Herzenswerk
David Schreck ist jetzt mit Pop und 80er Jahre Sound zu hören
1. August 2014, 14:46 Uhr aktualisiert am 1. August 2014, 14:46 Uhr
Jetzt also Pop, mit kurzen Haaren und Mixgerät, mit wabernden Bässen und 80er-Jahre-Sound. David Schreck aus der Region Landshut, Ex-"Vis à Vis", Ex-"Dire Squirrel", hat als "Inox" sein Herzenswerk vollendet. Lange genug hat es gedauert.
Den Landshutern ist David Schreck vielleicht noch durch seine Band "Vis à Vis" ein Begriff. Diese tourte Ende der 2000er durch den Landkreis und die Republik mit rein instrumentalem Sound, der sich nach Sommer, Hitze und Agentenfilmen anhörte. Das, was David jetzt solo als "Inox" macht, kommt kühler daher - was wohl vor allem an den altmodischen Synthie-Sounds und den elektronischen Beats liegt. Doch das heißt nicht, dass "Inox" gefühlskalt ist. Eher im Gegenteil: David Schreck hat sehr viel von sich in die erste Platte gesteckt, was man auch an den Texten hört.
Gut Ding will Weile haben
Begonnen hat für den Musiker und Filmemacher alles mit "Vis à Vis", einer Band, die sich im Landkreis Landshut formierte und von 2008 bis 2011 diverse spannende Life-Auftritte hatte. Auch ein Album machten die Musiker, das Kritiker als "sommerlich" und "lässig" beschrieben. Bei ihren Fans haben "Vis à Vis" sogar einen kleinen Kultstatus erreicht. Offiziell aufgelöst hat sich die Band nie, was den Fans immer wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt, dass die Musiker vielleicht doch noch einmal für ein Konzert zusammenkommen könnten.
Zwischen "Vis à Vis" und "Inox" tourte David als DJ unter dem Namen "Dire Squirrel". Schon da war zu sehen, wohin die musikalische Reise den Musiker führen würde. Die soften, jazzigen Klänge von "Vis à Vis" verschwanden, stattdessen begann die Reise zurück in die 80er. Doch schon zu dieser Zeit, hatte er eine ungefähre Vorstellung davon, was nach "Dire Squirrel" kommen sollte, erzählt David. Persönlich sollte es sein - und mit Herzblut gemacht.
Wann genau er mit dem Album angefangen hat, kann David schon gar nicht mehr sagen. Immer wieder tüfftelte er an Beats, Sounds und Strukturen, verfeinerte, warf um und machte sich auf die Suche nach dem für ihn perfekten Klang. Alles war ein "bisschen verkopft", wie er im Nachhinein sagt.
Diesen Knoten löste schließlich David Schrecks Freund Daniel Felten alias Wilhlem D. auf. Bei seinen Konzerten ist er mit David hinter den Mischupulten. "Beim Album war ich aber nur mehr oder weniger Erfüllungsgehilfe", sagt er. Tiefstapelei, wie David meint. "Du hast den Pop in dieses Album gebracht!" Daniel verweist darauf, wie viel David "Inox" bedeutet und dass er deshalb helfen wollte, vor dem Release aus den Tracks eine runde Sache zu machen. David ist von der Zusammenarbeit begeistert: "Jetzt haben wir eine Mischung aus Rock, Psychedelic-Klängen und Electro, die spannend klingt und die hoffentlich vielen Leuten gefallen wird." Anspruchsvolle Musik, auf die man trotzdem tanzen kann.
Gesamtkunststück
Eine Besonderheit bei "Inox" stellt auch das Cover des Albums dar: Ein riesiger T-Rex, der eine Fackel in der Hand hält. David fand das Motiv, als er im Internet auf der Künstlerplattform "deviantart" herumsurfte, um sich inspirieren zu lassen. Das archaische Motiv gefiel ihm sofort, also schrieb er die Künstlerin an, die so nett war, ihm die Veröffentlichung zu erlauben. Denn bei dem Album sollte auch im Bereich Artwork alles stimmen.
"Inox" ist live über Davids Homepage und die Plattform Bandcamp zu erhalten. Eigentlich verwunderlich, bei der Arbeit, die der Musiker in sein Baby gesteckt hat. Aber David sieht "Inox" als Gesamtwerk. Alles soll zusammenfallen: Musik, CD-Artworks, Liveauftritte, Videos. Wer "Inox" als Gesamtpaket erleben möchte, kommt also seiner Meinung nach gar nicht daran vorbei, auf einen Liveauftritt zu gehen. Da kann man das Album schon kostenlos veröffentlichen.
Sebastian Geiger findet: Je mehr man von "Inox" hört, desto stärker spürt man. Diese Musik kommt von Herzen...