine Minute später auf seinem Sitzplatz einzuschlafen – wie er darauf reagierte, dass seine Freundin mir und anderen Bus-Leidgenossen das Bier schenkte, ist bisher noch nicht bekannt. (jw)
Bayerischer Wald, 8.10 Uhr: Hier keine Spur von Volksfest. Nur im E-mail-Postfach: "Die Vorfreude steigt! Am 16. September heißt es wieder „O’zapft is!“ und die schönste Zeit des Jahres beginnt: das Oktoberfest! Jetzt Zimmer sichern!" Bezweifel ich, die schönste Zeit des Jahres läuft schon. Sollte ihnen mal jemand sagen. Und die haben jetzt noch Zimmer frei? (lef)
Daheim, 8.30 Uhr: Habe ich gestern beim Heimradeln wirklich Menschen mit Leitern gesehen, die Wahlplakate aufgehängt haben? Ein Freund hat mich drauf aufmerksam gemacht: "Ey, was machen die da mit der Ampel?". Ein Blick auf die Geiselhöringerstraße zeigt mir nun: Es ist wirklich wahr. (phi)
Straubing, 8.45 Uhr: Da ist doch etwas faul. Statt um 10 Uhr im Festzelt Reisinger grinst mir der Söder schon zwei Stunden vorher bei der Anfahrt am Kreisel in der Landshuter Straße entgegen. Die SPD wünscht mir ein paar Meter weiter ein schönes Volksfest und am Theresiencenter verspricht mir Marvin Kliem eine Bierpreisbremse. Ich könnte schwören, dass diese ganzen Wahlplakate gestern noch nicht da waren. Kollegin phi bestätigt mich in meiner Annahme. Im Schutz der Nacht plakatieren, während die Straubinger vom Volksfest abgelenkt sind - ganz schön ausgebufft. (pb)
Trinkwasserbrunnen, 9 Uhr: Einen Abend hat er bereits überstanden und er läuft immer noch einwandfrei. Warum ich das überprüfe? Kollegin Pritscher hatte gestern ein bedrohliches Funkeln in ihren Augen, als sie auf ein jähes Ende des Trinkwasserbrunnens für heute setzte… (jw)
Ludwigsplatz, 9.16 Uhr: Erstes Zwischenfazit zum diesjährigen Festbier von selbsternannten Connoisseuren des Hopfengetränks: „As erste hod si a weng gespreizt, aber dann is mid jedem besser gworn.“ Na dann, Prost. (jw)
Festzelt Reisinger, 9.43 Uhr: 17 Minuten bis zur Eröffnung. Jetzt sitze ich hier im Pressebereich neben Ehrengästen, keine fünf Meter von Landshuts Alt-OB Hans Rampf und Deggendorfs Landrat Bernd Sibler. Die größte Prominenz ist aber gefühlt die Chefin unserer Lokalredaktion, die mit mir am Tisch sitzt. Unglaublich, wie viele Leute sie kennen und grüßen. Mich hat immerhin der Leonhard gefragt, ob ich was trinken will. (pb)
Sofa, 10 Uhr: Zutiefst bewundere ich all die Menschen, die es jedes Jahr am ersten Volksfestsamstag um 10 Uhr zur Eröffnung schaffen. Obwohl ich keinen Alkohol trinke, war ich noch nie dazu in der Lage und werde es wohl auch nie sein. Zu kräftezehrend ist der Freitag und das ganze Gfetz, wo man beim Auszug steht, wo dann die anderen unten sind und ob da noch Platz ist, was und wen man alles abklappern muss, ob man danach noch furtgeht oder lieber nicht, wie man sich nach Hause durchschlägt... Meine Hochachtung! (phi)
Festzelt Reisinger, 10.08 Uhr: Markus Pannermayr tritt auf die Bühne und beginnt mit seiner Rede. Das vorbereitete Wasser samt Glas stellt er gleich mal zur Seite, den Maßkrug lässt er da. So gehört sich das. (pb)
Kagers, 10.11 Uhr: Kollege Wiest streut schon wieder wilde Gerüchte. Hat ihm das Festbier wohl nicht gut getan. Ich streite jegliche Verbindungen zum Trinkwasserbrunnen ab. Befinde mich sehr weit weg von ihm und ein Alibi für heut Abend hab ich auch schon… (pri)
Festzelt Reisinger, 10.23 Uhr: Warum ich Markus Pannermayrs Reden mag: Er fängt beim Thema Bier an, kommt über Kirche und Gäubodenmuseum zu Irlbach, von dort zu BMW und meint dann „Bei uns heißt BMW heute 'Beim Ministerpräsidenten wünschen'." So kommt auch Söder den traditionellen Straubinger Wünschen nicht aus. (pb)
