Amerika

Donald oder Hillary? Alles zur Wahl des Präsidenten in Amerika


Die beiden Kandidaten für die Wahl zum US-Präsident: Donald Trump und Hillary Clinton.

Die beiden Kandidaten für die Wahl zum US-Präsident: Donald Trump und Hillary Clinton.

Donald oder Hillary? Das heißt es am 8. November, wenn der nächste Präsident der USA gewählt wird. Aber: Wieso gibt es eigentlich nur zwei Kandidaten? Und was wollen Clinton und Trump? Das alles erfährst du in unserem extra-großen Politik-Spezial.

Was sind Swing States?

Wenn am 8. November gewählt wird, wird sehr oft von den Swing States die Rede sein.

"In den meisten der 50 Bundesstaaten der USA wird sehr stabil gewählt", erklärt der Politikwissenschaftler Franz Kohout. Die einen wählen grundsätzlich den republikanischen Kandidaten (rot im Bild). Die anderen wählen dagegen traditionell den demokratischen Kandidaten (blau im Bild).

Das entscheidende aber ist: Es gibt Staaten, in denen nicht vorhersehbar ist, welcher Kandidat das Rennen macht. Florida, Pennsylvania oder Virginia sind zum Beispiel solche so genannte Swing States, also Staaten mit Wechselwählern. Auf die wird es am 8. November besonders ankommen. Deshalb kämpfen die Kandidaten dort besonders um Wähler.

Parteien in den USA: Was heißt das?

Republikaner:

Ihre Anhänger gelten als konservativ und wollen das Alte bewahren. Sie sind eher für eine freie Wirtschaft und weniger Eingriffe durch den Staat. Ihnen gehört Donald Trump an. Er möchte, dass sich sein Land lieber nicht in die Konflikte der Welt einmischt.

Demokraten:

Die Mitglieder plädieren für eine offene Gesellschaft. Sie setzen sich für Schwächere ein und sind aufgeschlossen für Neues. Hillary Clinton und Barack Obama gehören der Partei an.

Wieso gibt es nur zwei Kandidaten?

Tatsächlich gibt es nicht immer nur zwei Kandidaten.

Die Kandidaten anderer Parteien hätten laut Politikwissenschaftler Franz Kohout nur meistens kaum eine Chance. In den USA gebe es zum Beispiel auch eine Grüne-Partei. Sie bekam noch nie mehr als zwei Prozent.

Beinahe hätte es auch bei dieser Wahl einen unabhängigen Kandidaten gegeben: New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg. Er trat dann aber doch nicht an. Ross Perot war bisher der erfolgreichste Drittkandidat, der je antrat. 1992 erhielt er in zwei Staaten rund 30 Prozent.

Das sagen...

...über Trump

Seine Befürworter: Er setzt sich für die Belange der kleinen Leute ein. Gut, dass endlich jemand die Politiker-Clique in Washington kritisiert. Seine Gegner: Er erklärt nicht, wie er die Pläne realisieren will. Wo etwa soll das Geld herkommen, wenn die Steuern gesenkt werden? Was er sagt, ist frauen- und ausländerfeindlich sowie beleidigend.

...über Clinton

Ihre Befürworter: Sie will Arbeitsplätze schaffen. Sie will moderat und eher sozialdemokratisch regieren. Ihre Gegner: Sie ist unglaubwürdig, geldgierig und Mitglied einer mächtigen Politiker-Familie. Alles wird beim Alten bleiben.

Der Gewinner bekommt alles

"The winner takes it all."

Diesen Satz wird man in der Wahlnacht immer wieder hören. Doch was besagt er? In den USA wird der Präsident nicht direkt gewählt, sondern von Wahlmännern. Je nach Größe des Bundesstaates und Zahl der Bevölkerung sind den Staaten unterschiedlich viele Wahlmänner zugeteilt. In South Dakota sind es zum Beispiel 3, in Kalifornien 55.

Jeder US-Bürger gibt also seine Stimme ab. Wenn die meisten Menschen in einem Staat zum Beispiel für den demokratischen Kandidaten stimmen, dann müssen alle Wahlmänner zu 100 Prozent für ihn stimmen. Nehmen wir an, 53 Prozent der Wähler in Minnesota wählen Clinton und 47 Prozent Trump. Für Clinton stimmen dann nicht 53 Prozent der Wahlmänner, sondern alle 10. Die anderen Stimmen gehen verloren. Das Prinzip nennt man "The winner takes it all". Übersetzt: Der Gewinner bekommt sie alle.

Einstige Präsidenten

John F. Kennedy gehört zu den Präsidenten, von dem jeder schon einmal gehört hat. Dabei war er nur zwei Jahre im Amt: 1961 bis 1963. In seiner Regierungszeit wurde die Berliner Mauer gebaut. In Vietnam tobte der Krieg. Er wurde bei einer Fahrt im offenen Wagen ermordet.

Richard Nixon war der einzige Präsident, der von seinem Amt zurückgetreten ist. Er war von 1969 bis 1974 an der Macht. Schuld war die Watergate-Affäre. Das Watergate-Gebäude in Washington war der Sitz der Demokraten. Dort wurde eingebrochen. Die Spuren führten ins Weiße Haus, wo der Republikaner Nixon wieder zum Präsidenten gewählt werden wollte. Der Fall wurde nie ganz aufgeklärt.

Wenn das nicht alle Klischees erfüllt: 1980 wählen die Amerikaner den Schauspieler Ronald Reagan zum Präsidenten. Seine wirtschaftsliberale und konservative Regentschaft idealisieren die Republikaner bis heute.

Lange Jahre war Hillary Clinton "nur" die Frau an der Seite eines Präsidenten. Bill Clinton war Präsident von 1993 bis 2001. In seiner Amtszeit fiel die Berliner Mauer. Jetzt könnte die einstige First Lady selbst Präsidentin werden.

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Eine Übersicht über die sogenannten "Swing States". Hier in der Farbe grau.

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Das wollen die beiden Präsidentschaftskandidaten.

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Kennedy mit Frau Jackie und John Jr. und Caroline 1962.

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Nixon (r.) mit Frau Patricia (2. v. r.).

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Reagan mit Frau Nancy 1980.

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Hillary und Bill Clinton mit Tochter Chelsea bei deren Hochzeit 2010.