Erst lesen, dann basteln oder backen - diese Kombination klingt nach einem Bastel- oder Kochbuch. Genau das ist der Roman "Jules Welt - Das Glück der handgemachten Dinge" von Marina Boos nicht. Er erzählt eine Geschichte und lädt gleichzeitig zum Kreativwerden ein. Freischreiben-Autorin Stefanie Schambeck (21) hat ihn gelesen.

Jolanda - alle nennen sie Jule - liebt das Glück der kleinen Dinge im Leben. Wie die Sonnenstrahlen am Morgen oder einfach eine Tasse Kaffee. Backen und Basteln zählen zu ihren absoluten Lieblingshobbys. Ihre Welt steht allerdings zunächst Kopf, als sie ihren Traumjob nicht bekommt und Maike, ihre Freundin, aus der gemeinsamen Wohngemeinschaft auszieht. Was soll sie denn jetzt tun?

Auf langes Drängen von Maike und ihrer Großmutter Wilhelmine, nimmt Jolanda das angebotene Geld ihrer Oma an und kehrt in deren altes Heimatdorf zurück. Dort soll ein anderer Wunsch Jules wahr werden. Ein eigenes Café eröffnen, indem sich die Leute wohlfühlen und immer gerne besuchen wollen und zudem kreativ sein können. Ein Kreativ-Café! Ja, das soll es sein!

Doch frisch angekommen, stößt Jule auf kräftigen Widerstand, denn die alteingesessene Dorfgemeinschaft hält nichts von Jules Plänen. Was hat eine Städterin schon vor? Natürlich ein Schickimicki-Café aufmachen und damit den Charme des Dorfes zerstören!

Dass Jule genau das Gegenteil im Sinn hat, beachtet selbstverständlich keiner. Jeden Tag findet Jule einen Zettel im Briefkasten: "Kein Starbucks in Müggebach!!!!!!". Eine Bürgerinitiative spricht sich gegen das Café aus und böse Leserbriefe werden täglich von der Lokalzeitung gedruckt. Wie soll sich Jule dagegen wehren? Zum Glück gibt es da ihre Nachbarinnen Milena und Gerta, die sie tatkräftig bei allem unterstützen. Auch ihr Cousin Ole, der eine Alpakazucht betreibt, packt mit an und hilft beim Aufbau des Cafés. Wird es zu einer Eröffnung kommen?

Einen zusätzlichen Anreiz zum Lesen bietet das Buch durch die im Text erwähnten Rezepte und Bastelanleitungen. Ich habe die Käsestangen - bei mir sind es Käsetaler geworden - und den Eistee ausprobiert. Beides hat sich gelohnt und schmeckt wirklich gut. Bei den Käsestangen ist allerdings zu beachten: Auf jeden Fall mehr Mehl als angegeben verwenden und auch Salz im Teig auf keinen Fall vergessen.

Oder wie wäre es mit Grußkarten? Wer freut sich da nicht drüber? Und einem selber freut es doch mindestens genauso, wenn es dem Beschenkten gefällt. Oder wie klingen Zuckerpeeling und Badeschokolade?

Diese und weitere Anleitungen zum Backen und Basteln tauchen in der Geschichte und vollständig im Anhang auf. Lass dich inspirieren vom Glück der handgemachten Dinge!

Das Buch "Jules Welt - Das Glück der handgemachten Dinge" ist im Knaur-Verlag erschienen. ISBN: 978-3426517192.