Festzelt Reisinger, 10.39 Uhr: Für den bekennenden Star Wars Fan Markus Söder spielt die Stadtkapelle nach dem Bayerischen Defiliermarsch sogar den „Imperial March“. Da da da, da da da, da da da. Schwer begeistert gerade ich bin. (pb)
Festzelt Reisinger, 11.07 Uhr: "Straubing ist heute die Hauptstadt von Bayern“, sagt Markus Söder, als er für seine Festrede auf die Bühne tritt. Eine sichere Bank, das Publikum klatscht lautstark. Vielleicht mit Ausnahme von ein, zwei Geografie-Lehrern. (pb)
Festzelt Reisinger, 11.40 Uhr: Markus Söder hat das Volksfest mit den Worten „Möge die Macht mit Straubing sein“ eröffnet. Mein Nerd-Herz ist grade wirklich ein bisschen bewegt. Oder ist das eine Erschütterung der Macht, die ich hier spüre? (pb)
Historischer Bereich, 13 Uhr: Natürlich kam sie wieder: Meine Angst, im Volksfest irgendetwas zu verpassen. Natürlich bin ich wieder runtergeradelt (wenn auch nicht um 10 Uhr), Spezi-Maß getrunken, Currywurst gegessen, Riesenrad gefahren. Jetzt wieder heim geradelt, Rast, schließlich ist um 17.30 Uhr Treffpunkt unten... (phi)
Irgendwo nahe des Festplatzes, 16.59 Uhr: Wollte eigentlich nur kurz (dank Zander etwa ne Stunde) Steckerlfisch vom Volksfest für die französische Verwandtschaft holen. Bin jetzt gefühlt ein halbes Monatsgehalt ärmer und trage meine Goldbarren, äh pardon, meine Steckerlfisch nach Hause, da seh ich, dass Kollege Wiest wohl seine zerfledderte Zwiebelrose am Gartenzaun zurückgelassen hat. Hat’s ebba ned gschmeckt ha? Nimmst nächstes Mal halt a an Steckerlfisch. Macht zwar arm, aber schmecka duads wenigstens. (pri)
Festplatz, 17.14 Uhr: Radler-Mass halt auch eher so wie die Sprühnebel-Säulen am Stadtplatz: Mag ja erfrischend sein - bringt uns aber auch nicht wirklich weiter, solang‘s nicht a paar Dutzend sind. (urb)
Fraunhoferhalle, 17.38 Uhr: Plätze, die man als new mum neu auf dem Volksfest entdeckt: den "Still- und Wickelraum" in der Fraunhofer Halle. Gut, gibt halt nicht mal einen Stuhl zum Hinsetzen, aber... Immerhin a bissl a Ruah und sehr nettes Reinigungspersonal. Daumen hoch! (rus)
Vorm Riesenrad, 18.51 Uhr: Promi-Sichtungen bisher dürftig. Ein etwas zu verbissen den Kinseherberg herunterradelnder Markus Weinzierl (Fußball) und ein doch sehr schwungvoller Christoph Kämpf (Bier). Gut, als Karmeliten-Chef würd ich wahrscheinlich auch so über den Festplatz gehen. (urb)
Nothaft, 19.36 Uhr: "Schickeria", läuft. Bisher noch eher wie der Trinkwasserbrunnen am Historischen Bereich, aber läuft. Schweych is. Und Jason Dunham, Tigers-Manager, Promi #3. Das waren noch Zeiten: Trew und Gallant ziehen drei ins Eck, Lehner von der Blauen. Und das Ticket 5,90 Euro. Lang is her. Bestell mir jetzt ein Schweiners für 15,90. (urb)
Nothaft, 20.07 Uhr: Die Leute lassen sich auch alles Mögliche tätowieren. Gerade eine Dame gesehen mit "Fire" an einem Ellenbogen und "Water" am anderen. Mei, wer's mag. War jedenfalls die Bachelorette, Jennifer Rottmeier. Promi #4 für heute. Ich hab ja heute schon einen Namen gehört, wer ihr Herz erobert hat. Da mir das herzlich egal ist, hab ich's mir nicht gemerkt und kann auch nicht spoilern. Vielleicht trefft ihr sie ja selbst noch und könnt sie fragen. Platz hat's sie anscheinend keinen bekommen, was ich so gesehen hab. (urb)
Historischer Bereich, 21.12 Uhr: „Was macht der Mondlift“, fragt meine Begleitung und zeigt auf das gleichnamige Fahrgeschäft. Spannend genug, um sich auf die Bank in der Nähe zu setzen und fünf Minuten lang Leuten beim Einsteigen zuzusehen. Nach 15 Minuten die überraschende Erkenntnis: Er hebt ab, sogar mit Nebeleffekt! Gut, dass ich eine Wegzehrung in Festbierform dabei habe - Houston, wir haben (noch) kein Problem (jw)
