Ostbayernschau
Trotz großer Hitze sind die meisten Aussteller in Straubing zufrieden
20. August 2023, 17:43 Uhr
Trotz großer und langanhaltender Hitze zogen die Aussteller der Ostbayernschau bei einer nicht repräsentativen Befragung am Sonntagmittag ein rundum positives Fazit. Die Besucher seien zwar nicht so zahlreich wie im vergangenen Jahr gewesen, dafür interessierter und kauffreudiger. Die Umsätze haben sogar manche Erwartungen übertroffen. Lob in den höchsten Tönen gab es für die Organisatoren von der Ausstellungs-GmbH. Und alle Aussteller wollen im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder bei der Ostbayernschau mit dabei sein.
Auf der Sonnenseite des Lebens standen auch bei den hitzigen Temperaturen der vergangenen Woche die Verkäufer von Photovoltaikanlagen, Speichersystemen und Wärmepumpen. Daniel Wessely, Betriebsleiter des Bayerischen Energiezentrums Deggendorf, zum Beispiel ist mit der Ostbayernschau "superzufrieden". Es seien sehr viele Menschen mit großem Interesse an PV-Anlagen und individuell angepassten intelligenten Speichersystemen für Strom an seinen Stand gekommen, um sich von den bis zu acht Mitarbeitern beraten zu lassen. "Früher waren wir nur mit zwei oder drei Leuten hier."
Weniger, aber interessiertere Besucher
Christian Bonatesta vom Heizungshersteller Buderus hat die ganz gleichen Erfahrungen gemacht. Seine Firma ist seit über 30 Jahren bei der Ostbayernschau vertreten. Wegen der großen Hitze seien vor allem am Freitag- und Samstagnachmittag überraschend wenig Besucher durch die Ostbayernschau geschlendert. "Früher waren oft mehr Besucher unterwegs, die aber häufig nur geschaut haben. Heuer waren es weniger, aber die waren dafür interessierter." Um es auch im kommenden Winter in Haus und Wohnung wohlig warm zu haben, empfehle sich eine Kombination von Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und Wärmepumpe.
Ab einer Dachfläche von 20 Quadratmetern und einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 2.000 Kilowattstunden lohne sich die Investition in eine Photovoltaik-Anlage, versichert Marcus Mikisch von der Firma Solarland Bayern. Lieferprobleme gebe es derzeit keine. Wer auf der Ostbayernschau eingekauft hat, der habe in drei Wochen die fertig installierte Anlage auf seinem Dach. Das Interesse an PV-Anlagen sei sehr groß und er deshalb mit dem Verlauf der Ostbayernschau sehr zufrieden.
Altholzmöbel und Trachtenkleidung
Eine positive Bilanz der Ausstellung zieht auch die gebürtige Straubingerin Petra Hanusch von der Firma ESW Wohndesign aus Odelshausen. Es seien viele Besucher dagewesen und hätten großes Interesse an ihrer Inneneinrichtung mit Altholzmöbel gezeigt. Allerdings würden derzeit viele ihr Geld lieber in eine PV-Anlage auf dem Dach als in neue Möbel investieren. Die Hitze sei schon enorm gewesen und habe bestimmt manche vom Besuch der Ausstellung abgehalten.
Rund 20 Prozent weniger Umsatz als im vergangenen Jahr bei der Ostbayernschau machte Robert Hatzl von der Firma Trachtenwahnsinn aus Fürstenfeldbruck. Er ist aber trotzdem nicht enttäuscht: "Nach der Corona-Pause haben wir uns letztes Jahr über Rekordumsätze gefreut. Das kann es nicht jedes Jahr geben." Bei 34 Grad im Schatten ziehe es die Menschen eben nicht in die Ausstellung, sondern eher an die Badeseen und in die Freibäder.
Einer der wenigen Aussteller, der nicht zufrieden ist mit der Ostbayernschau, ist Lederwarenhändler Klaus Schuler aus München. Die große Hitze habe zu weniger Besuchern geführt und viele Lederwaren-Konkurrenten mit Billigware hätten ihm das Leben schwer gemacht.
Förderprogramme machen Holzbau attraktiv
Josef Kapfhammer von der Firma Haas Fertigbau aus Falkenberg ist von der Ostbayernschau positiv überrascht. Die verschiedenen Förderprogramme hätten das Interesse am Holzfertigbau für Wohn- und Gewerbebauten geweckt und zu vielen neuen Kontakten geführt, die nach der Ausstellung bearbeitet werden.
Bis zu zwei Jahre kann es dauern, bis sich herausstellt, ob die Ostbayernschau ein Erfolg war, berichten Mitarbeiter der Stil-Haus-Ausstellung des Unternehmens Max Schierer. Bei der Ausstellung gehe es nur darum, sich zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen.
Josef Aumer von der Firma Land- und Gartentechnik aus Kirchroth ist mit der Ostbayernschau zufrieden, auch wenn am Freitag und Samstag ab 13 Uhr nur noch wenige Besucher unterwegs waren. Ob sich der Besuch der Ausstellung für ihn wirtschaftlich gelohnt hat, hänge von den Rückläufern ab, die in den nächsten Wochen und Monaten bei ihm einkaufen werden.
"Es war schon sehr warm in den vergangenen Tagen", sagt ein Aussteller, der Schlafsysteme und Matratzen verkauft. Neun Tage stand er jeweils neun Stunden am Stand. Sein Rezept gegen die Hitze: "Nicht jammern und über den Tag verteilt fünf Liter Wasser trinken."