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Von Studenten für Studenten: Magdalena Zißler stellt die App „Jodel“ vor


Über die App "Jodel" teilen Studenten ihre Gedanken.

Über die App "Jodel" teilen Studenten ihre Gedanken.

Von Magdalena Zißler

Bärtige Männer oder Frauen in Tracht stehen auf dem Berg und singen. Sie jodeln. Studenten tun das seit zwei Jahren auch regelmäßig, allerdings auf dem Smartphone und mit einer App direkt aus dem Hörsaal. Und sie singen nicht. Sie teilen Sprüche und Nachrichten. Auch Magdalena Zißler (19) nutzt "Jodel". Sie studiert in Passau.

Es ist Montagmorgen, viele Studenten, darunter auch ich selbst, machen sich langsam auf den Weg in den Hörsaal. Noch bevor die Vorlesung die Konzentration auf sich zieht, wird erstmal "Jodel" gecheckt. "Die Party gestern war der Hammer!" "Wo gibt es den besten Döner in Passau?" Das und vieles mehr kann ich da lesen. Und wenn ich mich - wie viele andere - erst einmal auf den neuesten Stand der Dinge gebracht habe, beispielsweise warum letzte Nacht die Feuerwehr unterwegs war oder in welchem Supermarkt gerade Schokolade im Angebot ist, kann ich mich beruhigt auf den Vortrag des Dozenten einlassen.

"Du musst dir unbedingt Jodel runterladen!" Das war einer der ersten Sätze, den ich an der Uni von älteren Studenten zu hören bekommen habe. Egal ob in Passau, Regensburg, München oder anderen Universitätsstädten in Deutschlands - überall wird die kostenlose App von Studenten genutzt. Manche verschaffen sich durchs Jodeln nur Unterhaltung, andere hingegen teilen selbst regelmäßig Nachrichten oder Bilder, um die App zu beleben. Ich nutze Jodel vor allem, um zu wissen, was an der Uni so los ist und welche Veranstaltung ich nicht verpassen darf.

Die Nachrichten, die man in der App postet, können in einem Umkreis von zehn Kilometern gelesen werden. Man empfängt also in Passau nur Postings aus Passau, in Straubing nur aus der Gäubodenstadt. Im Gegensatz zu Facebook, Instagram oder anderen sozialen Netzwerken ist "Jodel" dabei komplett anonym. Keiner weiß, wer was geschrieben hat und wer auf die Nachricht geantwortet hat. Deswegen sind viele Leute auf "Jodel" weitaus offener und kommentieren Beiträge oder stellen auch mal Fragen, die sie vielleicht mit ihrem Namen nie veröffentlichen würden. So erhält man auch ehrliche Tipps in allen Lebenslagen - und das von fremden Menschen.

Sprüche und Flachwitze

Ich finde es immer wieder spannend, die Meinungen von den verschiedensten Leuten zu lesen, egal zu welchem Thema, auch wenn ich bisher kaum selber gejodelt habe. Oft frage ich mich, was für ein Mensch wohl hinter der Nachricht oder dem Kommentar steckt.

Neben Fragen und aktuellen Nachrichten aus der Region sind vor allem auch lustige Sprüche und oft nicht jugendfreie Flachwitze sehr beliebt. In trockenen Unikursen sorgen diese für den ein oder anderen Schmunzler und sind eine willkommene Abwechslung.

Hoch- und Runtervoten

Dabei kann jeder einzelne Jodel bewertet werden - entweder durch Hoch- oder Runtervoten. Dadurch entsteht eine Art Rangliste der beliebtesten "Jodel". Die besten Sprüche werden oft auf Facebook-Seiten wie "Best of Jodel" veröffentlicht.

In Straubing und Umgebung ist in der App leider noch nicht so wirklich viel los. In größeren Studentenstädten wie München oder Passau kommen dagegen meist minütlich neue Nachrichten und Sprüche dazu. Also Straubing: Ran ans Smartphone, rein in die App und losjodeln!

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Magdalena Zißler nutzt den Dienst auch.

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Beispiele für die App "Jodel".

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Beispiele für die App "Jodel".

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Beispiele für die App "Jodel".

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Beispiele für die App "Jodel".

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Beispiele für die App "Jodel".