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YouTube-Stars Dima und Freshtorge im Interview


Der YouTuber Dima.

Der YouTuber Dima.

Dima:

"Anfangs gab es nur Nerds wie uns": Zunächst Comedy, mittlerweile Musik, jetzt ein Buch: Dima Koslowski hat viele Talente. Wir haben mit dem YouTuber über seine Karriere gesprochen.

Hallo Dima! Gut 1,5 Millionen Abonnenten auf deinem Kanal, knapp 2,5 Millionen Abos bei "DieAussenseiter": Wie erklärst du dir deinen Erfolg auf YouTube?

Dima Koslowski: Sascha (Dimas Cousin und Partner bei "DieAussenseiter", Anm. d. Red.) und ich waren einfach komplett verrückt. Mit unserem Kanal "DieAussenseiter" wollten wir den Leuten zeigen, dass es auch cool sein kann, Außenseiter zu sein. Außenseiter kann auch jemand sein, der etwas Besonderes macht. Das war unser Konzept und wir waren authentisch.

Das erste Video bei "DieAussenseiter" ist acht Jahre alt. Wie hat sich YouTube seitdem verändert?

Sehr stark, es ist viel größer geworden und es mischen viel mehr Leute mit. Anfangs gab es nur Nerds wie uns, die von zu Hause aus Videos mit einfachsten Mitteln gemacht haben. Jetzt ist es zum Teil eine Werbebranche geworden. Es läuft auch viel professioneller ab und die Qualität steigert sich. Aber es kann sein, dass mit der Zeit die Nachfrage weniger wird, weil zu viel Angebot da ist.

Wünschst du dir da manchmal das alte YouTube zurück?

Ehrlich gesagt, ja. Es war damals ein bisschen familiärer, einfacher, nerdiger. YouTube ist emotionsloser geworden und mehr auf Profit ausgerichtet.

Ist es heute schwieriger, auf YouTube erfolgreich zu werden?

Nein, man könnte sogar sagen, es ist andersrum. Heute gibt es zumindest irgendwelche Trends. Du kannst schauen: "Ah, Pranks laufen gut. Dann probiere ich es mal mit denen" oder zum Beispiel Beauty-Sachen. Es gibt vieles. Als wir damals mit YouTube angefangen haben, gab es sowas wie Trends oder ähnliches nicht. Wir mussten uns selbst ausprobieren.

Welche Tipps gibst du jemandem, der zu dir sagt: "Ich möchte YouTuber werden"?

Entscheidend ist, welchen Bereich man machen will, also ob Vlogs, Comedy oder Let's Play... Aber der wichtigste Tipp ist Durchhaltevermögen. Es ist selten der Fall, dass es nach ein paar Videos schon abgeht. Es ist ein mühsamer Weg, Abonnenten zu sammeln. Und wenn diese gar nicht kommen, sollte man seine Videos analysieren. Was kann man besser machen? Ist der Kanalname zu kompliziert? Sind die Videos zu lang oder zu kurz? Findet man die Titel der Videos nicht? Es gibt immer Optimierungsmöglichkeiten.

Dima Koslowski über YouTube: Community, Leidenschaft, verrückt

Dima Koslowski (31) lebt in Köln und begann mit seinem Cousin Sascha seine Karriere auf YouTube. Ihren Kanal "DieAussenseiter" haben sie aktuell pausiert, um verschiedene Sachen selbst auszuprobieren. Dima hat mittlerweile einen eigenen Kanal mit gleichem Namen. Neue gemeinsame Projekte sollen aber wieder kommen.

Freshtorge: "Das mit YouTube war Zufall"

Vor der Kamera Quatsch machen - das macht Torge Oelrich schon von klein auf. Mittlerweile tut er das vor einem Millionenpublikum auf YouTube. Ein Interview.

Hallo Torge! Du machst auf YouTube ja jede Menge verrückter Sachen und spielst viele Rollen. Ist dir irgendwas noch peinlich?

Torge Oelrich: Ne, eigentlich nicht. Irgendwann habe ich das mal abgelegt (lacht). Das Gute ist, dass ich immer in vielen Rollen bin und ganz selten Torge. Das ist ein guter Schutz.

Du machst schon recht lange YouTube. Wie kamst du damals dazu, dich vor die Kamera zu stellen und den Leuten etwas Lustiges zu erzählen?

