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Ein Bahnhof auf dem Abstellgleis: Was passiert mit dem Gebäude?


2007 erwarb die Stadt das 123 Jahre alte Bahnhofsgebäude mit Mitteln aus der Bürgerspitalstiftung. Zweck der Stiftung ist, Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen. Der Kommunale Prüfungsverband monierte mehrmals, dass dieser Zweck seit Jahren nicht erfüllt wird. Fotos: Zitzelsberger

2007 erwarb die Stadt das 123 Jahre alte Bahnhofsgebäude mit Mitteln aus der Bürgerspitalstiftung. Zweck der Stiftung ist, Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen. Der Kommunale Prüfungsverband monierte mehrmals, dass dieser Zweck seit Jahren nicht erfüllt wird. Fotos: Zitzelsberger

Trotz seiner langen Geschichte - unter Denkmalschutz steht der Bad Kötztinger Bahnhof nicht. Das erleichtert den Verkauf, falls die Stadt das Anwesen veräußern möchte. Will sie das? "Das entscheiden wir in der nächsten oder übernächsten Stadtratssitzung", kündigt Hofmann an.

Die Stadt hat die Immobilie im Dezember 2007 von der Deutschen Bahn übernommen. Zu einem Vorzugspreis, wie Buckeley anfügt. Für 50.000 Euro erwarb man das Haus und einen Umgriff von rund 1200 Quadratmetern. Schon damals wurde laut überlegt, den Bahnhof gastronomisch zu nutzen oder eventuell in diesen Räumen die Kurverwaltung unterzubringen. Die beiden Wohnungen waren vermietet, erst seit letztem Jahr stehen sie leer.

Die Mittel für den Bahnhofskauf stammten aus der Bürgerspitalstiftung. Damit einhergehen bestimmte Auflagen und Einschränkungen. Wie Markus Hofmann auf Anfrage der Kötztinger Zeitung bestätigt, sorgte dieser Punkt in den letzten Jahren wiederholt für Monierungen vonseiten des Kommunalen Prüfungsverbandes: "Auch das wird Thema einer der nächsten Stadtratssitzungen sein", verrät der Rathauschef. Falls das Gebäude im städtischen Besitz bliebe, wäre nach den Stiftungs-Vorgaben zum Beispiel eine gastronomische Nutzung oder eine Vermietung der Wohnungen zu marktüblichen Preisen nicht möglich.

Unverbindliche Anfragen habe es in den letzten Jahren immer wieder gegeben, erzählt Hofmann. Er ist zuversichtlich, dass sich der Bahnhof nicht als Ladenhüter entpuppt, vor allem jetzt, wo Präventionszentrum und Kurparkanbindung das gesamte Areal an der Bahnhofstraße aufwerten. "Sobald der Stadtrat zugestimmt hat, wird das Gebäude offiziell zum Verkauf angeboten", erklärt er und fügt hinzu, "entscheidend für den Zuschlag wird dann das Nutzungskonzept sein. Eine Gastronomie im Erdgeschoß ist uns natürlich lieber als eine Zahnarztpraxis."

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Der Schalterraum: Bis 1995 herrschte hier Publikumsverkehr.

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In einer Wohnung werden Bilder gelagert.

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Der Warteraum, die Wände wurden von Schülern bemalt.

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Zeitdokument: Die Löcher in der Wand stammen aus dem 2. Weltkrieg.