Schule

Der ideale Ort zum Lernen


Von Redaktion idowa

Hamburg. (dpa) Was soll an der Schule besser werden? Jugendliche meinen einer Studie zufolge: Lehrer sollen engagiert und gut vorbereitet sein. Aber wie sie unterrichten sollen, sehen Schüler ganz unterschiedlich. Lernen kann man nur dort, wo man sich auch wohlfühlt. Daher haben viele Jugendliche ganz konkrete Vorstellungen, was sie an der Schule verbessern würden. Eine groß angelegte Studie mit Kids zwischen 14 und 17 Jahren hat die allerwichtigsten Wünsche jetzt herausgearbeitet. Ganz oben stehen dabei Forderungen an die Lehrer.

Die Untersuchung "Wie ticken Jugendliche 2012?" teilt die Jugendlichen in Gruppen ein - je nachdem wie sie ihre Lebensweise beschreiben und was ihnen wirklich wichtig ist im Alltag. Aus den unterschiedlichen Lebensformen ergeben sich im Detail natürlich auch verschiedene Ansprüche ans Lernen und die Schule.

Eins aber eint die Jugendlichen: Die Forderungen an die Lehrer. Die wichtigsten Wünsche dabei: Lehrer und Lehrerinnen sollen engagiert, kompetent und gut vorbereitet sein und die einzelnen Schüler fördern. Zugleich aber sollen sie auch nett und mitfühlend sein. Wie die Lehrer unterrichten - mit klaren Regeln, festen Strukturen oder kreativen Ideen und Diskussionen - darüber gehen die Meinungen bei den Jugendlichen auseinander. Ganz wenige Schüler fordern auch einfachere Inhalte. Und einige wollen ganz schlicht bessere Noten.

Einige wichtige Ergebnisse im Detail: Wer Schule nur als notwendiges Übel auf dem Weg zum Beruf sieht, will schon in der Schule praktische Dinge für die Zukunft lernen. Diese Jugendlichen wollen keinen modernen Schnickschnack beim Lernen, sondern viele berufsorientierte Themen. Und: Die Lehrer sollen sie endlich ernst nehmen, fordern sie.

Dann haben die Forscher noch die sogenannten konservativen Kids gefunden: Ihnen sind die regelmäßigen Strukturen der Schule wichtig. Sie wollen ein gutes Verhältnis zu den Lehrern und sind genervt, wenn der Unterricht ausfällt oder irgendwie gestört wird. Ihnen ist Schule wichtig als Ort, an dem sie ganz viel lernen können.

Szeneorientierte Jugendliche nervt der Druck und die ewige Kontrolle in der Schule. Sie wollen Abwechslung im Schulalltag, kreative Methoden und Lehrer, die nicht gleich bestrafen, sondern Verständnis haben - auch wenn Schüler mal zu spät kommen oder keine Zeit für die Hausaufgaben hatten.

Am stärksten weichen die Aussagen von jungen Leuten aus armen Familien, die die Forscher befragten, von der Masse ab: Denn sie haben erstaunlicherweise fast keine Wünsche an die Schule. Für sie ist die Schule ein Ort der Misserfolge und Konflikte. Sie sind desillusioniert. Bessere Noten fänden sie cool, aber wie das gehen soll - keine Ahnung.

Befragt wurden für die Studie 72 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und Lebensräumen. Die Fragen deckten ein breites Themenspektrum ab: Schule, berufliche Orientierung, Politik und Gesellschaft, Mediennutzung, Religion sowie Engagement. Auftraggeber der Studie, die in den nächsten Wochen gedruckt erscheinen soll, waren sechs kirchliche und gesellschaftspolitische Institutionen.