Festplatz, 21.13 Uhr: Ich werde ja jedes Jahr mindestens einmal gefragt, wie das geht, dass meine Kniestrümpfe so bombenfest halten und nicht runterrutschen. Ich sag immer, „Fußball“ und zuck mit den Schultern. Dann glauben‘s, ich red von meinem Wadl-Umfang. Tatsächlich hab ich einfach die gleichen Adidas-Klettverschluss-Bandl unterm Trachtenstrumpf, die im Fußball meine Stutzn oben halten. Schlau sa, ne. (urb)
Greindl-Festzelt, 21.45 Uhr: „Straubing is da Wahnsinn.“ Diese Erkenntnis teilt mir mein Nachbar am Urinal mit. Zehn Mal hintereinander. Dann: „Etz dring i mei siebte Mass aus“. Ich glaub, ich brauch heute acht. (jw)
Gurkenstand, 23.36 Uhr: Grad zwei Wiadara (oder „Wörther“, wie wir auf der richtigen Seite der Donau sagen) in der Schlange vor uns, die sich als „Gurkentrupp“ vorstellen und dann ernst machen: Zehn Stück im Eimer griagt er, dazu zwei mit Knoblauch und zwei mit Chili. „Gurkenwasser a?“, fragt die Gurken-Hex. „No fralle“, sagt er, „mir sois ja moang guad geh.“ Ohne Zweifel geht‘s ihm morgen gut, so gut werd‘s ihm noch nie gegangen sein. Ein Kollege nimmt eine Senfgurke im Becher. Wenn man von einem Spitz abbeisst, hat man den anderen Spitz im Nasenloch. "Je mehr davo abbeissen", sagt eine, "desto gesünder wird's." (urb)
Spitalgasse, 0.06 Uhr: „Achtung, Kotze!“, warnt eine Dame die gen Innenstadt torkelnde Menschenmenge und zeigt auf den Boden, wo im Umkreis von fünf Metern keine zu sehen ist. Ihre Worte inspirieren offenbar dennoch einen jungen Herrn: „I mechad so gern speim, kon aber ned“, informiert er seinen Freund. Dessen mitfühlende Antwort: „Werd, scho.“ (Hinweis an die Kollegen: Schauds moi lieber, ob do ned a Fehler drin is. Irgendwie wern mit jeder Stund meine Finger immer größer und des Dreckshandydisplay immer kleiner. Woas a ned, wos do los ist) (jw)
Kinseherberg, 0.12 Uhr: Starke Altötting-Vibes hier, man schleppt sich mit letzter Kraft hinauf in die Stadt. Mit der Kraft am Ende: der Volksfest-Blog. Bis morgen. (urb)
Sonntag, 13. August:
Geiselhöringerstraße, 9.30 Uhr: Auf dem Weg zum Standkonzert der sieben Festzeltkapellen am Riesenrad werde ich melancholisch. Das erste Wochenende ist schon fast rum. Ich stelle mir die großen Fragen des Lebens. Da fällt mir wieder der junge Oberpfälzer von gestern Abend ein, mit seiner riesigen Plüsch-Avocado. Er hat beim Milchkannenwurf abgesahnt. Ein Treffer - freie Auswahl. Klingt easy, ist es aber nicht. Gefragt nach seiner Erfolgsformel, antwortete er strahlend: „Mei, i hon eigentlich af de linke zielt. Nachad is da Boi davoghupft und direkt in de danebn eine. Des war einfach Glick!“ Recht hat er. (phi)
Ostbayernschau, 12.30 Uhr: Es hat irgendwie was Hypnotisches an sich. „Ich werde oft gefragt“, sagt die Verkäuferin und schon fühle ich mich an Kindheitstage vor dem Fernseher mit der Dauerwerbeschleife rund um Chef Tony zurückversetzt. Statt Chef Tony und seine Wundermesser gibt es hier an „Hobl, der kon ois“, einen Zitronensaft-Tool anpreisenden Brasilianer oder einen Gemüseschneider-Verkäufer, der über sein Mikrofon um einen Schinken-Käse-Toast bittet - warum auch immer. (jw)
Nothaft-Zelt, 13.30 Uhr: Herrgott, jetz bin i ja schon wieder in dem Volksfest drin. Da muss unterm Riesenrad irgendein Traktorstrahl sein, oder wie sonst auch immer dieser seltsame, anziehende Strahl bei Star Trek hieß. Na dann: Wiest an Kommandobrücke, bitte eine Mass. Aber Traktorstrahl hin, Traktorstrahl her - der bange Blick in den Geldbeutel gibt die Erkenntnis: Lange geht das nicht mehr so weiter. (jw)
