Am Donnerstag ist Valentinstag. Daran erinnern uns schon seit Tagen Schaufenster, Fernsehwerbungen und Blumengeschäfte. Tag der Liebenden oder pure Verkaufsstrategie? Romantische Geste oder Kitsch vom Feinsten? Am Valentinstag teilen sich die Gemüter und auch in der Jugendredaktion ist man sich nicht einig.

Kommentar von Patrick Beckerle

Leider nicht geil: Alle Jahre wieder erobert der Valentinstag sämtliche Geschäfte. Egal ob Blumen, Pralinen oder Parfüm: Nichts gibt es mehr ohne rote Herzen und Schleifchen. Geht es nicht noch etwas kitschiger? Und dann wird das Ganze noch garniert mit Sprüchen, wie "Denken Sie an ihre Liebsten" und "Nicht vergessen: Am 14. Februar ist Valentinstag". Als ob das irgendjemand vergessen könnte! Bereits Wochen im Voraus wird es uns überall ins Gedächtnis gerufen. Den Valentinstag hat dasselbe Schicksal wie Weihnachten ereilt: Er wurde kommerzialisiert und ist längst ein Tag des Verkaufens geworden. Aber langsam: Natürlich schadet es nicht, seinem Partner hin und wieder eine Kleinigkeit zu schenken, um ihm zu zeigen, dass man ihn schätzt. Doch gerade in einer Beziehung sollten doch eigentlich Gefühle und Zusammensein im Mittelpunkt stehen und nicht die Geschenke. Genau hier versagt der Valentinstag. Herzförmige Pralinen und rosa Valentins-Grußkarten sehen zwar nett aus, doch mit Gefühlen haben sie herzlich wenig zu tun. Das wirft die Frage auf: Brauchen wir den Valentinstag eigentlich? Ist es so außergewöhnlich, wenn man seiner Angebeteten oder seinem Liebsten ein kleines Geschenk macht, dass es dafür einen eigenen Feiertag braucht? Nein! Vielmehr sollte für glückliche Paare eigentlich jeder Tag ein "Tag der Liebenden" sein. Denn das ist die eigentliche Bedeutung des Valentinstages. Die Bedeutung, die er heute leider zu oft schmerzlich vermissen lässt.

Kommentar von Jessica Seidel

Bei den Singles gefürchtet, von den Pärchen sehnsüchtig erwartet: der Valentinstag. Es liegt wohl in der Sache selbst, dass dieser Tag die Gemüter spaltet. Das wahrscheinlich am häufigsten ausgesprochene Argument gegen den Valentinstag ist: "Wenn man jemanden liebt, sollte man es ihm das ganze Jahr über zeigen. Da braucht es nicht extra einen eigenen Tag dafür." Nun ja, liebe Männer, braucht es den Tag wirklich nicht? Erinnert euch mal an das vergangene Jahr zurück, wie oft ihr eure Liebste mit einer kleinen Aufmerksamkeit oder einem romantischen Abendessen überrascht habt? Zumindest für uns Frauen ist deshalb klar: So ein Denkanstoß in Form des Valentinstags ist schon nicht schlecht.

Im Endeffekt darf dabei niemandem ein Vorwurf gemacht werden. Im Trubel des Alltags bleibt die Romantik eben auf der Strecke. Wenn man es als Paar schafft, sie öfter als nur am Valentinstag in das Beziehungsleben zurückzubringen, ist das natürlich schön. Für diejenigen, die damit so ihre Probleme haben, kann der 14. Februar eine kleine liebevolle Auszeit darstellen.

"Das ist doch nur ein Kommerz-Tag, der dem Einzelhandel nützt" ist auch noch so ein Argument, das die Liebes-Muffel schon Ende Januar von sich geben, ob man sie danach gefragt hat oder nicht.

Dabei hat doch nie jemand behauptet, dass es zum Valentinstag unbedingt Geschenke sein müssen. Natürlich freut sich jedes Mädchen über eine kleine Aufmerksamkeit. Noch lieber haben wir es allerdings, wenn sich unser Freund einfach nur ein wenig Gedanken macht. Eine selbst zusammengestellte CD mit den Liedern, die die Beziehung geprägt haben, oder ein Abendessen mit ihrem Lieblingsgericht und Kerzenschein - das ist Romantik pur, das wollen wir am Valentinstag.

Natürlich ist es verständlich, dass Singles dem 14. Februar nicht entgegenfiebern. Liebesbekundungen auf Facebook, händchenhaltende Pärchen auf den Straßen und Liebeslieder im Radio. Dass das jemandem die Stimmung vermiest, der den Tag alleine verbringt, ist verständlich. Doch auch sie sollten versuchen, sich den Valentinstag so schön, wie möglich zu machen. Ein Wellness-Tag mit anderen Single-Freundinnen oder ein Spieleabend mit den Kumpels lenkt ab und bewahrt die Pärchen vor zu viel Anti-Valentinstag-Hetzkampagnen.