Wer sich schon mal Gedanken gemacht hat, etwas zu spenden, dem kommt als Erstes Geld, Kleidung oder der Organspendeausweis in den Sinn. Die Möglichkeit des Haarespendens fällt einem dagegen oft gar nicht ein. Dabei ist es nicht aufwendig und all die Haare, die normalerweise beim Friseur auf dem Boden landen, finden somit auch noch eine gute Verwendung.

Schon länger hatte ich aus unterschiedlichen Gründen den Wunsch, meine langen Haare kürzer zu schneiden. Zum einen, da es mit solch einer "Mähne" im Sommer ziemlich heiß wird und Kämmen und Waschen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zum anderen wollte ich nach sieben Jahren mit der gleichen Frisur einfach mal etwas anderes ausprobieren und entschied mich deshalb für einen schulterlangen Bob.

Da ich mein Vorhaben im Verwandten- und Bekanntenkreis öfter erwähnte, kam von verschiedenen Seiten der Vorschlag, meine Haare zu spenden. Denn aus den abgeschnittenen Haaren können Echthaarperücken gemacht werden, die für viele krebskranke Menschen sehr wichtig sind. Ich fand die Idee, mit den abgeschnittenen Haaren auch noch etwas Gutes zu tun, sehr schön und informierte mich eifrig im Internet über die Möglichkeiten. Dabei stieß ich auf die Webseite www.haare-spenden.de, auf der die Voraussetzungen einer Haarspende aufgelistet sind: Der abgeschnittene Zopf muss mindestens 25 Zentimeter lang sein. Es muss europäisches Haar sein und die Haare müssen mit einem Gummiband gebündelt sein.

Da meine Haare alle Bedingungen erfüllten, machte ich einen Friseurtermin aus. Ich erklärte der Friseurin, was ich vorhabe und sie schnitt 30 Zentimeter ab, wobei noch genügend Haarlänge für einen schönen Haarschnitt vorhanden war. Den mit einem Gummi zusammengefassten Zopf nahm ich mit nach Hause, steckte ihn in einen festen Umschlag und verschickte ihn an www.haare-spenden.de. Ein paar Wochen später meldete sich die Organisatoren per Telefon bei mir und fragte mich nach meinem Einverständnis, einen Scheck über 15 Euro, dem Wert meiner Haare, an die Kinderkrebshilfe "Horizont" zu schicken. Ich sagte natürlich zu.

Somit erfüllen meine Haare auf einfache und unkomplizierte Weise einen guten Zweck, ohne dass es mich selbst großen Aufwand gekostet hat.

Mit meiner neuen Frisur bin ich sehr zufrieden. Deshalb kann ich nur allen, die ebenfalls so viel ihrer Haare abschneiden wollen, eine Spende empfehlen. Und außerdem: Die Haare wachsen ja wieder nach - eine Sache, Menschen, die auf die Echthaarperücken angewiesen sind, nicht haben.