Allergien

Was darf ich essen? Isabel Schmid reagiert allergisch auf viele Lebensmittel


Pizza, Kaba, Wassermelone, Mohnzopf: Alles lecker. Das wäre es auch für Isabel Schmid. Aber die 13-Jährige reagiert allergisch auf viele Lebensmittel undmuss daher sehr darauf achten, was sie isst.

Pizza, Kaba, Wassermelone, Mohnzopf: Alles lecker. Das wäre es auch für Isabel Schmid. Aber die 13-Jährige reagiert allergisch auf viele Lebensmittel undmuss daher sehr darauf achten, was sie isst.

Diese Frage muss sich Isabel Schmid jeden Tag wieder aufs Neue stellen. Denn die 13-Jährige aus dem Landkreis Cham verträgt viele Lebensmittel nicht. Wir haben mit ihr über ihren Alltag mit den Allergien gesprochen.

Pizza, Kaba, Wassermelone und Mamas guter Mohnzopf: Auf all diese Sachen muss Isabel Schmid verzichten. Die 13-Jährige aus dem Landkreis Cham darf nicht einfach das essen, worauf sie Lust hat, denn ihr Körper reagiert auf gewisse Lebensmittel mit Übelkeit, Magen- und Bauchweh. Ihre über 20 Unverträglichkeiten listet der IgG-Antikörpertest auf, den Isabels Hausarzt mit Blutproben beim Institut für Mikroökologie in Auftrag gegeben hat.

Der Test stand am Ende einer langen Reihe von Untersuchungen. Magenspiegelung, Test der Darmflora, Ultraschall - all dies blieb ohne Befund und erklärte Isabels ständige Übelkeit nicht. Nun hat sie in schriftlicher Form vor sich liegen, was sie lieber meiden sollte. "Das lässt sich aber nur schwer umsetzen, weil ich fast gar nichts vertrage", erklärt sie. Auf glutenhaltige Lebensmittel reagiert sie sehr stark, deutlich auf Rind, Schwein, Paprika und Hefe. Selbst Vollei, Kuhmilch, Sauermilchprodukte, Mohn und Gurke sollte sie meiden. Gerade Ei und Hefe lässt sich nur bedingt umsetzen: "Das ist ja eigentlich überall drin."

Am Kiosk etwas kaufen, mit der Klasse kochen - schwierig

Seit fast zwei Monaten hat Isabel ihre Ernährung umgestellt. Sie bemüht sich, all die markierten Speisen auf ihrer Liste möglichst nicht zu sich zu nehmen. Wenn ihre Freundinnen sich vormittags etwas vom Schulkiosk holen, kann sie sich nichts kaufen. Wenn die Klasse Kochen hat, bereitet sie die Lebensmittel zu und schaut beim gemeinsamen Essen nur zu. "Ist halt blöd, wenn ich etwas esse und es mir danach schlecht geht. Dann kann ich mich im Unterricht nicht mehr konzentrieren - da esse ich lieber nichts", sagt Isabel. Nachmittags dagegen, da hält sie sich nicht ganz so strikt an den Ernährungsplan. Das hat ihr sogar die Ernährungsberaterin empfohlen: "Wenn ich alles komplett weglasse, was ich nicht vertrage, kann es sein, dass mein Körper noch mehr Unverträglichkeiten entwickelt." Also darf sie ruhig mal zu glutenhaltigen Lebensmitteln greifen oder einen Saft trinken. Aber es sollte nicht überhandnehmen.

Viele Tipps hat die Ernährungsberaterin Isabel bereits weitergegeben. Da sie aufpassen muss, nicht zu viel Fructose zu sich zu nehmen, isst sie Obst in Kombination mit Traubenzucker. "So kann mein Körper die Fructose besser verarbeiten." Auch sollte sie immer darauf achten, kalziumhaltiges Wasser zu trinken. Denn trotz der vielen Unverträglichkeiten ist es dennoch wichtig, sich nicht einseitig zu ernähren.

