Klage gegen TikTok

Tödliche Challenge kostet Mädchen das Leben


Die bunte, fröhliche Welt von TikTok kann auch eine düstere Seite haben: lebensgefährliche Challenges, die zum Mitmachen animieren.

Die bunte, fröhliche Welt von TikTok kann auch eine düstere Seite haben: lebensgefährliche Challenges, die zum Mitmachen animieren.

In den USA wird das Soziale Netzwerk TikTok verklagt, weil sich zwei junge Mädchen zu Tode stranguliert haben. Was ist passiert?

Tänze, Memes, Challenges: Wer Abwechslung braucht, wird auf TikTok schnell fündig. Denn noch mehr als die Konkurrenz von Facebook und Instagram setzt das Soziale Netzwerk aus China darauf, dass die User mitmachen. Gerade bei Challenges ist das sehr einfach. Bei diesen Herausforderungen stellen ein oder mehrere User eine Aufgabe, die andere Nutzer nachmachen und sich dabei filmen sollen. Ein positives Beispiel hierfür ist die "Ice Bucket Challenge", bei der sich im Sommer 2014 viele Millionen Menschen weltweit mit Eiswasser übergossen haben und so auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam gemacht haben.
Immer wieder gefährden Challenges aber auch das Leben der Beteiligten. Ein sehr düsteres Beispiel: Vergangenes Jahr kamen zwei Mädchen aus den USA um, als sie an der sogenannten "Blackout Challenge" teilnahmen. Dort war die Aufgabe, sich so lange die Luft abzudrücken und dabei zu filmen, bis man ohnmächtig wurde. Ein achtjähriges Mädchen aus Texas und eine Neunjährige aus Wisconsin starben an den Folgen.

Eltern verklagen TikTok

Nun haben die Eltern der beiden Kinder TikTok verklagt. Ihrer Meinung nach waren die Maßnahmen des Sozialen Netzwerks, die weitere Verbreitung der Challenge nach dem ersten bekannten Todesfall zu unterbinden, zu gering gewesen. ByteDance, das Unternehmen, das hinter TikTok steht, erwidert, dass die "Blackout Challenge" schon existiert habe, bevor TikTok seinen aktuellen Bekanntheitsgrad erlangt habe und auf dem Netzwerk selbst nie sonderlich verbreitet war.
Unabhängig von dem Gerichtsurteil, das sich sicher auch darauf auswirkt, wie TikTok und andere Netzwerke in Zukunft mit solchen Challenges umgehen, sind die Todesfälle hoffentlich auch für die Nutzer ein Signal: Man muss nicht bei jeder Challenge mitmachen, nur, weil sie in einem Netzwerk geteilt wird.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.