Integrationstag der Mittelschule Ulrich Schmidl in Straubing
„Unser Motto: Füreinander“
29. Januar 2013, 9:48 Uhr aktualisiert am 29. Januar 2013, 9:48 Uhr
Straubing. Ein Mädchen in lässiger Kleidung stellt sich in die Mitte der Turnhalle. Sie schließt kurz die Augen und atmet konzentriert durch. Rhythmische Musik dringt aus den Lautsprechern. Das Mädchen beginnt zu rappen. Der Text handelt von Integration und endet mit den Worten: "Unser Motto: Füreinander". Das war der Startschuss zum gestrigen Integrationstag an der Mittelschule Ulrich Schmidl.
Die Mittelschule hat eine verhältnismäßig hohe Migrationsrate von 36 Prozent. Bei 278 Schülern sind damit circa 100 Schüler ausländischer Herkunft. Für die Verantwortlichen kein Problem: Integration wird hier großgeschrieben. Aber an der Mittelschule gibt es auch viele andere laufende Projekte, die für einen angenehmen Schulalltag sorgen sollen. Zum Beispiel "Stoppt Mobbing", Streitschlichter und Lesepaten. Rektorin Petra Buchner stellte klar: "Bei unseren Projekten spielt es keine Rolle, welcher Nationalität jemand angehört."
Diese Botschaft kristallisierte sich auch während des gesamten Vormittags heraus. Integration ja, aber niemand sollte glauben, aufgrund seiner Herkunft oder seines Glaubens etwas Besseres zu sein. Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer, formulierte es deutlich: "Wir integrieren Menschen und keine Nationen oder Religionen." Er erklärte den Schülern, was ein Integrationsbeauftragter denn eigentlich macht und stellte sich ihren Fragen in einer Diskussionsrunde. Gerade weil Integration kein Wohlfühlthema sei, begeisterte es ihn umso mehr, von den Schülern so viel Engagement zu sehen.
Oberbürgermeister Markus Pannermayr konnte ihm dabei nur zustimmen. Wenn alle Beteiligten wollten und einen Weg aufeinander zu suchen, dann sei Integration machbar. Er verglich die Schulgemeinschaft mit einer großen Familie: "Geschwister können sehr unterschiedlich sein und da gibt es natürlich auch mal Stress. Aber wenn es drauf ankommt, halten in einer Familie alle zusammen."
Was Integration für sie ganz persönlich bedeutet, drückten die Kinder künstlerisch aus. 24 Schüler, die alle aus verschiedenen Ländern stammten - darunter China, Marokko und Somalia - gestalteten Papierfiguren nach ihren Vorstellungen. Zusammengefügt ergab das Ganze ein großes, buntes Puzzle aus Menschen, die sich an den Händen halten. Schulleiterin Petra Buchner blieb zum Schluss nur eines zu sagen: "Ich bin mächtig stolz auf meine Schule."