Festplatz, 15.03 Uhr: Auch wenn ich das Volksfest liebe, gibt es zwei Ausnahmen: Hexenschaukel (da wird mir schlecht) und Autoscooter (da habe ich ein Trauma von). Vor zehn Jahren bin ich mit meinem Opa (damals in der Blüte seiner Jahre, also 75) eine Runde Autoscooter gefahren. Nach einer halben Runde mussten alle anhalten und ich bin heulend ausgestiegen. Warum? Mein Opa ist wie ein Raudi gefahren und hat danach seine Runden weitergedreht und alle aus dem Weg gerammt. (amg)
Im weiteren Umfeld des Festplatzes, 15.54 Uhr: Am Samstag ein Gickerl auf einem Motorrad, heute gleich eine ganze Horde Schafe: Auch die gesamte Tierwelt scheint es Richtung Volksfest zu ziehen. Also wundert euch heute Abend nicht, wenn neben euch ein paar Schafsköpfe oder ein noch ungebratenes Hendl auf den Bierbänken tanzen - sofern sie es unversehrt an der Festküche vorbeischaffen, versteht sich. Ich hab es leider bislang nur für ne Runde Steckerlfisch auf den Festplatz geschafft und gerade halte ich in der Redaktion die Stellung - dafür sieht man aber die Spezies Urban und Wiest öfter am Gäibonfest, hat man mir erzählt. (pri)
Daheim (nein, das ist nicht das Volksfest), 16.35 Uhr: Sinnkrise bei den Eltern. „Nur no junge Leid, keiner in unserem Alter“, lautet ihr Fazit nach ihrem Volksfest-Besuch am Samstag. Nach ihrer Aussage, sie hätten fast „niemanden getroffen“, erzählen sie 30 Minuten lang, wen sie alles getroffen haben. (jw)
Innenstadt, 17.07 Uhr: Dinge, auf die mich das Philosophie-Studium ungenügend vorbereitet hat, Nummer 437: Volksfest-Samstage in der Lola-Bar. Ja, mi hast g‘haut. Von Silvester-Partys heißt es ja, die seien so ziagad, weil da auch die Amateure saufen. Volksfest-Samstage sind das Gegenteil: Da haben die Vollprofis das Sagen. Und wie die saufen - Himmelvater, hilf. Wussten Sie, dass man auch Halbegläser per Tornado exen kann? Ich wusste das nicht. Aber gut, der Mensch ist erfinderisch. Im Amazonas tätowieren sie sich mit Farbe aus getrocknetem Salamander-Abrieb, bei uns tornadoen sie Rüscherl aus Halbegläsern. Ist ja alles irgendwie Kultur. Prost. (urb)
Daheim, 17.35 Uhr: Ich bin nervös. Ein Blick in die WetterApp verheißt nix Gutes, wohl Regen und Gewitter ab 19 Uhr. Genau da will ich aber runterradeln. Kann ich so nicht akzeptieren. (phi)
Vorm Riesenrad, 18.41 Uhr: Nach drei Tagen Single-Couch-Aufbau kann ich mit absoluter Sicherheit sagen: Man kann in dieses Volksfest durch den Haupteingang reintragen, was man will, solange man dabei nur geschäftig genug schaut. (urb)
Single-Couch, 19.03 Uhr: Ach phi, geh weida. Drei Tropfen warn‘s, ist schon vorbei. (urb)
Redaktion dahoam, 19.25 Uhr: Vor lauter Artikel über drehende Ochsen, Handy-Holster für die Tracht und frühere Bierpreise (fünf Kreuzer klingen schon verlockend, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie viel das heute wär) bekomm ich richtig Kohldampf - und vor allem einen Bierdurst! Leider sitz ich hier auf dem Trockenen, aber vielleicht findet sich ja ein netter Kollege, der mir ne Maß vom Festplatz mitbringt. Weit weg wär's ja ned... (pri)
Vorm Nothaft, 19.32 Uhr: Letzter Tag der Single-Couch für heuer - schaut vorbei! (urb)
Radlständer am Pulverturm, 19.45 Uhr: Meine Sinnkrise ist beendet, die Melancholie verflogen, dem Regen bin ich entkommen. Während ich mein Radl an irgendeinen Bauzaun wurschtl, wird mir bewusst, wie toll dieser Abend wird. Denn: Die meisten haben ihr Pulver schon verschossen oder regenerieren für den „Tag vorm Feiertag“ vor. Nicht so wahre Volksfestfans. Für die gibt‘s kein Erbarmen, sprich keine Pause. Das heißt wiederum: Heute sind wahre Volksfestfans unter sich. (phi)
Radlständer am Pulverturm, 19.46 Uhr: Urb, trägst du Samtschuhe, die sich bei einem Tropferl vollsaugen würden wie ein Schwamm? (phi)