Musik-Tipp
„No Thank You“ ist eine Liebeserklärung an die Kunst
27. Januar 2023, 8:00 Uhr aktualisiert am 27. Januar 2023, 8:00 Uhr
Mit dem Album "No Thank You" festigt Little Simz ihre wichtige Position im britischen Rap.
Ein Jahr nach dem gefeierten Album "Sometimes I Might Be Introvert" kehrt die britische Rapperin Little Simz mit "No Thank You" zurück. Inflo, der Strippenzieher hinter dem Neo-Soul-Kollektiv "Sault", hat das fünfte Studioalbum wieder produziert. Die Singer-Songwriterin Cleo Sol, die oft für die Gruppe singt, hat auch mehrere Gastauftritte auf "No Thank You". Diese Zusammenarbeit schlägt sich im Sound des neuen Albums nieder - die ruhigen Rhythmen und Soul-Einflüsse haben eine ähnliche DNA wie viele Songs von "Sault". Allerdings ist Little Simz der entscheidende Faktor, der "No Thank You" zu einem wirklich besonderen Projekt macht.
Auf dem Album "Sometimes I Might Be Introvert" blickte die Britin vor allem in ihre innere Welt und zeigte ihre verletzliche Seite auf bombastischen Beats. "No Thank You" ist das Gegenteil: Die Rapperin verteidigt mit viel Stolz und Kraft ihren Platz in der Hip-Hop-Welt.
Ein gutes Beispiel ist der erste Track "Angel": Mit einem wunderschön gesungenen Chorus von Cleo Sol erzählt das Lied die Geschichte von Little Simz' Aufstieg zum Ruhm und wie sie dem Missbrauch durch Plattenfirmen ausweichen konnte.
Ein ähnliches Thema steht auch im Mittelpunkt des Songs "Heart On Fire". Little Simz beschreibt, wie unschuldig viele Künstler in die Musikindustrie stolpern und trotz guter Absichten am Ende alles verlieren. Zunächst möchten sie ihren Eltern nur ein Haus kaufen, dann kaufen sie sich selbst Autos, teure Klamotten - und am Ende wissen sie gar nicht mehr, wofür sie überhaupt Musik machen.
Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.