Filmtipp der Woche
Ein Superhelden-Feuerwerk: „Avengers 2: Age of Ultron“ ist eine Hetzjagd mit einem blassen Bösewicht
23. September 2015, 12:38 Uhr aktualisiert am 23. September 2015, 12:38 Uhr
Zeit für ein Kräftemessen: Thors Hammer Mjölnir liegt auf dem Tisch. Abwechselnd versuchen seine Kollegen aus dem Avengers-Team ihn hochzuheben. Tony Stark alias Iron Man scheitert. Captain America auch. Keiner sei würdig, sagt Thor. Außer der Donnergott selbst. Plötzlich wird die gemütliche Runde von einem ohrenbetäubenden Geräusch unterbrochen. Eine metallerne Roboter-Stimme ertönt: "Wie könnt ihr würdig sein? Ihr seid Marionetten." Damit beginnt ein Kampf um die Sicherheit der Welt.
Größer, bombastischer, aufregender - mit dem zweiten Teil von "Avengers" liefert Marvel eine weitere Comic-Verfilmung ab. Gegner der Superhelden-Gruppe aus Iron Man, Thor, Captain America, Black Widow, Hulk und Hawkeye ist Ultron, eine künstliche Superintelligenz. Er trachtet der Menschheit nach dem Leben, denn Menschen sind in seinen Augen fehlerhafte Wesen. Dabei sollte Ultron den Frieden schützen. Aber der kluge Roboter findet, dass mit menschlichen Wesen kein Frieden möglich ist. Die Rächer versuchen, sein Vorhaben zu verhindern. Doch sie müssen sich nicht nur Ultron stellen. Scarlet Witch und Quicksilver machen den Superhelden zusätzlich Schwierigkeiten.
Für den Film "Avengers 2: Age of Ultron" kommen alle Schauspieler aus den Comic-Verfilmungen von Marvel zurück und schlüpfen in ihre bewährten Rollen. Die Neuzugänge Elizabeth Olsen als Scarlet Witch und Aaron Taylor-Johnson als Quicksilver fügen sich gut in die Riege ein.
Regie führt wie beim ersten Teil Joss Whedon. Er verzichtet bei "Avengers 2: Age of Ultron" auf Ruhepausen. Eine Actionszene reiht sich an die nächste. Der Film wird zur Hetzjagd für den Zuschauer, was aber nicht schlecht ist, denn: Der Streifen wird dadurch nicht langweilig und ist alles andere als ermüdend.
Besonderen Wert legt Joss Whedon dieses Mal auf die Charaktere, die sonst nur Nebenrollen spielen. So wird etwa der Pfeil-und-Bogen-Schütze Hawkeye zur wichtigsten Figur bei "Avengers 2: Age of Ultron". Ihm gibt der Film mehr Tiefe, da der Zuschauer seine geheime Familie kennenlernt.
Großer Kritikpunkt des Films ist der Bösewicht Ultron selbst. Auch wenn es so wirkt, als wäre er für die Avengers unbesiegbar, ist er doch sehr gesichtslos. Das macht ihn weniger furchterregend als zum Beispiel die Außerirdischen aus dem Vorgängerfilm.
Für den Streifen gilt auch: Wer bisher keinen Marvel-Film - seien es die "Iron Man"-Filme oder die "Thor"-Filme - kennt, kann mit "Avengers 2: Age of Ultron" wenig anfangen. Er verpasst die meisten Anspielungen und Verknüpfungen und kennt die Vorgeschichte der vielen Hauptfiguren nicht.
Fazit: "Avengers 2: Age of Ultron" ist ein weiteres bombastisches Superhelden-Feuerwerk von Marvel, das dem Vorgänger-Film gerecht wird und ihn übertrumpft.