Schnell und zielsicher im Doppelpack

Die Schrötter-Zwillinge Christina und Verena sind am Beginn einer Profikarriere


"Wir beißen uns immer durch, jammern gibt es nicht", charakterisiert Verena sich und ihre Schwester.

"Wir beißen uns immer durch, jammern gibt es nicht", charakterisiert Verena sich und ihre Schwester.

Von Kerstin Weinzierl

Nur einen Meter waren sie lang - die ersten Paar Langlaufski, auf denen sich die Zwillingsschwestern Verena und Christina aus Arnbruck im Landkreis Cham erstmals durch den Schnee geschoben haben. Vier Jahre waren sie damals alt und kaum größer als ihre Ski. 15 Jahre später sind sie erfolgreiche Biathletinnen am Beginn ihrer Profi-Karriere.

Mit zwölf Jahren schnuppern Christina und Verena erstmals in den Biathlonsport hinein und seitdem lässt sie diese Sportart nicht mehr los.

Doch hartes, zeitaufwändiges Training mit der Schule unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Deshalb wechseln die Geschwister nach der achten Klasse an das Wintersport-Internat in Berchtesgaden. Hier bekommen sie die Möglichkeit, Schule und Sport optimal zu verbinden. Etwa alle drei Wochen trainieren die Schwestern zusätzlich eine Woche lang im Bundesleistungszentrum in Ruhpolding und werden in dieser Zeit von der Schule befreit. Den verpassten Schulstoff müssen sie selbständig nacharbeiten. Nach Hause kommen Christina und Verena nur an den wettkampffreien Wochenenden.

Nach ihrem Abitur - momentan stecken die Zwillinge mitten in den Prüfungen - werden sie nach Ruhpolding ziehen, um in der Profigruppe mitzutrainieren. Ihren Lebensunterhalt werden sich Christina und Verena, wenn alles nach Plan läuft, bei Landespolizei, Bundespolizei, Zoll oder Bundeswehr verdienen. Diese Behörden ermöglichen den Biathleten entweder eine auf fünf Jahre gestreckte Ausbildung, die im Wesentlichen in den wettkampffreien Sommermonaten stattfindet, oder aber eine Freistellung von der Ausbildung während der Karriere bei vollem Gehalt. Voraussetzung dafür ist die Berufung in den C-Kader der Nationalmannschaft. In der vergangenen Saison ist ihnen dies zum ersten Mal gelungen, heuer leider nicht. Die Schrötter-Zwillinge werden aber weiter gemeinsam an ihrer Profi-Karriere arbeiten. Der Biathlon ist ihre Leidenschaft. Verena bringt es auf den Punkt: "Wir haben die Freiheit, das machen zu dürfen, was uns gefällt. Wir dürfen unser Hobby, den Biathlon, zu unserem Beruf machen."

Hier sehen sich die Zwillinge in fünf Jahren:

Verena: "Ich sehe mich immer noch am Stützpunkt in Ruhpolding. Auf jeden Fall möchte ich mit meiner Schwester diesen sportlichen Weg gehen. Ich möchte im Weltcup starten und Erfolge feiern. Mein Traum ist es, bei einer Olympiade zusammen mit Christina auf dem Podest zu stehen."

Christina:
"Es kann so viel passieren - Krankheit, Verletzung,... Aber ich träume von einem Podestplatz bei einem Weltcup-Rennen und der Teilnahme bei olympischen Spielen."

Wie es für die Schrötter-Zwillinge nach ihrem Ausscheiden aus dem Nationalteam weitergeht, lest ihr am 7. Mai auf der Freistunde-Seite in eurer Heimatzeitung.

Christina träumt von einem Podestplatz bei den olympischen Spielen - zusammen mit ihrer Schwester. (Foto: Andreas Janich)

Christina träumt von einem Podestplatz bei den olympischen Spielen - zusammen mit ihrer Schwester. (Foto: Andreas Janich)