Serien-Tipp

Im Batman-Spin-Off „The Penguin“ wütet ein blutiger Bandenkrieg in Gotham

Im Batman-Spin-off „The Penguin“ will ein Kleinkrimineller an die Spitze der dreckigen Stadt Gotham. Der Pinguin baut sich ein eigenes Netzwerk auf – und muss für die Sünden seiner Vergangenheit zahlen.


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Schauspieler Colin Farrell überzeugt in „The Penguin“.

Darum geht’s: Oswald Cobb kämpft sich sein Leben lang durch den Dreck. Die Narben in seinem spitzen Gesicht und sein watschelnder Gang, die ihm den Spitznamen „Der Pinguin“ gegeben haben, sind Zeuge dessen. Tief verankert in der kriminellen Welt von Gotham ist er nur ein Handlanger mit größeren Ambitionen. Nie hat er es geschafft, im angespannten Gefüge der beiden großen Verbrecherfamilien – den Maronis und den Falcones – einen angenehmen Platz zu finden.

Doch als Gotham von einer Überschwemmungskatastrophe getroffen und eine Tochter der Falcone-Familie aus dem Gefängnis entlassen wird, sieht Oswald seine Chance. Denn er war der Fahrer von Sofia Falcone, die nach jahrelanger Folter zurück in der Stadt ist. Sie ist zutiefst verstört von ihren Erlebnissen hinter Gittern: Zu Unrecht wurde sie für Verbrechen verurteilt, die sie nicht begangen hat. Nun möchte sie den Thron der Falcone-Familie an sich reißen, der rechtmäßig eigentlich ihr gehören würde.

Oswald und Sofia bereiten eine neue Droge vor, die ganz Gotham aufmischen soll. Doch es droht ein gewaltiger Bandenkrieg. In diesem Chaos rechnet niemand mit Oswald, der zusammen mit einem jungen Autodieb sein eigenes Verbrecher-Netzwerk aus dem Boden stampft. Dabei muss der Pinguin aber einige Verbündete verraten und für die Fehler seiner Vergangenheit büßen.

Das Besondere: „The Penguin“ ist eine Geschichte von gebrochenen Menschen: Sofia Falcone ist traumatisiert von ihrer skrupellosen Familie. Und Oswald ist ein strauchelnder Mann, der hässliche Dinge tut, um an die Spitze zu kommen. In einer Stadt wie Gotham, wo reiche Bürger den armen Vierteln den Strom abstellen, um ihre Villen dauerhaft zu versorgen, sieht er sich als der kleine Mann, der seine Heimat fairer machen kann.

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Sowohl Sofia als auch Oswald töten und nutzen Süchtige aus, um im Bandenkrieg zu gewinnen. Doch was „The Penguin“ als Serie besonders macht, ist die Zeit, in der sie die sanften Seiten dieser Monster zeigt. Sie taucht tief in die Hintergründe der beiden Hauptfiguren ein und gibt ihnen ein breites Umfeld an Verbündeten und Feinden.

In aller Kürze: Oswald Cobb und Sofia Falcone wurden von ihrer Heimat gebrochen. Nun wollen sie aus dem Untergrund heraus über die Stadt Gotham herrschen.

Fazit: „The Pinguin“ spielt in dem Batman-Universum von Regisseur Matt Reeves, das er 2022 mit dem großartigen Film „The Batman“ gestartet hat. Dort war der Pinguin bereits ein wichtiger Nebencharakter, doch auch als Hauptfigur ist Oswald Cobb faszinierend. Vor allem dank der großartigen Schauspielleistung von Colin Farrell, der dem Verbrecher Verletzlichkeit und seltsamen Charme verleiht.

Hervorzuheben ist auch Christin Milioti, die Sofia Falcone auf unberechenbare Weise spielt. Mal wirkt sie wie ein verletztes Kind, dann plötzlich wie eine hartgesottene Rachebringerin.

Gotham als Schauplatz und die Nebencharaktere, die in der Stadt leben, hauchen der Serie Leben ein. Jede Gasse atmet und ist voller kleiner Details. Gotham ist aber auch deprimierend grau, zutiefst korrupt und kaputt.

Insgesamt ist „The Pinguin“ mindestens so gut wie „The Batman“. Schnell wird auch klar: Wer die kommende Fortsetzung mit dem Dark Knight verstehen möchte, muss sich mit dem Pinguin beschäftigen. Doch wie genau sich die Serie auf das Sequel auswirken wird, ist noch unbekannt.

„The Penguin“, acht Folgen à 60 Minuten, verfügbar auf Sky, freigegeben ab 16 Jahren.