Von klein auf hatte ich das an mir. Wenn irgendwo eine Kamera war, habe ich mich reingedrängelt und wollte Quatsch machen. Das mit YouTube war Zufall. Ich habe da eigentlich nur Videos für Freunde hochgeladen, wenn ich auf Partys gefilmt habe. Nach und nach habe ich verstanden, was man da alles machen kann. Irgendwann habe ich mal einen Mini-Sketch hochgeladen und das kam sehr gut an.

Mittwochs stellst du in deiner "Torgshow" lustige Internet-Clips vor. Oft geht es da um Challenges. Was hältst du von diesen?

Grundsätzlich finde ich Challenges cool. Mit einem guten Zweck verbunden, siehe "Ice Bucket Challenge", ist das besonders toll. Auch sinnlose Challenges finde ich total lustig und gut. Aber bei allem, wo man sich wehtut, denke ich: "Leute, strengt doch mal euer Gehirn an." Da sieht man mal, was einige für Clicks tun. Das ist wirklich erschreckend.

Welche Tipps hast du für alle, die YouTuber werden wollen?

Man braucht eine gute Idee. Das ist mit Abstand das Wichtigste, um auf YouTube erfolgreich zu sein. Ein Kanal, gutes Internet und der Schnitt - das ist alles nicht das Problem. Entscheidend ist die Frage: Was möchte ich auf YouTube machen? Let's Play, Lifestyle, Beauty... Das gibt es schon zu Tausenden. Da muss man schon ganz besonders sein, um bekannt zu werden.

Jemand macht seit ein paar Monaten YouTube, hat schon ein paar hundert Abonnenten. Was ist der nächste Schritt?

Er sollte dann seine Social-Media-Reichweite ausbauen und sich nicht mehr nur auf YouTube verlassen. Er muss anfangen, die Community zu beschäftigen, Fragen in die Videos einbinden, damit Kommentare entstehen. Je mehr Kommentare ein Video hat, desto besser wird es gerankt. Vielleicht macht er mit anderen was zusammen, die ähnlich viele Abonnenten haben. Da können sich schnell mal die Abos verdoppeln. Einfach immer weitermachen und nie aufgeben.

Ist es heute schwieriger, auf YouTube erfolgreich zu werden?

Ja. Ich hatte es wirklich einfach, denn es gab nicht viele Leute, als ich angefangen habe. Heute aus der Masse rauszustechen, ist wirklich extrem schwierig. Aber es ist möglich.

Torge Oelrich über YouTube: Verrückt, revolutionär, unterhaltend

Torge Oelrich (28) lebt in Wesselburen und macht auf seinem Kanal Freshtorge (2,3 Millionen Abos) hauptsächlich Comedy-Videos und schlüpft dabei in viele Rollen.

Ein Buch voller YouTube

Ein Buch, sechs YouTuber, 144 Seiten. Das ist "Mein Leben als YouTuber", das im Verlag "Plötz & Betzholz" erschienen ist. Torge Oelrich und Dima Koslowski - zwei der sechs YouTuber aus dem Buch - fanden die Idee cool. "Besonders spannend fand ich, eine fiktive Geschichte zu erzählen", sagt Torge. "Wir haben über die Geschichte gesprochen und wie sich diese umsetzen lässt. Auch Tipps von uns für YouTube finden sich im Buch", gibt Dima einen Einblick. Ratschläge, wie man mit Kritik oder Mobbing umgeht, sind ebenfalls im Buch.

Die Geschichte des Buches spielt in der Zukunft und dreht sich um Alex. Im Jahr 2076 ist es ganz normal, auf eine YouTube-Schule zu gehen. Dort lernt Alex, wie er Social-Media-Star wird. Das Buch begleitet ihn auf seinen Abenteuern.

Glauben Dima und Torge, dass die Zukunft so wird? Dima: "Ich kann mir schon vorstellen, dass irgendwann jeder Entertainer ist. Aber warum sollte ein Entertainer auch Zuschauer sein? Ich denke, es wird irgendwann überfüllt und ist nicht mehr so interessant." Torge: "Ich hätte niemals gedacht, dass ich von dem Quatsch leben kann, den ich mache. Daher hüte ich mich mit Prognosen. Aber ich glaube nicht, dass es mal eine YouTube-Schule gibt."

Neben Torge und Dima geben Sascha Koslowski, Tina Neumann, justCaan und Silvi Carlsson einen Einblick in ihr Leben als YouTuber.

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"Die Aussenseiter" Sascha (links) und Dima Koslowski.

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Der YouTuber Freshtorge.

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Torge Oelrich alias Freshtorge.

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"Mein Leben als YouTuber", Verlag Plötz & Betzholz, Länge: 144 Seiten, ISBN: 978-3960170099.