„Das Lederhosen Kartell“
Podcast zeigt das Münchner Oktoberfest aus einer anderen Sicht
21. September 2024, 6:00 Uhr
Darum geht’s: Bunte Fahrgeschäfte, besoffene Besucher, die Münchner Schickeria und mittendrin der Journalist und Rikscha-Fahrer Alexander Gutsfeld. Wenn die Zelte auf der Wiesn schließen, ist er mit seiner Rikscha seit rund zehn Jahren zur Stelle, um Besucher aus aller Welt in die Hotels oder zum nächsten After-Wiesn-Club zu fahren.
In seinem Podcast „Das Lederhosen Kartell“ finden er und sein Co-Autor Simon Garschhammer heraus, wie das Oktoberfest entstanden ist, das wir heute als das größte Volksfest der Welt kennen.
In der ersten Folge beschäftigt sich Alexander Gutsfeld mit den Anfängen des Käfer-Zelts in den 1970er-Jahren. Das ist zu Beginn ein Zelt, in dem Gerd Käfer etwas Neues auf die Wiesn bringen will. Durch exklusivere Kulinarik wird es unter anderem schnell zum Treffpunkt der Münchner High Society.
In der nächsten Folge begibt sich der Journalist auf die Spuren des edelsten After-Wiesn-Clubs: dem Heart. Hier geht die Schickeria ein und aus und die ein oder andere weiße Line darf dort nicht fehlen. Der Host spricht mit dem Hausdealer des Hearts, der eine Menge abenteuerliche Geschichten auspackt.
Um das Rotlichtmilieu Münchens, das während des Oktoberfests stark anwächst, geht es in Folge drei. Als Rikscha-Fahrer verdient Alexander Gutsfeld auch an diesem Geschäft mit. Denn für jeden Gast, den er dort abliefert, bekommt er eine Provision. Er hat moralische Zweifel daran, ob das richtig ist, und begibt sich ins Rotlichtmilieu, um selbst mit Prostituierten und Bordellbesitzern zu sprechen.
In der darauf folgenden Episode geht es um den „Bieradel“, also die sechs Brauereien, die auf der Wiesn ausschenken. Mittendrin: Steffen Marx mit seiner Brauerei Giesinger Bräu und einem Traum. Er will Giesinger zur siebten Münchner Brauerei machen.
In Folge fünf begleitet der Hörer eine amerikanische Familie, die total fasziniert von Trachten und der bayerischen Kultur ist. In New Jersey sind sie sogar Teil eines Trachtenvereins. Im Podcast kann der Zuhörer ihren ersten Besuch auf dem Oktoberfest und ihren Volkstanz-Auftritt auf der Bühne miterleben.
In der vorletzten Folge dreht sich alles um die Menschen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass das Oktoberfest läuft. Dabei geht es unter anderem um Kateta, der als schwarze Bedienung im Bierzelt schon einiges erlebt hat, oder um Erfolgsgeschichten wie die von Nermin, der als Spüler angefangen und sich zum technischen Leiter des Löwenbräu-Zelts hochgearbeitet hat.
Die letzte Episode befasst sich mit der Nacht, die das Fest für immer verändert hat: dem 26. September 1980, an dem der Oktoberfest-Attentäter mit einer Bombe zwölf Leute tötete.
In aller Kürze: Der Podcast „Das Lederhosen Kartell“ beschäftigt sich mit dem Phänomen Wiesn. Der Rikscha-Fahrer und Journalist Alexander Gutsfeld erklärt, wie das Oktoberfest zu dem Fest wurde, das es heute ist, und begibt sich in die Welt der Münchner Schickeria.
Das Besondere: Alexander Gutsfeld hat als Rikscha-Fahrer einen ganz anderen Blick auf das Oktoberfest. Kurze Mitschnitte seiner Gespräche mit seinen Kunden geben ein unverfälschtes Bild auf die Wiesn-Besucher. Der Journalist ist sich für so einen Einblick auch nicht zu schade, mal in etwas andere Bereiche einzutauchen.
Fazit: „Das Lederhosen Kartell“ nimmt den Hörer auf eine Zeitreise mit und gibt einen Einblick in das Oktoberfest von früher, als es noch nicht den Hype um das bekannteste Volksfest der Welt gab. Dabei zeigt Alexander Gutsfeld nicht nur die schönen Seiten und die Erfolgsgeschichten der Wiesn, sondern auch die negativen, wie Prostitution oder das Oktoberfest-Attentat.
Gleichzeitig geben die zufällig mitgeschnittenen Audioschnipsel dem Hörer das Gefühl, als wäre er hautnah mit dabei. Ein Podcast für alle, die die Wiesn lieben, hassen – oder noch nie da waren.
„Das Lederhosen Kartell“, abrufbar bei allen gängigen Podcast-Portalen, acht Folgen à rund 40 Minuten.