Zum Arbeiten in die Welt
Sechs junge Menschen über ihre Jobs im Ausland
8. September 2022, 6:00 Uhr aktualisiert am 6. Dezember 2022, 6:00 Uhr
Wie es ist, im Ausland zu arbeiten, durfte auch Freischreiben-Autorin Laura Wallner erleben. Bei ihrem Aufenthalt in Dublin hat sie mit sechs jungen Erwachsenen über ihre Eindrücke gesprochen.
Hier geht's zu den einzelnen Interviews:
- Alexandra Kraus war zwei Jahre in Neuseeland
- Adam Oussama und Matteo Frusciante über ihre Zeit in Dublin
- Vroni Gradwohl lebt in Italien
- Anna Siegl ist bei einer Seilbahn in Kanada angestellt
- Magdalena Schmidbauer studiert in England
Nachdem du den Sonnenaufgang angeschaut hast, setzt du dich in ein Café und bestellst einen Latte macchiato und ein Croissant. Während sich die Sonne im Meer spiegelt, freust du dich auf den Tag. Du radelst an Parks vorbei zur Arbeit und denkst schon an Pfingstrosensträuße, mit denen du den Kunden als Floristin den Tag versüßt. Abends willst du mit ein paar Freunden eine Pubtour machen. Work-Life-Balance vom feinsten. So stellen sich einige das Arbeiten im Ausland vor.
Bei mir war es ein bisschen anders: Um sieben Uhr klingelte der Wecker, eine dreiviertel Stunde später waren wir auf dem Weg zum Zug - denn zum Job im Supermarkt pendelte ich täglich rund eine Stunde. Dann war von 9 bis 17 Uhr Putzen, Lagerorganisation, Kassieren und Regale einräumen angesagt.
Knapp zwei Millionen Deutsche arbeiten im Ausland
Ausgelaugt von der körperlichen Arbeit traf ich mich nach Feierabend mit einer Freundin. Wir schauten uns den nahe gelegenen Park an, weil das gewünschte Museum schon zu hatte, und machten die 20 000 Schritte voll. Um halb neun sind wir zu unserer Gastfamilie aufgebrochen. Um zehn Uhr angekommen, suchten was zum Abendessen und fielen todmüde aber überglücklich ins Bett - denn wir hatten was erlebt.
Fast 1,9 Millionen Deutsche arbeiten im Ausland, dazu rund 138 000 Studenten. Dabei sieht der Alltag bei jedem anders aus. Aber eines ist klar: Bei der Heimreise ist jeder Koffer vollgepackt mit einzigartigen Erfahrungen.
Doch nicht alle reisen, um eine gute Zeit zu haben - manchen bleibt nichts anderes übrig, wenn es im Heimatland nur wenig Perspektiven gibt. Egal, aus welchen Gründen, es ist mutig, an unbekannte Orte aufzubrechen, weit weg von der Familie, der bekannten Stadt und dem Alltag.
Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.