Isabels Favoriten: Polentapizza und Bananeneis

Das Einkaufen ist vor allem eines: leselastig. Bevor etwas im Wagen landet, erstmal hinten die Inhaltsstoffe durchgehen - darf ich das wirklich essen? Gewisse Nahrungsmittel müsse man dann einfach probieren, meint Isabel. So wie etwa den veganen Ei-Ersatz. Doch den vertrug sie noch viel schlechter als das natürliche Ei. Deshalb bleibt dies, wenn auch reduziert, im Speiseplan enthalten. So probiert sie nach und nach aus, was sie verträgt. Und schmecken sollte es natürlich auch noch. "Die Polentapizza war wirklich lecker. Die gibt es bei uns jetzt öfter." Auch das Bananeneis ist einer von Isabels Favoriten: Einfach überreife Bananen schälen, in Stücke schneiden und einfrieren. Wenn sie angefroren sind, pürieren. Mit Kakao lässt sich daraus ein prima Schokoeis zaubern.

Tag für Tag tastet sich Isabel so an ihr neues Ernährungskonzept heran. Die Erfolge zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg ist: Die Übelkeit ist eigentlich verschwunden und auch die Magen- und Bauchschmerzen sind deutlich schwächer geworden.

Die Kombination macht's

Beatrix Kötterl ist Diätassistentin im Therapiezentrum in Cham und kennt sich mit Lebensmittelallergien aus. Wir haben mit ihr gesprochen.

Sind Unverträglichkeiten angeboren oder entstehen diese im Laufe des Lebens?

Beatrix Kötterl: Beides. Die Veranlagung ist oft familiär bedingt. Doch auch durch eine langanhaltende, ungesunde Ernährung können diese entstehen.

Gibt es eine Heilung?

Nein. Manchmal sind die Unverträglichkeiten schlimmer, mal erträglicher.

Was raten Sie jemandem, der oft Probleme mit der Ernährung hat?

Anfangs bietet es sich an, ein striktes Ernährungstagebuch zu führen. Was esse ich wann und wie fühle ich mich danach? Mit Smileys lässt sich so etwas gut darstellen. Mit dem Ernährungstagebuch kann man selbst schon mal viel herausfinden, was man nicht so gut verträgt. Auch würde ich auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Krankenkassen vermitteln zudem kompetente Ernährungsberater, deren Beratung sogar teilfinanziert wird.

Darf ich Nahrungsmittel trotzdem essen, auch wenn ich sie nicht vertrage?

In kleinen Mengen sollten diese immer mal wieder probiert werden, bitte nicht ganz darauf verzichten. Oft kommt es auch auf die Kombination an: Nach einem Glas Rohmilch geht es einem ganz schlecht, aber ein kleiner Schluck in einer Soße macht einem nichts aus.

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Pizza, Kaba, Wassermelone, Mohnzopf: Alles lecker. Das wäre es auch für Isabel Schmid. Aber die 13-Jährige reagiert allergisch auf viele Lebensmittel undmuss daher sehr darauf achten, was sie isst.

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Pizza, Kaba, Wassermelone, Mohnzopf: Alles lecker. Das wäre es auch für Isabel Schmid. Aber die 13-Jährige reagiert allergisch auf viele Lebensmittel undmuss daher sehr darauf achten, was sie isst.

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Pizza, Kaba, Wassermelone, Mohnzopf: Alles lecker. Das wäre es auch für Isabel Schmid. Aber die 13-Jährige reagiert allergisch auf viele Lebensmittel undmuss daher sehr darauf achten, was sie isst.

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Isabel Schmid orientiert sich bei ihrer Ernährung am Ergebnis des Lebensmittel-Unverträglichkeitstestes.

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Diesen veganen Apfelkuchen verträgt Isabel. Auf den leckeren Mohnzopf ihrer Mama muss sie aber verzichten. "Dafür macht sie jetzt Zimtzopf für mich", freut sich Isabel.

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Der IgG-Antikörpertest listet die Unverträglichkeiten exakt auf.