"The winner of the SIFE World Cup 2011 is... GERMANY!" Mit diesen Worten ging in Kuala Lumpur, Malaysia, für mich und 25 Mitstudenten ein Traum in Erfüllung. Mit dem SIFE-Team der Universität Regensburg konnten wir den SIFE World Cup 2011 gewinnen. Im Rahmen des internationalen Wettbewerbs präsentierten wir in Kuala Lumpur neben 36 weiteren Teams aus aller Welt unsere Projekte. Wir setzten uns im Finale gegen die Teams aus Zimbabwe, Guatemala und Puerto Rico durch und holten den Weltmeistertitel.

Ein Highlight zur Eröffnung in der 1,6-Millionen-Metropole war noch vor der ersten Wettbewerbsrunde die sogenannte "Cultural Fair". Jede Delegation präsentierte sich in traditioneller Kleidung und stellte landestypische Bräuche, Musik und Tänze vor. Wir reisten natürlich in Lederhosen und Dirndl an und führten einen Schuhplattlertanz auf. Die Zuschauer waren begeistert. Wir fühlten uns an diesem Tag wie in einer eigenen kleinen Welt. Wir konnten innerhalb von Sekunden von Russland über Südafrika nach Chile reisen und dabei die Besonderheiten der einzelnen Länder und Kulturen kennenlernen.

Bei der Vorrunde wurde es ernst. Die Stimmung war angespannt. Schließlich mussten wir unsere Arbeit der vergangenen Monate in nur 24 Minuten präsentieren. Alles hing an unserem Präsentationsteam. Sie hatten sich über Wochen vorbereitet und Choreografie und Text genau einstudiert. Die Gruppe war in den entscheidenden Tagen vom Rest des Teams isoliert. Sie konzentrierte sich mit Unterstützung von erfahrenen Betreuern in extra angemieteten Hotelzimmern ausschließlich auf die Perfektion der Folien und des eingeübten Textes. Die unzähligen Arbeitsstunden waren ein Wechselbad der Gefühle: Zuversicht gemischt mit Lampenfieber, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung.

Jetzt ist alles möglich
Vor dem großen Moment war die Anspannung jedem anzusehen. Unsere Präsentation stand unter dem Motto "Tearing down walls to open gates" also "Lasst uns Mauern einreißen, um Möglichkeiten zu schaffen". Wir zeigten unsere drei Projekte: Das deutschlandweit vermarktete Flaschensammelkonzept "Bottles for a better life". Dabei können Menschen durch Einwurf einer Pfandflasche in Sammelbehälter den Pfandbetrag an soziale Einrichtungen spenden. Beim Projekt "Microleasing" in Bulgarien und Serbien verschiffen wir gebrauchte Maschinen aus Deutschland und vermieten sie dort an Kleinunternehmer. Vor allem an unserem Projekt "Integration on" in Rumänien war ich selbst beteiligt. Wir versorgten 30 Roma-Häuser und ein Jugendzentrum in Rocia mithilfe von Solaranlagen komplett mit Strom und schafften dadurch auch fünf Arbeitsplätze. Ich habe vor allem Solarsysteme und Zubehörteile beschafft.

Mit unserem Einzug ins Halbfinale brach große Freude aus. Mit dem nötigen Ehrgeiz arbeitete das Präsentationsteam wiederum kleinste Änderungen in den Vortrag ein, um im Halbfinale unter anderem gegen das Gastgeberland Malaysia bestehen zu können. Im Finale standen sich die besten vier Teams gegenüber. Dass wir soweit kommen würden, hätten wir uns nie erträumen lassen. Schließlich war das unsere erste Teilnahme am World Cup. Wir sollten nun vor 3000 Zuschauern sprechen. Jetzt war alles möglich.Gespannt verfolgten wir die Darbietungen der anderen Finalisten und waren ziemlich beeindruckt.Wir verfolgten unser emotionales Intro und hörten unserem Präsentationsteam zu. Am Ende brach lautstarker Applaus und Jubel aus. Jetzt galt es nur noch, das Ergebnis der Jury abzuwarten.

Die bangen Minuten bis zur Auswertung verstrichen langsam. Gebannt versammelte sich unser gesamtes Team, um das Ergebnis abzuwarten: "The winner is Germany." Wir konnten es kaum fassen, dass wir Weltmeister sind. Das Gefühl war unbeschreiblich. Die ganze Arbeit und Zeit, die unser Team reingesteckt hatte, wurde mit diesem Augenblick belohnt. Mit Freudentränen und Jubelschreien schritten wir auf die Bühne um den Pokal in Empfang zu nehmen und unseren Triumph zu feiern. Wir hatten uns gegen 1500 Teams durchgesetzt und den Titel für Deutschland geholt.Doch uns ist auch bewusst, "nach dem Spiel ist vor dem Spiel", denn nun gibt es eine neue Mission, nämlich den Titel 2012 zu verteidigen.