Footbag
Mehr als „Circle Kicking“
5. Juli 2013, 17:11 Uhr aktualisiert am 5. Juli 2013, 17:11 Uhr
Der Footbag fliegt in die Luft, Beine überschlagen sich, der Spieler ist konzentriert, während in kürzester Zeit der Bag wieder auf seinem Fuß landet und er den nächsten Trick zaubert. Schnelligkeit, Ausdauer und Kreativität prägen diese Trendsportart, die trotz Wettkampf ein Miteinander schafft und zugleich Lebensphilosophie ist.
Die Anfänge dieser Trendsportart waren in den 70er Jahren - die US-Amerikaner John Stalberger und Mike Marshall erfanden die Sportart zum Zeitvertreib - erinnern uns heute noch an das "Circle Kicking", das auf Pausenhöfen und in Parks gespielt wird. Die Spieler stehen im Kreis und versuchen, sich den Ball möglichst lange zuzuspielen und in der Luft zu jonglieren, bevor er auf den Boden landet. Der Footbag ist ein kleiner, etwa golfballgroßer Ball, der aus 32 Fünf- oder Sechsecken zusammengenäht und je nach Vorliebe des Spielers mit Plastik-, Metallkügelchen oder Sand gefüllt wird.
Neben weiteren Varianten wie zum Beispiel Footbag Net, sozusagen Volleyball mit den Füßen, ist Footbag Freestyle eine der populärsten Disziplinen dieser Trendsportart und weit mehr als "Circle Kicking".
Beim Freestyle geht es darum mit einem Footbag, vielen besser bekannt unter dem Begriff Hacky-Sack, möglichst schwierige Tricks mit den Füßen auszuführen. Je außergewöhnlicher und origineller die Tricks, desto höher die Bewertung. Denn Footbag Freestyle wird nicht nur mehr in Parks oder am Strand gespielt. Mittlerweile gibt es offizielle Turniere, bei denen sogar Europa- und Weltmeister gekürt werden. Obwohl die Footbagspieler in Konkurrenz treten, steht das Miteinander im Mittelpunkt solcher Veranstaltungen. Den Sportlern und Sportlerinnen liegt viel daran, von anderen zu lernen und neue Tricks untereinander weiterzugeben.
Bei den Turnieren gilt es, in einer zweiminütigen Kür zu zeigen, was man kann. In der Hauptkategorie "Routine" zeigen die Footbagspieler ihre schwersten Tricks, die anschließend von einer Fachjury bewertet werden. Diese Choreographie erfolgt zu einer selbstgewählten Musik und erinnert etwas an die Kür beim Eiskunstlauf. Bewertet werden dabei sowohl technische als auch artistische Aspekte.
Bei mittlerweile rund 30 000 bekannten Footbag-Freestyle-Tricks steht hartes, tägliches Training für die Sportler auf dem Plan, wobei niemand alle Tricks beherrschen kann. Auch beim Material überlassen viele Spieler nichts dem Zufall und nähen ihre Bälle kurzerhand selbst.
Die Bekanntheit von Footbag hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Viele lassen sich von dieser energiegeladenen Sportart und dem Kampf gegen die Schwerkraft anstecken und jeder hat die Chance durch die immens große Bandbreite an Tricks Footbag für sich selbst zu etwas Einzigartigem zu machen und sich jeden Tag einer neuen Herausforderung zu stellen.
In diesem Sinne: Rein in eure Turnschuhe, den Lieblingsfootbag eingesteckt und raus an die frische Luft!