Serien-Tipp

Mark muss in „Invincible“ seine Rolle als Superheld finden

In „Invincible“ erbt Mark, ein 18-jähriger Highschooler, die Superkräfte seines Vaters. Diese bringen viele Vorteile mit sich – aber auch große Erwartungen und ein dunkeles Geheimnis zu seiner Herkunft.


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Die Serie „Invincible“ läuft auf Amazon Prime.

„Superhero Fatigue“ – die zunehmende Erschöpfung von Filmen und Serien mit Superhelden. Diesen Begriff liest man zurzeit immer öfter. Superhelden sind so beliebt wie noch nie zuvor, und dennoch inzwischen von manchen verachtet – vor allem, weil sie zurzeit sehr präsent sind, die Qualität der Projekte mit ihnen aber stark schwankt.

Dennoch lohnt es sich, manchen Projekten des Genres eine Chance zu geben. Vor allem Amazon hat die vergangenen Jahre durch Superhelden-Serien mit einem ernsteren Ansatz überzeugt. Mit „The Boys“ gibt es zum Beispiel eine Show für Menschen, die Cape-Träger hassen. Mit einem zynischen Blick auf Superkräfte und wie Helden unsere Welt beeinflussen würden, entkommt sie der „Superhero Fatigue“. Auch die Helden in der Animationsserie „Invincible“ sind nicht immer so selbstlos, wie sie wirken. Doch während bei „The Boys“ ein Hass auf Super- und Iron-Mans zu spüren ist, feiert „Invincible“ die Historie des Genres. Gestartet als Comic von Robert Kirkman, ist „Invincible“ seit 2021 auch als Animationsserie eine frische Neuerfindung klassischer Superhelden-Geschichen. Diesen Herbst ist die zweite Staffel gestartet.

Darum geht’s: Marks Vater ist als Omni-Man der mächtigste Held der Erde – Mark selbst ist nur ein Highschooler, der sich bei einer Burgerkette ein wenig Geld dazuverdient. Doch dann entwickelt auch Mark endlich seine Superkräfte und beginnt, als Invincible seine eigene Heldenkarriere aufzubauen. Das Problem: Omni-Man zieht seinen Sohn in ein Netz von Lügen und Intrigen. Denn die Welt der Superhelden ist nicht so rein und unschuldig, wie sie von außen wirkt. Plötzlich muss sich Mark entscheiden: für sein Leben auf der Erde oder für sein geerbtes Schicksal mit der übermächtigen Alienrasse seines Vaters.

Der Trailer zur zweiten Staffel:

Video zum Thema:

In aller Kürze: Mark entwickelt endlich Superkräfte, die er von seinem Vater geerbt hat. Doch mit diesen kommen auch große Erwartungen, die einen schweren Schatten über den 18-Jährigen werfen.

Fazit: „Invincible“ behält den Charme und den Humor alter Superheldencomics und -cartoons bei. Die Serie nimmt einige Plotpunkte aus der langen Geschichte des Genres und stellt sie auf den Kopf. Dabei ändert sie den originalen „Invincible“-Comic auf eine Weise ab, die ihn mehr an das Medium Fernsehen anpasst.

Es gibt viele interessante Charaktere, die die Geschichte in unerwartete Richtungen lenken. Zudem wird der Superhelden-Spaß oft von schockierenden Momenten der Gewalt oder emotionalen Szenen unterbrochen. Besonders die Beziehung zwischen Mark und seinem unendlich mächtigen Vater steht im Mittelpunkt. Omni-Man ist ein interessanter neuer Ansatz beim Klischee des bösen Supermans – besonders durch seine Liebe zu Mark, die mit seiner Position als herzloser Alien-Kolonisator kollidiert.

Staffel zwei erweitert die Welt von „Invincible“ noch weiter, in dem sie das Konzept eines Multiversums einführt. Das ist derzeit omnipräsent, egal, ob bei Marvel, DC oder Filmen wie „Everything Everywhere All at Once“. Doch „Invincible“ findet auch hier einen neuen, spannenden Dreh.

„Invincible“, zwei Staffeln mit je acht Folgen à 50 Minuten, zu sehen auf Amazon Prime, freigegeben ab 18 Jahren.