Gamescom 2023

Größte Videospielmesse Europas ist stärker als je zuvor

Auch in diesem Jahr erwarten die Veranstalter der Gamescom Hunderttausende Besucher. Das Motto der Gaming-Messe: „Weltklasse Games“.


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Mehrere hunderttausend Besucher werden wieder erwartet.

Noch vor zwei Jahren sah es fast so aus, als ob die großen Messen Geschichte sein würden. Und spätestens, nachdem die Vorzeige-Gamingmesse E3 im Juni 2023 schon das zweite Mal in Folge nicht stattfand, schaute die Gaminggemeinde mit Sorge auf Europas größte Veranstaltung, die Gamescom. Doch die scheint nicht nur Corona und den Wegfall der E3 verarbeitet zu haben. Schaut man sich an, was für 2023 geplant ist, ist die Messe wohl stärker zurück als je zuvor: 230.000 Quadratmeter Fläche soll es geben, mehr als 1.200 Aussteller und den Anspruch, als größte Gamingmesse der Welt (so zumindest die eigene Bezeichnung) noch lange zu bleiben.

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Auf folgende Dinge können sich die Besucher freuen – auch die, die nur virtuell zuschauen:

Gastland Brasilien: Mit knapp 60 Entwicklerstudios präsentiert sich in diesem Jahr Brasilien als Gastland der Gamescom. Mittlerweile gibt es dort knapp 1l000 Spieleentwickler, die meisten davon kleine, privat finanzierte Studios. Zum Vergleich: Vor knapp zehn Jahren waren es gerade einmal etwas mehr als 100. Große Blockbusterspiele gibt es auf der Gamescom keine zu sehen, dafür viele kleinere Titel unterschiedlicher Genres, unter anderem die putzige Landwirtschafts-Simulation „Gaucho and the Grassland“.

„Starfield“: Als einer der letzten großen Titel in diesem Jahr wird das Weltraum-Rollenspiel „Starfield“ von Bethesda schon sehnsüchtig erwartet. Immerhin ist das Studio für Titel wie „Fallout 3“ und „Skyrim“ verantwortlich, die Kultstatus genießen. Umso größer ist die Vorfreude auf „Starfield“. Obwohl das Spiel schon ein paar Tage nach der Gamescom erscheint, werden es sich viele Fans sicher nicht entgehen lassen, in Köln einen ersten Eindruck zu erhaschen. Ähnlich wird es sich mit den Spielen „Armored Core VI: Fires of Rubicon“ (erscheint am 25. August) und „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“ (erscheint am 26. September) verhalten.

Weniger große Namen: Seit der Pandemie haben die Spielestudios Livestreams für sich entdeckt, mit denen sie Fans und Influencer direkt und auch jenseits der großen Medien und Messen informieren können. 2023 hat gezeigt, dass diese Strategie weiter gut läuft, weshalb ein paar große Firmen auf einen Stand bei der Gamescom verzichtet haben. Sony, Electronic Arts, Epic Games, Take Two, THQ Nordic und Activision Blizzard sind dieses Jahr nicht mit dabei. Dafür kehr nach vierjähriger Pause Nintendo zurück zur Gamescom und Blizzard und EA werden zumindest als Teil des Microsoft-Stands vertreten sein.

Indie-Titel, so weit das Auge reicht: Jenseits der großen Entwickler hat sich die Gamescom seit ein paar Jahren aber auch als Platz für kleinere Entwicklerstudios etabliert. Deshalb gibt es auch dieses Jahr wieder einen Indie-Arena-Stand, in der unabhängige Studios ihre Spiele vorstellen können. Ein Vorteil: Der Stand ist zusammen mit Indie-Area und Retrobereich in Halle 10.2 zu finden, in der erfahrungsgemäß immer etwas weniger los ist als in den Hallen der großen Entwickler. Die Chance, dafür gleich zum Zocken und Ausprobieren zu kommen, ist deshalb umso größer. In Halle 10.1 sind Studios wie Devolver, Raw Fury und Focus Entertainment, die mit ihren Spielen die Lücke zwischen Indie-Titel und Blockbusterspielen wie „Starfield“ schließen.

Wirtschaftsminister zu Besuch: Die Politik lässt sich auch wieder auf der Gamescom sehen, dieses Mal hat Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck die Messe eröffnet. An ihn wurden viele Wünsche herangetragen. Denn ein großes Problem in Deutschland ist nach wie vor die Förderung von Computerspielen. Die ist vielen Fachleuten zu gering und durch zahlreiche Anträge schnell ausgeschöpft. Das, zusammen mit dem Mangel an Spieleentwicklern und den hohen Kosten, macht es schwer, im internationalen Wettbewerb aufzufallen.

Viele Shows und Veranstaltungen: Was passiert eigentlich mit der Fläche, die die großen Entwickler dieses Jahr nicht bespielen? Die bietet Platz für jede Menge Shows, unter anderem Cosplay-Wettbewerbe, E-Sport-Events und Konzerte. Daneben gibt es wieder den „Gamescom congress“ und die politische Talkrunde „Debatt(l)e Royale“.

Wer die Gamescom nicht besuchen kann, sollte unter gamescom.de vorbei schauen. Das Online-Portal der Messe wird ständig mit Inhalten und Streams befüllt.