Wir sind wir
Bianca ist Weltverbesserin
16. Oktober 2013, 16:29 Uhr aktualisiert am 16. Oktober 2013, 16:29 Uhr
Kein Fleisch, kein Fisch, keine Milch und keine Eier - Bianca aus Hunderdorf ist seit elf Monaten Veganerin. Die 18-Jährige hat sich ihrer Gesundheit, der Umwelt und den Tieren zuliebe dazu entschieden. "Die vegane Ernährung ist eine der gesündesten Arten zu leben", sagt sie.
Angefangen hat alles mit einem Erlebnis, das sie nie vergessen wird: "Wir haben mit der Schule einen Schlachthof besichtigt. Dort habe ich ein Hühnchen gesehen, das gleich darauf geschlachtet wurde", berichtet die junge Veganerin. Sie habe in den Augen des Tieres gesehen, dass es bereits weiß, dass es sterben wird. Und sie habe Angst gesehen. "Für mich war in diesem Moment klar: Ich will nicht, dass Tiere für mich leiden müssen", begründet Bianca ihre Entscheidung.
Vegetarisch wollte sie dabei nie leben, denn: "Ich finde, dass Vegetarier unglaublich inkonsequent sind". Ihrer Meinung nach können Vegetarier nicht behaupten, dass für sie keine Tiere sterben. "Wenn ich Milch trinke, dann leiden Kühe für mich. Damit sie Milch geben, müssen sie Kinder bekommen. Diese Kinder werden der Kuh weggenommen, eingesperrt und irgendwann geschlachtet", sagt Bianca. Für sie stellt sich da die Frage: Wie fühlt sich eine Mutter, wenn ihr die Kinder weggenommen werden? Viele sagen, die vegane Lebensweise sei eine Einschränkung. "Das finde ich nicht", kontert die Jugendliche. "Es gibt für alles Alternativen - für Milch zum Beispiel Soja-Milch."
Ihre Eltern haben keine Probleme mit Biancas Lebensweise. Auch ihre Freunde nehmen Biancas Ernährungsweise positiv auf. Für die 18-Jährige geht es beim veganen Lebensstil nicht nur ums Essen. Für sie gehört viel mehr dazu: "Ich trage keine Wolle, kein Leder und keine Seide. Außerdem würde ich nie einen Zoo oder Zirkus besuchen", erklärt Bianca. Neben ihrer Lebensweise ohne tierische Produkte ist die 18-Jährige auch gegen Atomstrom und gegen die Abholzung von Regenwäldern.
"Später, wenn ich mal eine eigene Wohnung habe, will ich grünen Strom aus erneuerbaren Energien beziehen", sagt sie. Selbst würde sich Bianca auf alle Fälle als Weltverbesserin bezeichnen, aber: "Mir ist klar, dass ich allein nichts erreichen kann. Aber wenn viele Leute so leben wie ich, dann können wir die Welt verbessern", meint die 18-Jährige.