Buch-Tipp
In „Cortex“ geht es um skrupellose Menschenversuche
7. März 2023, 7:00 Uhr
In "Cortex" deckt eine Reporterin Menschenversuche auf, die außer Kontrolle geraten sind.
Darum geht's: In den USA stürzt ein Flugzeug ab. Livia Chang ist Reporterin und soll den Fall untersuchen, doch vor Ort stößt sie auf viele Ungereimtheiten. Die Hautprobe eines verstorbenen Passagiers erweist sich als sehr verdächtig, mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist sie kaum zu erklären. Nuri Zamiro arbeitet als Assistent in dem Institut, das die Probe untersucht hat. Er hilft Livia bei ihrer Recherche und begleitet sie, als sie weiter nachforschen will.
Die Spuren führen die beiden nach Mittelamerika: In Honduras stoßen Livia und Nuri auf ein geheimes Labor, in dem Experimente an Tintenfischen durchgeführt wurden. Denn: Oktopoden sind sehr intelligent. 500 Millionen Neuronen hat ein Tintenfisch. Er kann damit jeden einzelnen der mehr als 1500 Saugnäpfe an den acht Armen präzise steuern.
Der Reporterin und dem Wissenschaftler kommt ein ungeheurer Verdacht: Wurden hier Experimente mit menschlichen und tierischen Zellen durchgeführt? Die beiden ahnen nicht, wie tief sie bald schon in diese Forschungen eingeweiht werden. Denn sie geraten in die Fänge eines chinesischen Großinvestors.
In aller Kürze: Reporterin Livia beginnt eine anfangs harmlose Recherche, die sie zu einem skrupellosen Geldgeber führt, der mit gezüchtetem Gehirngewebe Versuche durchführt.
Fazit: Patrick Illinger ist Redakteur der Süddeutschen Zeitung, bei der er lange das Ressort Wissen geleitet hat. In seinem Thriller "Cortex" schafft er es, komplexe Wissenschaft in einen spannenden Thriller zu packen. Auch wenn die Handlung fiktiv ist, deutet der Autor an, dass in diesen Bereichen aktuell geforscht wird: "‚Cortex' spielt im Hier und Heute, und die beschriebene Forschung ist real, auch wenn in einem Thriller ein bisschen überspitzt wird." Eine gruselige Vorstellung, sollten die Experimente im Buch einmal Wirklichkeit werden ...
Viele Kapitel in "Cortex" sind schnell zu lesen, das macht den Einstieg leicht - und die knapp 500 Seiten kurzweilig. Dafür sorgt auch der Schreibstil des Autors, der Szenen in vielen Details beschreibt und so der Handlung eine packende Atmosphäre gibt.
Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.